Bolero - PIWI
Bolero – eine farbintensive PIWI-Rebsorte für aromatische, rubinrote Weine mit feiner Frucht und weichen Tanninen. Die frühreife, krankheitsresistente Sorte wurde in Geisenheim gezüchtet und überzeugt durch Vielseitigkeit: Sie eignet sich sowohl zur Wein- als auch zur Tafeltraubenproduktion. Ideal für nachhaltigen Weinbau mit geringem Pflanzenschutzaufwand.
Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Bolero (Zuchtnummer: Gm 8221-3) wurde 1982 von Prof. Dr. Helmut Becker an der Forschungsanstalt Geisenheim gezüchtet. Sie entstand aus einer interspezifischen Kreuzung von Gm 6427-5 (Rotberger × Reichensteiner) × Chancellor (Seibel 7053). Dank ihres genetischen Hintergrunds aus Vitis vinifera, Vitis labrusca, Vitis rupestris und Vitis lincecumii verbindet Bolero klassische Aromen mit hoher Widerstandskraft und früher Reife. Seit 2016 ist sie in Österreich zudem als Sorte für die Spezialität „Uhudler“ im Burgenland zugelassen.
Besondere Eigenschaften
Bolero zeichnet sich durch ihre frühe Reife, einen schwachen Wuchs und gleichzeitig hohe Erträge aus. Die Sorte verfügt über eine hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen Echten Mehltau, Falschen Mehltau und Botrytis und gehört damit zu den nachhaltigsten PIWI-Sorten. Die kompakten Trauben mit rundlichen, dunkelblauen Beeren liefern rubinrote, fruchtige Rotweine mit angenehm weichen, harmonisch eingebundenen Tanninen. Dank ihres feinen Aromas eignet sich Bolero außerdem sehr gut als Tafeltraube.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Bolero ist ideal für Winzer und Hobbygärtner, die auf eine nachhaltige Bewirtschaftung setzen möchten. Sie bringt hohe Erträge, erfordert wenig Pflanzenschutz und ist unkompliziert im Anbau. Dank der frühen Reife eignet sich Bolero auch für kühlere Standorte. Ob als Tafeltraube oder zur Weinbereitung: Die Sorte ist vielseitig einsetzbar und daher besonders interessant für Direktvermarkter, Naturweinfreunde und Betriebe mit Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine aus Bolero präsentieren sich rubinrot mit aromatischer Fruchtfülle und Noten von reifen Waldbeeren. Sie sind harmonisch, rund und verfügen über eine weiche, samtige Tanninstruktur. Bolero eignet sich hervorragend sowohl für sortenreine Weine als auch als Cuvée-Partner. Durch ihre frühe Reife kann die Sorte auch in nördlicheren Anbaugebieten zuverlässig ausreifen.
Steckbrief
- Rebsorte: Bolero (Gm 8221-3)
- Züchter / Herkunft: Forschungsanstalt Geisenheim, Prof. Dr. Helmut Becker, 1982
- Kreuzung: Gm 6427-5 (Rotberger × Reichensteiner) × Chancellor (Seibel 7053)
- Verbreitung: Deutschland, Österreich (seit 2016 Uhudler-Zulassung im Burgenland)
Im Weinberg
- Resistenzen: Hohe Toleranz gegenüber Peronospora, Oidium und Botrytis
- Trauben / Beeren: Mittelgroß, kompakt, dunkelblau, rundlich
- Wuchsform: Schwachwüchsig, sehr ertragreich
- Reife / Ertrag / Mostsäure: Früh reifend, hohe Erträge, harmonische Mostsäure
- Frostbeständigkeit: Gut, auch für kühle Standorte geeignet
- Lageansprüche: Gering, bevorzugt mittlere bis gute Lagen
Im Keller
- Aroma: Reife rote Waldbeeren, zarte Würze
- Bukett: Fruchtig, klar und intensiv
- Frische: Harmonisch mit milder Säure
- Tannine: Weich, samtig
- Säure: Ausbalanciert
- Süße: Trocken bis halbtrocken möglich
- Fruchtigkeit: Mittel bis hoch
Eignung
- Weinart: Rotwein, Tafeltraube
- Herstellung: Sortenrein oder Cuvée, auch für Uhudler geeignet
- Tanninstruktur: Mild, rund