Kober 5BB - Unterlagsreben bewurzelt
Die Unterlagsrebe Kober 5 BB zählt seit über einem Jahrhundert zu den tragenden Säulen des mitteleuropäischen Weinbaus. Ihre ausgeprägte Wuchskraft, hohe Kalkverträglichkeit und ausgezeichnete Pfropfaffinität machen sie zur ersten Wahl für anspruchsvolle Standorte. Winzer schätzen ihre zuverlässige Bewurzelung und die Vielseitigkeit im Einsatz – von der Veredlung bis zum Erhaltungsanbau.
Einführung in die Rebsorte (Herkunft & Charakteristik)
Berlandieri × Riparia Kober 5 BB entstand durch eine gezielte Selektion des ungarischen Ausgangsmaterials der Teleki-Serie durch Franz Kober im frühen 20. Jahrhundert. Obwohl der Name häufig auf Kober als Züchter verweist, handelt es sich bei 5 BB um eine österreichische Selektion, die sich früh durch außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit und robuste Eigenschaften hervortat. Die ersten großflächigen Anpflanzungen in Deutschland erfolgten bereits in den 1920er Jahren, etwa in Bessungen bei Darmstadt.
Besondere Eigenschaften
Die Kober 5 BB überzeugt durch ihre hohe Aktivkalktoleranz von etwa 20 % und gute Chlorosefestigkeit. Ihre mittlere bis gute Trockentoleranz macht sie besonders geeignet für durchlässige, leichtere Böden. Sie verleiht dem Edelreis eine starke Wuchskraft, was bei Dauerbegrünung und begrenztem Wasserhaushalt von Vorteil sein kann. Besonders hervorzuheben ist die sehr gute Affinität zu nahezu allen Edelreissorten – ein Plus für die Veredlung.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Kober 5 BB ist die richtige Entscheidung für alle, die auf Standorten mit hohem Kalkgehalt sichere Ergebnisse erzielen wollen. Ihre jahrzehntelange Bewährung in der Praxis spricht für eine zuverlässige Performance. Gleichzeitig bietet die Rebe aufgrund ihrer kräftigen Wuchseigenschaften Spielräume in der Ertragsregulierung und Begrünungsstrategie. Die Vielzahl verfügbarer Geisenheimer Klone sichert auch langfristig genetische Reinheit und Gesundheit der Pflanzungen.
Spezifikationen
• Rebsorte: Berlandieri × Riparia 'Kober 5 BB'
• Züchter: Selektion durch Franz Kober, auf Basis der Teleki-Serie
• Zulassung in: Deutschland (inkl. BSA-gelistete Klone, z. B. 13 Gm, 13-3 Gm, 13-21 Gm)
Im Weinberg
• Resistenzen: gute Chlorosefestigkeit
• Frostbeständigkeit: mittel
• Wüchsigkeit: stark
• Reblaustoleranz: gegeben (aufgrund Riparia-Anteil)
• Kalkverträglichkeit: gut (bis ~20 % Aktivkalk)
• Trockentoleranz: mittel bis gut
• Chlorosefestigkeit: gut
• Pfropfaffinität: sehr gut, breit einsetzbar
• Bewurzelung: gut, auch für maschinelle Veredlung geeignet
• Vegetationsabschluss: mittel bis spät