Goldriesling
Weißer Riesling x Früher Gelber Malinger
Goldriesling – Sächsische Rarität mit feiner Würze
Der Goldriesling ist eine traditionsreiche Weißweinsorte mit Ursprung im Elsass, die heute fast ausschließlich in Sachsen angebaut wird. Sie vereint die Frische des Rieslings mit einer milden Muskatnote und bringt elegante, leichte Weine mit lebendiger Säure hervor Aufgrund ihres frühen Reifebeginns eignet sie sich besonders für kühlere Lagen. In Schorle, Bowle oder als feinwürziger Speisebegleiter zeigt sie ihre ganze Vielfalt.
Einführung in die Rebsorte
Züchter Christian Oberlin kreuzte den Goldriesling 1893 in Colmar aus den Sorten Weißer Riesling und Früher Gelber Malingre. Die DNA-Analyse von 2007 bestätigte diese Abstammung und widerlegte frühere Angaben zur Vatersorte. Die Rebsorte wurde 1995 offiziell in die Sortenliste aufgenommen. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften diente sie als genetische Grundlage für bekannte Züchtungen wie Léon Millot und Maréchal Foch.
Besondere Eigenschaften
Die Sorte treibt spät aus und ist damit weniger spätfrostgefährdet – reift aber dennoch früh aus und ermöglicht eine frühe Ernte, was sie besonders für Grenzlagen wie Sachsen attraktiv macht. Sie ist schwach anfällig für Peronospora, etwas empfindlicher gegen Botrytis und mittel gegen Oidium. Die Trauben sind dichtbeerig, die Beeren klein bis mittelgroß, gelbgrün gefärbt und enthalten Kerne. Der Geschmack ist neutral, der Wein zeigt jedoch feinwürzige bis muskatige Noten.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Goldriesling verbindet Anbausicherheit mit geschmacklicher Eigenständigkeit. Besonders in kühleren Lagen bietet er eine frühe Erntemöglichkeit mit aromatischer Klarheit und gutem Säuregerüst – ideal für eine moderne, leichte Weißweinstilistik. Seine Eignung für Schorle, Bowle oder Essensbegleitung macht ihn vielseitig im Keller einsetzbar. Für Winzer, die regionale Identität und Tradition betonen möchten, ist Goldriesling eine wertvolle Alternative zum klassischen Riesling.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine präsentieren sich mit hellgelber Farbe, feiner Muskatnote und einem duftigen, neutralen Bukett. Die kräftige Säure verleiht Frische und eignet sich ideal für fruchtige Sommerweine und Schorlen. Goldriesling erzeugt keine opulenten Schwergewichte, sondern fein strukturierte, klare Weißweine mit regionalem Charakter.
Weinbauliche Merkmale
- Rebsorte: Goldriesling
- Züchter: Christian Oberlin, Colmar (1893)
Im Weinberg
- Resistenzen: Peronospora: sehr gering bis gering, Oidium: gering bis mittel, Botrytis: mittel
- Traube & Beeren: Traubengröße: mittel, dichtbeerig, beeren: klein bis mittel, breit-elliptisch, gelbgrün
- Wuchsform: Mittelstarker Wuchs
- Geiztriebbildung: gering bis mittel
- Laubwand: kleine bis mittelgroße Blätter mit 5 Lappen
- Reife: mittel
- Ertrag: Mittel bis hoch
- Mostsäuregehalt: Gering bis mittel
- Frostbeständigkeit: Spät austreibend, daher weniger spätfrostempfindlich
- Lageansprüche: Besonders geeignet für Randlagen mit kühlerem Klima
Im Keller
- Aroma: Neutral mit feinwürziger bis muskatiger Note
- Bukett: Duftend, neutral
- Frische: Kräftige Säure, gut strukturiert
- Tannine: Weißweintypisch nicht vorhanden
- Säure: Kräftig, verleiht Frische
- Süße: Eignet sich für trockene, feinherbe oder leichte Weine
- Fruchtigkeit: Dezent
Eignung
- Weinart: Weißwein
- Verwendung: Stillwein, Schorle, Bowle, Essensbegleiter