Léon Millot (5BB) - PIWI
Léon Millot ist eine historische, pilzwiderstandsfähige Rotweinsorte mit Ursprung im Elsass. Dank ihrer außergewöhnlich frühen Reife, hohen Resistenz und Frosthärte eignet sie sich besonders für kühle Regionen. Aus ihren kleinen, dunklen Beeren entstehen fruchtige, tiefrote Weine mit Noten von Brombeeren und milder Tanninstruktur. Eine exzellente Wahl für den naturnahen Anbau und charakterstarke Rotweine.
Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Léon Millot wurde 1911 am Oberlin-Institut in Colmar (Elsass) von Eugène Kuhlmann gezüchtet. Sie entstand aus einer Kreuzung von (Vitis riparia × Vitis rupestris) × Goldriesling [Quelle: Kuhlmann, 1911] und trägt den Namen des elsässischen Winzers und Baumschulgärtners Léon Millot. Mit ihrer sehr frühen Reifezeit und der hohen Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten wurde die Sorte gezielt für den Anbau in kühleren, feuchten Regionen entwickelt.
Besondere Eigenschaften
Léon Millot ist besonders widerstandsfähig gegenüber Peronospora, Oidium und Botrytis [Quelle: OFAG Schweiz, 2007]. Die walzenförmigen, wenig geschulterten Trauben tragen kleine, runde Beeren mit dunkelblauer Schale. Die Sorte reift sehr früh, ist frosthart und liefert konstant hohe Erträge. Dank ihres kräftigen, aufrechten Wuchses und der guten Gesundheit der Trauben eignet sich Léon Millot ideal für nachhaltigen Anbau mit geringem Pflanzenschutzaufwand.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Für Winzer in feuchten, kühlen Lagen bietet Léon Millot große Vorteile: Durch ihre natürliche Pilzresistenz lassen sich Pflanzenschutzmaßnahmen deutlich reduzieren – ein echtes Plus im ökologischen Weinbau. Ihre sehr frühe Reife macht sie zu einer der wenigen roten Rebsorten, die selbst in Regionen mit kurzem Vegetationszeitraum erfolgreich kultiviert werden können [Quelle: Dekret Frankreich, 2008]. Zudem ist sie vielseitig einsetzbar und eignet sich nicht nur für Rotwein, sondern auch für Rosé, Saft und Spezialitäten.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Léon Millot zeigen eine tiefrote Farbe, weiche Tannine und eine fruchtige Aromatik. Typische Noten sind Brombeere, dunkle Waldfrüchte und dezente Kräuternuancen. Gelegentlich tritt ein feiner Fox-Ton auf, der auf den genetischen Einfluss der Vitis riparia zurückgeht, im Ausbau aber meist harmonisch eingebunden ist [Quelle: Weinbaubeschreibung OFAG, 2007]. Die Weine wirken rund, ausgewogen und angenehm zugänglich.
Steckbrief
- Rebsorte: Léon Millot
- Züchter / Herkunft: Eugène Kuhlmann, Oberlin-Institut Colmar, 1911
- Kreuzung: (Vitis riparia × Vitis rupestris) × Goldriesling
Im Weinberg
- Resistenzen: Sehr hohe Widerstandsfähigkeit gegen Peronospora, Oidium und Botrytis
- Trauben & Beeren: Walzenförmige, wenig geschulterte Trauben; kleine, runde Beeren mit dunkler Schale
- Wuchsform: Starkwüchsig, aufrechter Wuchs, geringe Geiztriebbildung
- Reife & Ertrag: Sehr frühe Reife, konstant hohe Erträge
- Frostbeständigkeit: Sehr gut
- Lageansprüche: Gering; auch für kühle, feuchte Regionen bestens geeignet
Im Keller
- Aroma: Brombeere, dunkle Waldfrüchte, feine Kräuternoten
- Bukett: Fruchtig, dezent würzig
- Frische: Mittel, harmonisch eingebunden
- Tannine: Weich bis samtig
- Säure: Ausgewogen
- Süße: Trocken bis halbtrocken
- Fruchtigkeit: Ausgeprägt
Eignung
- Weinart: Rotwein, auch geeignet für Rosé und Saft
- Besonderheiten: Ideal für ökologischen Weinbau
- Tanninstruktur: Mild, harmonisch integriert