Unsere Reben werden erst ab April 2026 wieder versendet. Bestellungen für die Saison 2026 nehmen wir jedoch gerne schon jetzt entgegen!
            
                            
                        
                    Vines for Growth
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                                    Acolon
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Acolon wurde 1971 an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg von Dr. Schlei aus den Sorten Blauer Limberger (Lemberger) und Dornfelder gekreuzt (Quelle: LWG Bayern). Erst 2002 erhielt sie den Sortenschutz – und doch hat sie sich seither in vielen deutschen Anbaugebieten etabliert. Vor allem in Württemberg, der Pfalz, Rheinhessen und Franken wächst sie auf rund 482 ha (Quelle: LWG Bayern). Acolon wurde gezielt für das deutsche Klima entwickelt und überzeugt mit robuster Wuchsform und hervorragender Fruchtqualität.
Besondere Eigenschaften
Acolon zeigt einen starken, aufrechten Wuchs mit geringer Geiztriebbildung und ähnelt im Habitus dem Lemberger, jedoch mit späterem Austrieb und früherer Reife (Quelle: LWG Bayern). Die Trauben sind lockerbeerig, die Blüte ist stabil, und die Holzreife übertrifft die der Elterngeneration. Sie ist deutlich weniger krankheitsanfällig als der Lemberger. Im Vergleich zu Dornfelder liefert Acolon höhere Mostgewichte und eine klarere, frühere Beerenfärbung – bei besserer Struktur und höherer Säure (Quelle: LWG Bayern).
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Acolon kombiniert frühe Reife mit guter Resistenz und hohem Ertragspotenzial – eine seltene Kombination bei Rotweinsorten. Sie eignet sich hervorragend für hochwertige Lagen, in denen andere Sorten an ihre Grenzen stoßen. Im Anbau bietet sie ein vorteilhaftes Blatt-Frucht-Verhältnis und zeigt sich zuverlässig im Ertrag bei gleichzeitig überdurchschnittlicher Mostqualität (Quelle: LWG Bayern). Für Winzer, die auf eine moderne, vielversprechende Rotweinsorte setzen möchten, ist Acolon eine zukunftssichere Wahl.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Acolon bestechen durch ihre tiefdunkle, fast violette Farbe und ein vielschichtiges Bukett von reifer Kirsche, Brombeere und Pflaume. Sie sind vollmundig, samtig und fruchtbetont, zeigen dabei aber eine klare Struktur und angenehme Frische. Im Vergleich zu Dornfelder sind die Weine komplexer und nachhaltiger. Acolon eignet sich hervorragend für den Fassausbau und wird gerne als Cuvée-Partner zu Spätburgunder verwendet (Quelle: LWG Bayern). Die Lagerfähigkeit ist hoch – der Wein gewinnt mit Zeit deutlich an Tiefe.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Acolon
  Züchter: Dr. Schlei, Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau, Weinsberg, 1971
Im Weinberg
  Resistenzen: Geringe Krankheitsanfälligkeit, besonders gegenüber Botrytis
  Traube & Beeren: Lockerbeerige Trauben, frühe Einfärbung, hohe Beerenreife
  Wuchsform: Starkwüchsig, aufrecht, geringe Geiztriebbildung, gute Holzreife
  Geiztriebbildung: Gering
  Laubwand: Günstiges Blatt-Frucht-Verhältnis
  Verrieselung: Stabil
  Reife: Frühreifend
  Ertrag: Zuverlässig, hoch
  Mostsäuregehalt: Höher als Dornfelder
  Frostbeständigkeit: Gut
  Lageansprüche: Eignet sich für gute Silvaner- bis Müller-Thurgau-Lagen
Im Keller
  Aroma: Kirsche, Pflaume, Brombeere
  Bukett: Fruchtbetont, feinwürzig
  Frische: Gut erhaltene Fruchtsäure
  Tannine: Samtig, rund
  Säure: Frisch, klar, nicht zu dominant
  Süße: Trocken bis halbtrocken ausbaubar
  Fruchtigkeit: Intensiv, aber ausgewogen
Eignung
  Weinart: Rotwein
  Verwendung: Sehr gut für Barrique, Cuvée mit Spätburgunder, fruchtiger Ausbau
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Adelfränkisch
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Adelfränkisch stammt aus der Traminer-Urgruppe und geht vermutlich auf eine natürliche Kreuzung von 
Savagnin (Traminer) × unbekannter Sorte zurück 
[Quelle: DNA-Analyse 2020]. 
Seit dem Mittelalter ist sie in der Mark Brandenburg nachweisbar und zählte damals zu den sogenannten 
„fränkischen Edelsorten“. Lange Zeit galt Adelfränkisch als ausgestorben, nachdem sie fälschlicherweise 
mit Weißem Traminer gleichgesetzt worden war. 
Erst ab 2007 wurde die Sorte in alten Mischsätzen am Steigerwald, an der Nahe und bei Halle wiederentdeckt. 
Diese Wiederentdeckung ist ein bedeutender Beitrag zur Erhaltung genetischer Vielfalt und historischer Weinkultur.
Besondere Eigenschaften
Adelfränkisch zeichnet sich durch einen kräftigen, aufrechten Wuchs aus, ist frosthart, regenerationsfreudig 
und gedeiht selbst auf schweren Böden problemlos. 
Die kleinen, lockerbeerigen Trauben sind hartschalig und äußerst widerstandsfähig gegen Fäulnis – selbst bei 
Mostgewichten von über 100 °Öchsle 
[Quelle: Fundbeschreibung Steigerwald]. 
Die Sorte reift spät und liefert auch im Alter stabile Qualitäten. 
Für eine gesicherte Ertragslage empfiehlt sich ein langer Anschnitt oder der Anbau auf zwei Bögen. 
Adelfränkisch bevorzugt ruhige Standorte und eignet sich besonders für Winzer mit Geduld und Erfahrung.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Adelfränkisch ist eine echte Charakterrebe und keine Massenpflanzung. 
Sie eignet sich ideal für Nischenmärkte, individuelle Weinstile und Betriebe, die auf traditionsbewusste 
Qualitätsweine setzen. 
Dank hoher Winterhärte, außergewöhnlicher Reifeleistung und Resistenz gegen Fäulnis ist sie besonders interessant 
für Standorte mit Spätfrostgefahr oder strukturreichen Böden. 
Ihre Zugehörigkeit zur alten Sortengruppe der „Fränkischen“ unterstreicht ihre historische Bedeutung und macht 
sie zur idealen Wahl für Winzer, die seltene Sorten mit einzigartiger Geschichte schätzen.
Steckbrief
  Rebsorte: Adelfränkisch
  Ursprung: Natürliche Kreuzung Savagnin (Traminer) × unbekannte Sorte
  Wiederentdeckt: Ab 2007, Fundstandorte am Steigerwald, an der Nahe und bei Halle
Im Weinberg
  Resistenzen: Sehr frosthart, kaum anfällig für Fäulnis selbst bei hoher Reife
  Trauben & Beeren: Kleine, lockerbeerige, hartschalige Beeren, Silvaner-ähnlich
  Wuchs: Kräftig, aufrecht, kaum rankend, blühanfällig wie Traminer
  Reife & Ertrag: Spätreifend, Mostgewichte >100 °Öchsle möglich, harmonische Säure, niedrige Erträge bei kurzem Anschnitt
  Frostbeständigkeit: Sehr hoch
  Lageansprüche: Bevorzugt schwere Böden und ruhige, späte Lagen
Im Keller
  Aroma: Grüner Apfel, Zitrusfrüchte, leichte Parfümnoten
  Bukett: Zart und feingliedrig
  Frische: Klar und belebend
  Tannine: Keine Relevanz bei Weißweinen
  Säure: Harmonisch und ausgewogen
  Süße: Trocken bis feinherb ausbaubar
  Fruchtigkeit: Dezent, elegant und edel
Eignung
  Weinart: Weißwein
  Herstellung: Stillwein, geeignet für Spontangärung und längeren Ausbau
  Lagerfähigkeit: Hoch
  Tanninstruktur: Nicht ausgeprägt
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Allegro - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Allegro entstand 1983 an der Forschungsanstalt Geisenheim durch die Kreuzung von Chancellor (Seibel 7053) × Rondo (Quelle: Forschungsanstalt Geisenheim). Sie vereint das Erbgut zahlreicher wilder und kultivierter Rebenarten, darunter Vitis vinifera, Vitis aestivalis, Vitis labrusca, Vitis rupestris und Vitis amurensis. Diese genetische Vielfalt bildet die Grundlage für ihre besondere Widerstandskraft. 2002 erhielt Allegro Sortenschutz, 2009 wurde sie offiziell in die Sortenliste eingetragen.
Besondere Eigenschaften
Allegro ist eine spät reifende Rotweinsorte mit ausgeprägter Resistenz gegen Echten und Falschen Mehltau (Oidium, Plasmopara) sowie geringer Botrytisanfälligkeit (Quelle: Geisenheimer Sortenbeschreibung). Auch bei Frost zeigt sie sich robust – dank der Winterhärte ihrer Elternsorten. Die lockerbeerigen Trauben bringen kräftig gefärbte, rubinrote Weine hervor, die durch Würznoten, Aromen roter Waldfrüchte und eine ausgewogene Tanninstruktur überzeugen. Der mittlere Säuregehalt unterstützt die Balance im Wein.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Allegro ist eine Sorte für Winzer, die zukunftsorientiert arbeiten und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren möchten – ohne qualitative Einbußen im Wein. Die Sorte eignet sich hervorragend für den ökologischen oder integrierten Weinbau. Sie bietet stabile Erträge, hohe Traubengesundheit bis zur späten Lese und ein attraktives Geschmacksprofil für Verbraucher. Wer nachhaltigen Rotwein mit klarer Stilistik erzeugen möchte, liegt mit Allegro goldrichtig.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Allegro zeigen eine intensiv rubinrote Farbe und ein fruchtiges Aromenspektrum, das an reife rote Waldfrüchte erinnert. Feine Würznoten und milde, ausgewogene Tannine machen sie zugänglich, aber gleichzeitig strukturiert. Sie lassen sich gut lagern, profitieren aber auch von jungem Genuss. Durch die elegante Frucht und die nachhaltige Farbe eignet sich Allegro ebenso für sortenreine Rotweine wie für Cuvées.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Allegro
  Züchter: Forschungsanstalt Geisenheim (Kreuzung 1983)
  Sortenschutz: 2002 | Eintragung in Sortenliste: 2009
Im Weinberg
  Resistenzen: Sehr gut gegen Oidium & Plasmopara (Echter & Falscher Mehltau), geringe Botrytisanfälligkeit
  Traube & Beeren: Lockerbeerig, spätreifend, gute Farbausprägung
  Wuchsform: Robust, vital, frosthart
  Reife: Späte Reife
  Ertrag: Stabil
  Mostsäuregehalt: Mittel
  Frostbeständigkeit: Sehr gut
  Lageansprüche: Keine besonderen Ansprüche – geeignet für nachhaltigen Anbau in vielen Lagen
Im Keller
  Aroma: Reife rote Waldfrüchte, feine Würznoten
  Bukett: Fruchtig-würzig
  Frische: Gute Balance durch mittlere Säure
  Tannine: Mild, harmonisch eingebunden
  Säure: Mittel
  Süße: Trocken bis halbtrocken ausbaubar
  Fruchtigkeit: Mittel bis sehr fruchtig
Eignung
  Weinart: Rotwein
  Verwendung: Sortenrein oder in Cuvée, auch für nachhaltigen Ausbau geeignet
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Auxerrois
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Herkunft und Charakteristik
Auxerrois wurde erstmals 1816 in der Moselregion (Lothringen) erwähnt. Der Name leitet sich mutmaßlich von der Grafschaft Auxerre in Burgund ab, was auf einen französischen Ursprung hinweist. Die genetische Abstammung aus Gouais Blanc × Pinot macht Auxerrois zur Schwester des Chardonnay. Heute ist die Sorte vor allem im Elsass verbreitet – besonders in Crémant- und Edelzwicker-Cuvées –, außerdem in Luxemburg, Baden und der Pfalz.
Besondere Eigenschaften
Auxerrois bringt körperreiche, aromatische Weißweine mit Aromen von Apfel, Birne, gelbem Kernobst und feinen Honignoten hervor. Die Sorte reift früh bis mittelspät, erzielt mittelhohe Erträge und zeigt sich vergleichsweise robust, ist jedoch anfällig für Botrytis, Spätfrost und neigt zur Verrieselung. Dank der geringen Säure und der feinen Frucht eignet sich Auxerrois besonders für elegante, ausgewogene Weißweine und hochwertige Cuvées.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Auxerrois überzeugt mit früher Reife und milder Säure – ein großer Vorteil in Zeiten klimatischer Veränderungen. Sie ergänzt säurebetonte Sorten wie Pinot Blanc perfekt und verleiht Crémant- und Edelzwicker-Cuvées Struktur und Cremigkeit. Trotz begrenzter Bekanntheit besitzt Auxerrois das Potenzial für sortenreine, elegante Weine mit klarem Profil. Die Sorte vereint Burgunder-Eleganz mit regionalem Herkunftscharme und bietet Winzern ein attraktives Alleinstellungsmerkmal.
Besondere Merkmale der Weine
Auxerrois-Weine zeichnen sich durch eine feine Frucht, cremige Textur und sanfte Säure aus. Das Bukett erinnert an gelbe Früchte, Honignoten und geröstete Mandeln, besonders bei gereiften Jahrgängen. In Crémant-Cuvées verleiht Auxerrois Frische, Fülle und Eleganz.
Steckbrief
  Rebsorte: Auxerrois
  Züchter / Abstammung: Natürliche Kreuzung Gouais Blanc × Pinot, Schwester des Chardonnay
  Herkunft: Vermutlich Burgund, erstmals 1816 erwähnt
  Hauptanbaugebiete: Elsass, Luxemburg, Baden, Pfalz
Im Weinberg
  Resistenzen: Relativ robust, jedoch empfindlich gegenüber Botrytis, Spätfrost und Verrieselung
  Traube / Beeren: Kompakte Traubenstruktur, mittelhoher Ertrag
  Reife: Früh bis mittelreif, erreicht bei früher Ernte hohe Mostgewichte
  Ertrag: Mittelhoch, aber tendenziell geringer als bei Chardonnay oder Weißburgunder
  Mostsäuregehalt: Gering, weiche Säurestruktur
  Frostbeständigkeit: Spätfrostempfindlich
  Lageansprüche: Bevorzugt kalkhaltige Böden und gut durchlüftete Standorte
Im Keller
  Aroma: Gelbe Früchte, Apfel, Birne, Honig, gelegentlich Nussnoten
  Bukett: Feine Frucht mit dezenten Mandel- und Honignuancen
  Frische: Mild und elegant durch geringe Säure
  Säure: Weiche, ausgewogene Säurestruktur
  Süße: Meist trocken, geringe Restzuckergehalte
  Fruchtigkeit: Stark fruchtbetont mit gelben Obstnoten
Eignung
  Weinart: Stillwein, Crémant, Edelzwicker
  Herstellung: Für sortenreine Weine oder hochwertige Cuvées
  Besonders geeignet für elegante, cremige Weißweinstile
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Bacchus
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Bacchus wurde 1933 vom Rebenzüchter Peter Morio zusammen mit Bernhard Husfeld am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof gezüchtet. Sie ist das Ergebnis einer Kreuzung aus (Silvaner × Riesling) × Müller-Thurgau und wurde 1972 offiziell in die Sortenliste aufgenommen (Quelle: JKI, Sortenbeschreibung). Die Sorte gehört zur Art Vitis vinifera und besitzt zwittrige Blüten – ein klarer Vorteil für den Anbau. Bacchus ist vor allem in Deutschland und England verbreitet.
Besondere Eigenschaften
Bacchus ist eine frühreifende Weißweinsorte, die hohe Mostgewichte erzielt und damit auch dort angebaut werden kann, wo Riesling nicht mehr voll ausreifen würde. Sie ist selbstfruchtend, was eine wirtschaftlichere Pflanzung ermöglicht. Die Rebsorte liefert hocharomatische, fruchtbetonte Weine, allerdings mit geringer Säure. Deshalb wird sie oft mit neutraleren Sorten wie Müller-Thurgau kombiniert. Bacchus eignet sich hervorragend für aromatische Cuvées, ist aber auch sortenrein ein Genuss – vorausgesetzt, das Lesegut ist vollreif.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Bacchus verbindet sichere Erträge, frühe Reife und intensive Fruchtaromen – ein starkes Argument für Lagen, in denen klassische Rebsorten wie Riesling oder Silvaner an Grenzen stoßen. Sie ist eine sehr gute Ergänzung für Winzerbetriebe mit Fokus auf Direktvermarktung, fränkische Spezialitäten oder junge, zugängliche Weinstile. Ihr aromatisches Profil kommt besonders zur Geltung, wenn sie voll ausreift – ideal für sonnige, aber nicht zu heiße Standorte.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Bacchus präsentieren sich mit feiner Aromatik nach Muskat, Holunderblüte, exotischen Früchten und reifem Apfel. In der Nase floral und animierend, am Gaumen oft weich und zugänglich. Im Alter entwickeln gute Bacchus-Weine zusätzliche Honig- und Nussnoten, die an gereifte Weißweine aus Burgund erinnern. Die milde Säure macht sie zu idealen Begleitern für leichte Speisen, Gemüsegerichte oder Frischkäse.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Bacchus
  Züchter: Peter Morio & Bernhard Husfeld, Geilweilerhof (1933)
  Zulassung: 1972 in die deutsche Sortenliste aufgenommen
  Abstammung: (Silvaner × Riesling) × Müller-Thurgau
Im Weinberg
  Resistenzen: Keine besonderen Resistenzen; empfindlich gegen Botrytis bei später Lese
  Traube & Beeren: Hellgrün bis gelblich, mittelgroß
  Wuchsform: Mittelstark, zwittrig (selbstfruchtend)
  Reife: Frühreifend
  Ertrag: Hoch
  Mostsäuregehalt: Gering
  Frostbeständigkeit: Mittel
  Lageansprüche: Auch für kühlere oder weniger privilegierte Lagen geeignet
Im Keller
  Aroma: Muskat, Apfel, Holunder, exotische Früchte
  Bukett: Fruchtig-blumig
  Frische: Geringe Säure, weich
  Säure: Niedrig
  Süße: Trocken bis lieblich möglich
  Fruchtigkeit: Sehr fruchtig
Eignung
  Weinart: Weißwein
  Verwendung: Sortenrein oder Cuvée, auch für lieblichere Ausbaustile geeignet
                                
                            
                                                                
        
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Blauer Frühburgunder
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Der Blaue Frühburgunder entstand durch eine natürliche Mutation des Spätburgunders (Pinot Noir) und zählt zu den ältesten Kulturrebsorten Mitteleuropas. Seine frühere Reife und aromatische Dichte machten ihn über Jahrhunderte zur gefragten Sorte – vor allem an der Ahr, in Rheinhessen und in der Pfalz. Im 20. Jahrhundert geriet er fast in Vergessenheit, doch durch die Arbeit der Weinforschungsanstalt Geisenheim wurde er in den 1970er-Jahren revitalisiert. Heute erlebt er – besonders im Ahrtal – eine verdiente Renaissance.
Besondere Eigenschaften
Frühburgunder unterscheidet sich vom Spätburgunder vor allem durch seine frühere Reife (bis zu vier Wochen) und die kleineren, dickschaligen Beeren, die deutlich weniger anfällig für Botrytis sind. Die Sorte bringt bei geringeren Erträgen Weine mit tiefem Rubinrot, reicher Frucht und milder Säure hervor. Aufgrund der frühen Blüte ist sie allerdings blühempfindlich und verrieselungsanfällig, weshalb sie nur in geschützten Lagen zuverlässig hohe Qualitäten bringt. Durch ihre frühe Lese eignet sie sich besonders für Weinbaugebiete mit feuchtem Herbstklima.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Der Blaue Frühburgunder bietet Winzern mit geeigneten Lagen eine Rarität mit hoher Marktwirkung: Er kombiniert burgundische Eleganz mit frühem Ertragspotenzial. Für klimatisch kühlere Standorte ist er geradezu ideal – denn dort erreicht er hohe Mostgewichte bei geringem Risiko von Fäulnis. Sein samtiger, tiefgründiger Stil hebt sich deutlich von anderen Frührotweinsorten ab. Die geringe Rebfläche in Deutschland (ca. 262 ha) unterstreicht seine Exklusivität.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine des Frühburgunders zeigen eine kräftige, ziegel- bis rubinrote Farbe, häufig intensiver als beim Spätburgunder. Am Gaumen offenbaren sie eine konzentrierte Frucht, milde Säure und ein samtiges Mundgefühl. Je nach Jahrgang können breitere, marmeladige Fruchtnoten entstehen – bei selektiver Lese entstehen jedoch feine, lagerfähige Spitzenweine mit großem Burgundercharakter. Sie passen hervorragend zu Wild, kräftigem Braten und gereiftem Käse.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Blauer Frühburgunder
  Züchter / Herkunft: Natürliche Mutation des Spätburgunders, uralte Sorte
  Wiederentdeckt: 1970er-Jahre, Geisenheim
Im Weinberg
  Resistenzen: Geringe Botrytisanfälligkeit durch dicke Beerenhaut
  Traube & Beeren: Klein, dickschalig, rubinrot, frühreifend
  Wuchsform: Unproblematisch, verrieselungsanfällig, empfindlich gegenüber Wespen-/Vogelfraß
  Reife: Bis zu 4 Wochen früher als Spätburgunder
  Ertrag: Ca. 50 hl/ha
  Mostsäuregehalt: Gering
  Frostbeständigkeit: Mittel
  Lageansprüche: Nur in geschützten Lagen anbauwürdig, nicht zu warme Standorte bevorzugt
Im Keller
  Aroma: Rote Beeren, Schwarzkirsche, manchmal marmeladig
  Bukett: Fruchtig, duftig
  Frische: Geringe Säure, weich und rund
  Tannine: Reif, samtig
  Säure: Niedrig, harmonisch
  Süße: Trocken
  Fruchtigkeit: Mittel bis hoch, je nach Lesezeitpunkt
Eignung
  Weinart: Rotwein
  Verwendung: Stillwein, lagerfähig, sortenrein
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Blauer Portugieser
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Trotz seines Namens stammt der Blaue Portugieser nicht aus Portugal, sondern aus der Untersteiermark, dem heutigen Slowenien. Neue genetische Untersuchungen zeigen, dass er aus einer Kreuzung von Blauer Zimmettraube × Grüner Silvaner hervorging. In Deutschland wurde er ab etwa 1840 – maßgeblich durch Johann Philipp Bronner – verbreitet, insbesondere in der Pfalz und in Rheinhessen, wo er noch heute einen bedeutenden Anteil an der Rebfläche hat. International wird er auch in Österreich, Ungarn (Kékoportó), Slowenien und Kroatien angebaut.
Besondere Eigenschaften
Blauer Portugieser ist eine sehr wüchsige, frühreifende Rebsorte mit hoher Ertragsleistung – bei bis zu 200 hl/ha sind Ertragskorrekturen notwendig, um Qualität zu sichern. Die mittelgroßen, runden Beeren wachsen an kompakten, fruchtigen Trauben mit attraktivem Aroma. Die Rebsorte ist anfällig für Echten und Falschen Mehltau, Schwarzfleckenkrankheit und leidet unter harten Winterfrösten, zeigt aber dennoch gute Winterfrostfestigkeit in gemäßigten Klimazonen. Ihre große Stärke liegt in der Frühreife – mit Trauben, die schon in den ersten Herbstwochen gelesen werden können.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Der Blaue Portugieser ist ein ideal geeigneter Rotwein für den frühen Verkauf, da er schon im Frühjahr nach der Ernte trinkfertig ist. Die Sorte eignet sich für Weißherbst, junge Rotweine oder auch Traubensaft – eine große Stärke für die Direktvermarktung und das Weinangebot für jeden Tag. Durch gezielte Ertragsregulierung kann die Sorte auch hochwertig ausgebaut werden – sogar im Barrique. Ihre Zugänglichkeit macht sie bei Konsumenten beliebt und für Winzer kalkulierbar.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Blauem Portugieser sind hellrot, fruchtig und besitzen eine dezente Säure sowie milde Tannine. Typische Aromen sind Himbeere, Erdbeere, Brombeere, oft auch Kirsche und feine Kräuternoten wie Estragon. Im leichten Ausbau sind sie unkompliziert und frisch, im Barrique hingegen überraschend gehaltvoll. Die Weine sind schnell trinkreif, was sie zu beliebten Begleitern zu Brotzeiten, Pasta, Geflügel und mildem Käse macht.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Blauer Portugieser
  Züchter / Herkunft: Kreuzung aus Blauer Zimmettraube × Grüner Silvaner, Ursprung: Untersteiermark (heute Slowenien)
  Verbreitung: Deutschland (Pfalz, Rheinhessen, Ahr), Österreich, Ungarn, Slowenien, Kroatien
Im Weinberg
  Resistenzen: Anfällig für Oidium, Peronospora, Schwarzfleckenkrankheit
  Trauben / Beeren: Mittelgroße, runde, kompakte, fruchtige Beeren
  Wuchsform: Starkwüchsig
  Reife / Ertrag / Mostsäure: Früh reifend, sehr hohe Erträge, moderate Säure
  Frostbeständigkeit: Winterfrostfest, aber empfindlich bei extremen Temperaturen
  Lageansprüche: Frühreifend auch in einfacheren, kühleren Lagen geeignet
Im Keller
  Aroma: Himbeere, Erdbeere, Kirsche, Brombeere, feine Kräuternoten
  Bukett: Fruchtig, leicht, animierend
  Frische: Milder Säuregehalt, weicher Trinkfluss
  Tannine: Mild bis weich
  Säure: Niedrig bis mittel
  Süße: Trocken bis halbtrocken
  Fruchtigkeit: Hoch
Eignung
  Weinart: Rotwein, Rosé (Weißherbst), Traubensaft
  Herstellung: Jungwein, auch hochwertig im Barrique möglich
  Tannine: Weich, gut verträglich
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Blauer Silvaner
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Der Blaue Silvaner ist eine natürliche Mutation des Grünen Silvaners – oder möglicherweise sogar dessen Ursprung, wie manche Quellen vermuten. Seit 1984 ist die Sorte offiziell in Deutschland zugelassen. Die Rebschule Steinmann in Sommerhausen fungiert als Erhaltungszüchter und sichert mit dem Klon ST 25 den Fortbestand dieser fast vergessenen Sorte. Die Hauptanbaugebiete sind Franken und die Hessische Bergstraße. Insgesamt sind heute etwa 20 Hektar mit Blauem Silvaner bestockt – ein echter Schatz für Individualisten.
Besondere Eigenschaften
Die Rebe ist kräftig im Wuchs, besitzt zwittrige Blüten und liefert gleichmäßige Erträge in frostsicheren Lagen. Die Trauben sind mittelgroß, kompakt, mit dunkel violetten Beeren, die jedoch ausschließlich zu Weißwein verarbeitet werden. Die Reife erfolgt mittel bis spät, etwa zwei Wochen nach Gutedel. Die Sorte ist anfällig für echten Mehltau und reagiert empfindlich auf Winterfrost – dafür bringt sie in guten Lagen ausgeglichene, aromatische Weine mit Struktur. Dank kräftiger Blütenfestigkeit ist sie sehr fruchtbar.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Der Blaue Silvaner ist eine echte Rarität mit eigenständigem Charakter. In der Flasche zeigt er sich kräftiger als der Grüne Silvaner, mit einer differenzierten Aromatik, die je nach Boden und Ausbau variiert. Er bringt Weine hervor, die sowohl puristisch als auch ausdrucksstark wirken können – besonders, wenn die Trauben leicht auf der Maische standen. Für Winzer mit dem Anspruch, sich durch Authentizität und Einzigartigkeit abzuheben, ist er eine lohnenswerte Wahl.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine des Blauen Silvaners sind meist etwas kräftiger und strukturierter als die des Grünen Silvaners. Das Bukett ist geprägt von reifen gelben Früchten, ergänzt durch frische Kräuternoten. Je nach Ausbau können auch Nuancen von Zwiebelhautfarbe auftreten. Die Weine sind fein, präzise und mineralisch – mit großem Potenzial für terroirgeprägte, elegante Weißweine mit Substanz.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Blauer Silvaner
  Züchter / Herkunft: Mutation des Grünen Silvaners (Vitis vinifera), Deutschland
  Zulassung: 1984 als Ertragsrebsorte in Deutschland
  Erhaltungszüchter: Rebschule Steinmann (Klon ST 25)
Im Weinberg
  Resistenzen: Anfällig für Echten Mehltau
  Traube & Beeren: Mittelgroße, kompakte Trauben, Beerenfarbe: hellgrau bis violett
  Wuchsform: Kräftig, zwittrig, fruchtbar
  Verrieselung: Gering
  Reife: Mittel bis spät reifend
  Ertrag: Mittelkräftiger Ertrag
  Mostsäuregehalt: Feine Säure
  Frostbeständigkeit: Gering, benötigt geschützte Lagen
  Lageansprüche: Frostrisikofreie Lagen mit guter Durchlüftung
Im Keller
  Aroma: Reife gelbe Früchte (z. B. Mirabelle, Birne), frische Kräuter
  Bukett: Fruchtig, zart kräuterwürzig
  Frische: Klar und fein
  Säure: Fein eingebunden, ausgewogen
  Süße: Trocken bis feinherb
  Fruchtigkeit: Mittel bis hoch, je nach Ausbau
Eignung
  Weinart: Weißwein
  Verwendung: Stillwein, auch mit kurzem Maischestand möglich
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Blauer Spätburgunder (Pinot Noir)
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Der Blauer Spätburgunder, international bekannt als Pinot Noir, gilt als eine der ältesten und edelsten Rebsorten der Welt. In Deutschland wurde er bereits 884 von Karl dem III. eingeführt, heute ist er mit über 11.000 ha eine der bedeutendsten roten Sorten hierzulande. Seine genetischen Wurzeln reichen zurück bis zur Römerzeit. Neuere Studien deuten auf eine natürliche Kreuzung von Traminer × Schwarzriesling (Pinot Meunier) hin. Seine Herkunft liegt im Burgund – seine Zukunft liegt überall dort, wo Winzer sein Potenzial erkennen.
Besondere Eigenschaften
Der Spätburgunder stellt hohe Ansprüche an Lage und Klima. Er gedeiht besonders gut in kühlen Weinregionen mit kalkhaltigen Böden. Die Sorte reift mittelspät, besitzt kleine bis mittelgroße, dichtbeerige Trauben mit dünnhäutigen, empfindlichen Beeren, die sehr aromatisch sind. Sie reagiert empfindlich auf Botrytis, erfordert also gezielte Klonwahl oder lockere Traubenstrukturen. Aufgrund der Frühblüte ist sie spätfrostgefährdet. Der Ertrag ist qualitätsorientiert bei 40–70 hl/ha. Bei optimalem Ausbau entstehen herkunftsgeprägte, elegante Rotweine.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Wer Terroir, Handwerk und Geduld miteinander vereinen will, trifft mit Spätburgunder die perfekte Wahl. Die Rebsorte ist in der Lage, die Herkunft so präzise wie kaum eine andere zu spiegeln. Die Bandbreite reicht von feinfruchtigen Jungweinen bis hin zu barriquegereiften, langlebigen Spitzenweinen mit burgundischer Tiefe. Auch als Rosé (Weißherbst) oder Blanc de Noirs bietet die Sorte spannende Ausbauvarianten. Ihre Vielschichtigkeit begeistert nicht nur Fachpublikum, sondern auch Endkunden – wenn man ihre feine Art zu deuten weiß.
Besondere Merkmale der Weine
Spätburgunder-Weine zeichnen sich durch eine dunkel rubinrote Farbe, Aromen von Kirsche, Brombeere und Waldbeeren sowie dezente Mandel- und Kräuternoten aus. Gereifte Weine zeigen nussige Komponenten und zarte Bittermandeltöne. Typisch ist das samtige Mundgefühl, die fein eingebundene Säure und – bei Ausbau im Holzfass – würzige Anklänge von Vanille und Zimt. Trotz geringerer Farbintensität zählen sie zu den komplexesten Rotweinen der Welt.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Blauer Spätburgunder (Pinot Noir)
  Züchter / Herkunft: Burgund, natürliche Kreuzung von Traminer × Schwarzriesling
  Verbreitung: Weltweit bedeutend (Deutschland, Frankreich, Schweiz, Kalifornien, Australien)
  Synonyme: Pinot Noir, Blauburgunder, Schwarzburgunder, Clevner
Im Weinberg
  Resistenzen: Empfindlich gegen Botrytis (je nach Klon), empfindlich auf Spätfrost
  Traube & Beeren: Mittelgroß, dichtbeerig, dünnhäutig, rund bis oval
  Wuchsform: Mittelstark, gleichmäßig, Triebspitzen spätfrostgefährdet
  Reife: Mittelspäte Reife
  Ertrag: Qualitätsorientierter Ertrag 40–70 hl/ha
  Mostsäuregehalt: Ausgeglichen
  Frostbeständigkeit: Gering bis mittel (je nach Lage und Klon)
  Lageansprüche: Tiefgründige, kalkreiche, warme Hanglagen mit Wasserversorgung
Im Keller
  Aroma: Kirsche, Brombeere, Waldfrüchte, Mandeln, Veilchen
  Bukett: Fruchtig-würzig, zart floral
  Frische: Elegante, feine Säurestruktur
  Tannine: Reif, samtig, gut ausbaubar im Holzfass
  Säure: Harmonisch
  Süße: Trocken bis halbtrocken
  Fruchtigkeit: Hoch, je nach Lesezeitpunkt und Ausbau
Eignung
  Weinart: Rotwein, Weißherbst, Rosé, Blanc de Noirs, Sekt
  Verwendung: Stillwein, Schaumwein, Barriqueausbau
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Blauer Zweigelt
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Der Blauer Zweigelt ist eine Neuzüchtung aus St. Laurent × Blaufränkisch, die 1922 von Dr. Fritz Zweigelt an der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt Klosterneuburg in Österreich entwickelt wurde. Heute ist er die wichtigste Rotweinsorte Österreichs mit über 5.000 ha Anbaufläche. In Deutschland ist er seit 2000 auch in Bayern zugelassen, besonders in Franken gewinnt er langsam an Bedeutung. Sein durchsetzungsstarker Wuchs, die hohe Krankheitsresistenz und die vielseitigen Weinqualitäten machen ihn zu einer zukunftssicheren Rebsorte.
Besondere Eigenschaften
Der Blaue Zweigelt kombiniert hohe Erträge, kräftigen Wuchs und eine gute Widerstandskraft gegen Krankheiten. Die Rebe ist mittelspät reifend, robust gegen Frost und eignet sich für mittlere bis gute Lagen. Die Trauben sind mittelgroß bis groß, lockerbeerig, hartschalig und äußerst saftig. Seine hohe Ertragsstabilität muss allerdings durch konsequente Laub- und Ertragsregulierung begleitet werden, um Weinqualitäten mit Tiefe und Lagerfähigkeit zu erzielen. Die Sorte ist deutlich frosthärter als Dornfelder und weniger anfällig für Pilzkrankheiten.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Blauer Zweigelt bietet verlässliche Mengen, gute Wuchskraft und ein breites Qualitätsspektrum – von fruchtigen Alltagsweinen bis hin zu komplexen Barriqueweinen. Der geringe Bodenanspruch macht ihn auch für leichtere und kalkreiche Böden geeignet. In guten Lagen bringt er aromatische Rotweine mit satter Farbe, saftiger Frucht und spürbarem Reifepotenzial hervor. Auch als Cuvée-Partner ist er sehr geschätzt. Seine gute Winterhärte und Krankheitsresistenz machen ihn zu einer zukunftsfähigen Sorte in Zeiten des Klimawandels.
Besondere Merkmale der Weine
Zweigelt-Weine zeigen eine kräftige rubinrote Farbe mit violetten Reflexen, ein Aroma von Sauerkirschen, dunklen Beeren und eine leicht würzige Note. Die Weine besitzen kräftiges, aber gut eingebundenes Tannin und entwickeln bei Reife und Holzfasslagerung eine komplexe, lagerfähige Struktur. Im jugendlichen Ausbau sind sie fruchtig und animierend, im Barrique gereift überzeugen sie mit Tiefe, Samtigkeit und einem langen Nachhall.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Blauer Zweigelt
  Züchter / Herkunft: Prof. Dr. Fritz Zweigelt, LFZ Klosterneuburg, Österreich
  Abstammung: St. Laurent × Blauer Limberger (Blaufränkisch)
  Zulassung Bayern: seit 1.8.2000
Im Weinberg
  Resistenzen: Sehr gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten, frostfest
  Traube & Beeren: Mittelgroße bis große, lockerbeerige, ovale, saftige Beeren
  Wuchsform: Sehr kräftig, hohe Fruchtbarkeit, intensiver Laubarbeit bedarf
  Reife: Mittlere Reifezeit (Anfang Oktober)
  Ertrag: Hohe Erträge (150–300 g/Traube)
  Mostsäuregehalt: Mäßig
  Frostbeständigkeit: Gut
  Lageansprüche: Mittelgute bis gute Lagen, meidet Spätfroststandorte
Im Keller
  Aroma: Sauerkirsche, dunkle Beeren, leichte Würze
  Bukett: Fruchtig-würzig
  Frische: Lebendig, rund
  Tannine: Kräftig, reif, gut strukturierbar im Barrique
  Säure: Mäßig
  Süße: Trocken bis halbtrocken
  Fruchtigkeit: Hoch
Eignung
  Weinart: Rotwein
  Verwendung: Stillwein, Barrique, Cuvée
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Blütenmuskateller - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Der Blütenmuskateller (russ. „Cvetocnyj“) wurde 1947 am Allrussischen Weinbauinstitut in Nowotscherkassk gezüchtet und ist eine Kreuzung aus Severny × (Muscat Lunel × Muscat d’Alexandrie). Die Sorte steht seit 1998 in Österreich unter Beobachtung und gewinnt auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Sie gehört zur Gruppe der PIWI-Rebsorten und ist besonders bei Hobbywinzern und Direktvermarktern beliebt – nicht zuletzt wegen ihres unverwechselbaren Aromas und der einfachen Pflege.
Besondere Eigenschaften
Die Sorte ist mittelstark im Wuchs, mit einem aufrechten Triebverhalten, was die Laubarbeit erleichtert. Die mittelgroßen, lockerbeerigen Trauben mit kleinen, grün-gelben Beeren zeigen bereits am Stock ein intensives Muskat-Bouquet. Blütenmuskateller ist sehr robust gegenüber Krankheiten wie Peronospora (+++), Oidium (++) und Botrytis (+++). Sie reift mittelspät und erreicht hohe Mostgewichte. Die Beeren schrumpfen bei Vollreife, ohne zu platzen – ein Vorteil gegenüber klassischen Muskatellersorten.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Blütenmuskateller ist eine ideale Wahl für Liebhaber intensiver Aromen und für Winzer, die nachhaltig wirtschaften möchten. Dank ihrer Pilzwiderstandsfähigkeit, der hohen Frosthärte und der guten Lagerfähigkeit am Stock ist die Sorte besonders pflegeleicht. Sie liefert sowohl aromatische Weißweine, als auch hochwertige Tafeltrauben – ein Plus für Betriebe mit Direktvermarktung oder für ambitionierte Hobbygärtner.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine erinnern an klassischen Muskateller, sind jedoch extraktreicher und oft noch aromatischer. Typisch sind Noten von Muskat, Holunderblüte und Linde, begleitet von einer klaren Fruchtsüße und gut eingebundener Säure. Auch für rest- oder edelsüße Weine ist die Sorte bestens geeignet. In Blindverkostungen erreichten Weine aus Blütenmuskateller oft vergleichbare oder bessere Bewertungen als Gelber Muskateller.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Blütenmuskateller (Zwetotschny, Cvetocnyj)
  Züchter / Herkunft: Allrussisches Weinbauinstitut Nowotscherkassk, 1947
  Kreuzung: Severny × (Muscat Lunel × Muscat d’Alexandrie)
  Verbreitung: Deutschland, Österreich (seit 1998 in Prüfung)
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora (+++), Oidium (++), Botrytis (+++)
  Traube & Beeren: Mittelgroß, kegelförmig, lockerbeerig; grün-gelb, rundlich, klein
  Wuchsform: Mittelstarker, aufrechter Wuchs
  Reife: Mittelspät
  Ertrag: Mittel bis hoch
  Mostsäuregehalt: Hoch
  Frostbeständigkeit: Sehr gut, auch gute Spätfrosttoleranz
  Lageansprüche: Sonnige Lagen mit mittelgründigen Böden; karge Böden vermeiden
Im Keller
  Aroma: Intensiver Muskat, Holunder, Linde, exotisch-floral
  Bukett: Würzig, sehr aromatisch
  Frische: Gut eingebundene Säure, belebend
  Tannine: Nicht relevant (Weißweinsorte)
  Säure: Ausgeglichen
  Süße: Trocken bis edelsüß möglich
  Fruchtigkeit: Sehr hoch
Eignung
  Weinart: Weißwein, Süßwein
  Verwendung: Stillwein, restsüß, edelsüß, Muskatwein
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Bolero - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Bolero (Zuchtnummer: Gm 8221-3) wurde 1982 von Prof. Dr. Helmut Becker an der Forschungsanstalt Geisenheim gezüchtet. Sie entstand aus einer interspezifischen Kreuzung von Gm 6427-5 (Rotberger × Reichensteiner) × Chancellor (Seibel 7053). 
Dank ihres genetischen Hintergrunds aus Vitis vinifera, Vitis labrusca, Vitis rupestris und Vitis lincecumii verbindet Bolero klassische Aromen mit hoher Widerstandskraft und früher Reife. 
Seit 2016 ist sie in Österreich zudem als Sorte für die Spezialität „Uhudler“ im Burgenland zugelassen.
Besondere Eigenschaften
Bolero zeichnet sich durch ihre frühe Reife, einen schwachen Wuchs und gleichzeitig hohe Erträge aus. 
Die Sorte verfügt über eine hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen Echten Mehltau, Falschen Mehltau und Botrytis und gehört damit zu den nachhaltigsten PIWI-Sorten. 
Die kompakten Trauben mit rundlichen, dunkelblauen Beeren liefern rubinrote, fruchtige Rotweine mit angenehm weichen, harmonisch eingebundenen Tanninen. 
Dank ihres feinen Aromas eignet sich Bolero außerdem sehr gut als Tafeltraube.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Bolero ist ideal für Winzer und Hobbygärtner, die auf eine nachhaltige Bewirtschaftung setzen möchten. 
Sie bringt hohe Erträge, erfordert wenig Pflanzenschutz und ist unkompliziert im Anbau. 
Dank der frühen Reife eignet sich Bolero auch für kühlere Standorte. 
Ob als Tafeltraube oder zur Weinbereitung: Die Sorte ist vielseitig einsetzbar und daher besonders interessant für Direktvermarkter, Naturweinfreunde und Betriebe mit Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine aus Bolero präsentieren sich rubinrot mit aromatischer Fruchtfülle und Noten von reifen Waldbeeren. 
Sie sind harmonisch, rund und verfügen über eine weiche, samtige Tanninstruktur. 
Bolero eignet sich hervorragend sowohl für sortenreine Weine als auch als Cuvée-Partner. 
Durch ihre frühe Reife kann die Sorte auch in nördlicheren Anbaugebieten zuverlässig ausreifen.
Steckbrief
  Rebsorte: Bolero (Gm 8221-3)
  Züchter / Herkunft: Forschungsanstalt Geisenheim, Prof. Dr. Helmut Becker, 1982
  Kreuzung: Gm 6427-5 (Rotberger × Reichensteiner) × Chancellor (Seibel 7053)
  Verbreitung: Deutschland, Österreich (seit 2016 Uhudler-Zulassung im Burgenland)
Im Weinberg
  Resistenzen: Hohe Toleranz gegenüber Peronospora, Oidium und Botrytis
  Trauben / Beeren: Mittelgroß, kompakt, dunkelblau, rundlich
  Wuchsform: Schwachwüchsig, sehr ertragreich
  Reife / Ertrag / Mostsäure: Früh reifend, hohe Erträge, harmonische Mostsäure
  Frostbeständigkeit: Gut, auch für kühle Standorte geeignet
  Lageansprüche: Gering, bevorzugt mittlere bis gute Lagen
Im Keller
  Aroma: Reife rote Waldbeeren, zarte Würze
  Bukett: Fruchtig, klar und intensiv
  Frische: Harmonisch mit milder Säure
  Tannine: Weich, samtig
  Säure: Ausbalanciert
  Süße: Trocken bis halbtrocken möglich
  Fruchtigkeit: Mittel bis hoch
Eignung
  Weinart: Rotwein, Tafeltraube
  Herstellung: Sortenrein oder Cuvée, auch für Uhudler geeignet
  Tanninstruktur: Mild, rund
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Bronner - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die PIWI-Rebsorte Bronner (Zucht-Nr. FR 250-75) wurde 1975 am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg von Norbert Becker gezüchtet – als Kreuzung aus Merzling × Gm 6494, wobei letzterer genetische Einflüsse von Vitis amurensis, V. lincecumii, V. rupestris und V. vinifera enthält. Benannt wurde die Sorte zu Ehren des badischen Weinbaupioniers Johann Philipp Bronner (1792–1864). Seit ihrer Zulassung im Jahr 2003 erfreut sich die Sorte wachsender Beliebtheit – vor allem im ökologischen und PIWI-orientierten Weinbau.
Besondere Eigenschaften
Bronner zeichnet sich durch einen kräftigen, aufrechten Wuchs, große, fünflappige Blätter und mittelgroße bis große, kompakte Trauben mit stabiler Beerenhaut aus. Die Pilzresistenz ist mit +++ bei Peronospora, Oidium und Botrytis hervorragend. Die Sorte treibt, blüht und reift 7–10 Tage später als Weißburgunder. Bei ausreichender Wasserversorgung liefert sie gleichmäßige Erträge, die bei Bedarf durch Stockabstände oder Anschnitt reguliert werden können.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Bronner ist besonders für Winzer interessant, die nachhaltig wirtschaften, weniger Pflanzenschutz einsetzen und dabei nicht auf klassische Burgunderqualität verzichten wollen. Ihre robuste Gesundheit, der gute Ertrag, die gute Frosthärte und das neutrale Aromaprofil machen sie zur idealen Weißweinrebe für den naturnahen Weinbau – sowohl im Profi- als auch im Hobbybereich.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine des Bronner zeigen sich in einem klaren, fruchtbetonten Stil, der an Weißburgunder erinnert: Birne, Quitte, heimische Aprikose – begleitet von milder Säure und moderatem Alkohol. Gute Qualitäten entstehen durch hohe physiologische Reife bei reduzierten Erträgen. Bronner eignet sich sowohl für den trockenen Ausbau als auch für frische Cuvées.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Bronner
  Züchter / Herkunft: Staatliches Weinbauinstitut Freiburg, 1975
  Kreuzung: Merzling × Gm 6494
  Verbreitung: Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien, Italien
  Klon: Fr 320
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora (+++), Oidium (+++), Botrytis (+++)
  Traube & Beeren: Mittel bis groß, dichtbeerig, stabile Haut
  Wuchsform: Starkwüchsig, aufrechter Wuchs
  Reife: Mittel bis spät reifend
  Ertrag: Mittleres bis hohes Ertragsniveau
  Mostsäuregehalt: Mild
  Frostbeständigkeit: Sehr gut
  Lageansprüche: Ähnlich Weißburgunder, gute Wasserversorgung erforderlich
Im Keller
  Aroma: Apfel (Boskoop), Birne, Aprikose, Quitte
  Bukett: Dezent, fruchtbetont
  Frische: Mild, ausgewogen
  Tannine: Keine (Weißweinsorte)
  Säure: Mäßig bis mild
  Süße: Trocken bis halbtrocken
  Fruchtigkeit: Mittel
Eignung
  Weinart: Weißwein
  Verwendung: Stillwein, Cuvée
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Bukettrebe
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Herkunft und Charakteristik
Die Bukettrebe ist eine historische Kreuzung aus Silvaner × Trollinger, gezüchtet bereits 1864 durch Sebastian Englerth in Randersacker (Franken). Trotz ihres Namens ist sie nicht mit Buket, Buketta oder Bukettraube zu verwechseln. Als aromatisch duftende Rebe war sie im 19. Jahrhundert hochgeschätzt und gilt heute als Rarität mit großem Wiederbelebungspotenzial, etwa am Weingut Schloss Sommerhausen. 
Genetisch ist die Bukettrebe zudem von besonderer Bedeutung, da sie eine der Elternsorten bedeutender Neuzüchtungen wie Scheurebe und Frühmuskat ist.
Besondere Eigenschaften
Die Bukettrebe ist mittel reifend und bringt hohe Erträge, zeigt aber eine gewisse Anfälligkeit für Echten Mehltau. Sie entwickelt lockerbeerige bis kompakte Trauben, deren mittelgroße Beeren intensiv nach Muskat duften. Dank ihres ausgeprägten Aromas eignet sich die Sorte hervorragend für aromatische, säurebetonte Weißweine mit exotischem und blumigem Ausdruck. Neben dem trockenen Ausbau ist sie besonders gut für süße oder edelsüße Varianten geeignet.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Wer eine aromatisch-vielschichtige Weißweinsorte mit Geschichte sucht, trifft mit der Bukettrebe eine besondere Wahl. Ihr intensives Bukett, das an Litschi, Muskat und Rosen erinnert, macht sie zu einem Liebling anspruchsvoller Genießer. Ihre Vielseitigkeit zeigt sich sowohl in der Kombination mit Speisen als auch als eigenständiger Solitär-Wein.
Als historisch bedeutende Sorte mit aromatischer Tiefe ist sie zudem ein Geheimtipp für Direktvermarkter, Winzer und Liebhaber alter Rebschätze.
Besondere Merkmale der Weine
Die Bukettrebe-Weine zeigen ein opulentes Bukett, geprägt von exotischen Fruchtnoten wie Litschi und Maracuja sowie blumigen Akzenten nach Rosenblüte und Muskat. Am Gaumen präsentieren sie sich vollmundig, oft mit milder Restsüße, und weisen eine lebendige, aber harmonische Säurestruktur auf. Besonders als Aperitif oder zu asiatischer Küche, Fisch und Käse entfaltet die Bukettrebe ihr gesamtes aromatisches Potenzial.
Steckbrief
  Rebsorte: Bukettrebe
  Züchter / Herkunft: Sebastian Englerth, Franken, 1864
  Kreuzung: Silvaner × Trollinger (Schiava Grossa)
  Verbreitung: Rarität, kleine Bestände in Franken, Museumsweinberge, vereinzelt in Südafrika
Im Weinberg
  Resistenzen: Anfällig für Echten Mehltau
  Trauben / Beeren: Mittelgroß, locker- bis dichtbeerig, sehr aromatisch
  Wuchsform: Mittelstark, ausgewogen
  Reife / Ertrag / Mostsäure: Mittel reifend, hoher Ertrag, säurebetonte Moste
  Frostbeständigkeit: Mittel
  Lageansprüche: Geschützte, warme Lagen mit guter Durchlüftung bevorzugt
Im Keller
  Aroma: Muskat, Litschi, Rosen, Maracuja
  Bukett: Intensiv, exotisch, florale Muskatnoten
  Frische: Lebendige, harmonische Säure
  Süße: Trocken bis edelsüß
  Fruchtigkeit: Hoch
Eignung
  Weinart: Aromatische Weißweine
  Herstellung: Trockene, halbtrockene oder süße Stillweine sowie Dessertweine
  Perfekt für Liebhaber opulenter, duftiger Weißweine
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Cabernet Blanc - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Cabernet Blanc entstand 1991 durch den Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner, der Cabernet Sauvignon mit resistenten Partnerreben kreuzte. Die Selektionsarbeit übernahm die Rebschule Freytag in der Pfalz. Die Sorte wurde 2004 sortengeschützt und 2010 klassifiziert. Cabernet Blanc gehört zur Gruppe der PIWI-Sorten (pilzwiderstandsfähig) und steht für einen modernen, umweltfreundlichen Weinbau mit deutlich reduziertem Pflanzenschutz.
Besondere Eigenschaften
Cabernet Blanc zeigt einen kräftigen, aufrechten Wuchs, ist sehr frosthart und besonders resistent gegen Peronospora (+++), Oidium (++) und Botrytis (+++). Die gemischtbeerigen Trauben (große und kleine Beeren nebeneinander) sorgen für hohe Zuckergehalte bei gleichzeitig geringer Fäulnisanfälligkeit. Die Sorte neigt zur Verrieselung, weshalb großzügige Pflanzabstände und eine zurückhaltende Laubarbeit empfohlen werden. Die Reife beginnt in der Regel Anfang Oktober.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Für Winzer, die ökologisch wirtschaften und aromatisch komplexe Weine mit starker Identität erzeugen möchten, ist Cabernet Blanc eine ideale Wahl. Die Kombination aus hoher Krankheitsresistenz, guter Winterfrosthärte und vielfältiger Weinqualität macht sie zu einer der erfolgversprechendsten PIWI-Neuzüchtungen. Auch bei Konsumenten wächst die Akzeptanz – besonders durch ihren vertrauten Sauvignon-ähnlichen Stil.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine des Cabernet Blanc zeigen je nach Reifestadium und Ausbauart eine spannende Aromatik: von grüner Stachelbeere, Artischocke und Johannisbeere bei früher Lese bis hin zu Maracuja, Litschi und Wiesenkräutern bei Vollreife. Auch ein Ausbau im Barrique (Fumé Blanc-Stil) ist möglich. Die Weine sind stoffig, fruchtig und bieten ein langes Lagerpotenzial.
Steckbrief
  Rebsorte: Cabernet Blanc
  Züchter / Herkunft: Valentin Blattner (CH), Selektion durch Rebschule Freytag (DE)
  Kreuzung: Cabernet Sauvignon × resistente Partnerreben
  Verbreitung: Deutschland, Schweiz, Österreich, Benelux, Tschechien, Frankreich, England
  Sortenschutz: seit 2004, Klassifizierung 2010
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora (+++), Oidium (++), Botrytis (+++)
  Trauben / Beeren: gemischtbeerig, lockerbeerig, hohe Zuckergehalte
  Wuchsform: aufrecht, vital, hoher Laubwandaufbau
  Reife: Anfang Oktober
  Ertrag: moderat bis hoch bei stabiler Säurestruktur
  Frostbeständigkeit: sehr gut (vergleichbar Riesling)
  Lageansprüche: mittlere bis gute Lagen, luftige Standorte, keine Staunässe
Im Keller
  Aromen: Stachelbeere, Johannisbeere, Maracuja, Litschi, Paprika, Wiesenkräuter
  Bukett: vegetal-würzig bis exotisch-fruchtig
  Frische: säurebetont und animierend
  Säure: prägnant und elegant
  Süße: trocken bis edelsüß ausbaubar
  Fruchtigkeit: hoch
  Ausbau: auch für Barrique geeignet (Fumé Blanc-Stil)
Eignung
  Weinart: Weißwein
  Herstellung: Stillwein, trocken bis edelsüß
  Ideal für: PIWI-Weinlinien, nachhaltigen Weinbau und hochwertige Direktvermarktung
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Cabernet Cantor - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Cabernet Cantor wurde 1989 am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg gezüchtet. Die Kreuzung basiert auf Seibel 7053 (Chancellor) × Solaris, kombiniert mit genetischen Einflüssen von Merzling, Zarya Severa und Muskat-Ottonel. Die Sorte gehört zur Gruppe der PIWI-Rebsorten und trägt das amtliche Zuchtkürzel FR 523-89 r. Mit ihrer eleganten Anlehnung an klassische Bordeaux-Sorten und zugleich sehr guter Krankheitsresistenz ist sie ein Paradebeispiel für modernen, nachhaltigen Rotweinanbau.
Besondere Eigenschaften
Cabernet Cantor zeigt einen starken, waagrechten Wuchs mit wenig Geiztrieben, was die Laubarbeit erleichtert. Der Austrieb erfolgt wenige Tage vor dem Spätburgunder, die Reife etwa eine Woche früher. Die Sorte ist sehr robust gegenüber Peronospora, Oidium und Botrytis, was unter anderem der lockerbeerigen Traubenstruktur zu verdanken ist. Große Beeren und hohe Mostgewichte sprechen für ein hervorragendes Ertragspotenzial.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Cabernet Cantor ist ideal für Weinbau in kühleren und feuchteren Regionen und eine sinnvolle Alternative zum Spätburgunder, da sie weniger anfällig für Fäulnis ist. Die hohe Pilzresistenz macht sie besonders attraktiv für den PIWI-Anbau mit reduziertem Pflanzenschutzaufwand. Die elegante, an Merlot erinnernde Weinqualität spricht zudem gezielt ein anspruchsvolles Publikum an. Auch bei Direktvermarktern punktet die Sorte durch gute Färbung und Trinkfreude.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine des Cabernet Cantor präsentieren sich dunkel rubinrot, farbintensiv und extraktreich. Aromatisch zeigen sie dezente Würze, milde Gerbstoffe und eine elegante Struktur, die an Merlot oder Cabernet Sauvignon erinnert. Trotz der kräftigen Farbe bleiben die Weine weich und zugänglich, was sie vielseitig einsetzbar macht – von sortenreinen Weinen bis hin zu eleganten Cuvées.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Cabernet Cantor
  Züchter / Herkunft: Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
  Kreuzung: Seibel 7053 (Chancellor) × Solaris
  Verbreitung: Deutschland, Belgien, Niederlande, Polen, Dänemark
  Zuchtnummer: FR 523-89 r
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora +++, Oidium +++, Botrytis ++
  Traube & Beeren: Groß, lockerbeerig, hohe Mostgewichte
  Wuchsform: Stark, waagrecht, wenig Geiztriebe
  Geiztriebbildung: Gering
  Verrieselung: Wenig
  Reife: Ca. 1 Woche vor Spätburgunder
  Ertrag: Ertragreich
  Mostsäuregehalt: Ausgeglichen
  Frostbeständigkeit: Gut
  Lageansprüche: Anspruchslos, auch für kühlere Lagen geeignet
Im Keller
  Aroma: Würzig, dunkelbeerig
  Bukett: Dezent mit Merlot-Charakter
  Frische: Mild, harmonisch
  Tannine: Weich, rund
  Säure: Ausgeglichen
  Süße: Trocken ausgebaut
  Fruchtigkeit: Mittel bis hoch
Eignung
  Weinart: Rotwein
  Verwendung: Stillwein, Cuvée, teilweise auch für Barrique-Ausbau geeignet
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Cabernet Cortis - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Cabernet Cortis wurde 1982 von Norbert Becker am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg gezüchtet. Die Kreuzung aus Cabernet Sauvignon × Solaris hatte das Ziel, einen Rotwein mit internationalem Format auch für kühlere Weinbauregionen zu ermöglichen. Die Sorte trägt das Zuchtkürzel FR 680 und ist ein wichtiger Vertreter moderner PIWI-Reben, die den Pflanzenschutz reduzieren und stabile Erträge liefern.
Besondere Eigenschaften
Cabernet Cortis zeigt einen kräftigen, aufrechten Wuchs mit wenig Geiztrieben. Die großen, länglich-walzenförmigen Trauben tragen kleine, lockerbeerige Beeren mit robuster Haut. Die Sorte reift etwa eine Woche vor dem Spätburgunder, ist frostresistent und weist eine gute Pilzfestigkeit gegen Peronospora, Oidium und Botrytis auf. Dank hoher Extrakt- und Tanningehalte eignet sich die Sorte hervorragend für den Holzfassausbau.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Cabernet Cortis ist wie geschaffen für den nachhaltigen, zukunftsorientierten Weinbau: Wenig Pflegeaufwand, gute Winterhärte und stabile Erträge. Die Sorte eignet sich sowohl für den professionellen Qualitätsweinbau als auch für ambitionierte Hobbywinzer, die einen ausdrucksstarken, tiefdunklen Rotwein erzeugen möchten. Auch für Saft oder Frischverzehr ist sie durch die aromatischen Beeren geeignet.
Besondere Merkmale der Weine
Der Wein zeigt eine dunkle, tiefrote bis violette Farbe und präsentiert sich mit kräftiger Struktur, intensiven Aromen von Cassis, Holunder und schwarzem Pfeffer. Das würzige Bukett ist typisch für die Cabernet-Familie, doch der Cabernet Cortis geht noch einen Schritt weiter: Dank seiner phenolreichen Zusammensetzung reifen die Weine hervorragend im Holzfass und entwickeln mit der Zeit eine beeindruckende Komplexität und Langlebigkeit.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Cabernet Cortis
  Züchter / Herkunft: Staatliches Weinbauinstitut Freiburg, 1982
  Kreuzung: Cabernet Sauvignon × Solaris
  Klon: FR 680
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora ++, Oidium ++, Botrytis ++
  Traube & Beeren: Groß, länglich-walzenförmig, lockerbeerig, klein bis mittelgroß
  Wuchsform: Aufrecht, kräftig, wenig Geiztriebe
  Geiztriebbildung: Gering
  Reife: Früh reifend, ca. 1 Woche vor Spätburgunder
  Ertrag: Hoch, extraktreich
  Mostsäuregehalt: Balanciert
  Frostbeständigkeit: Sehr gut
  Lageansprüche: Geringer als Spätburgunder, gute Lagen empfohlen
Im Keller
  Aroma: Würzig, Cassis, Holunder, Pfeffer
  Bukett: Tief und aromatisch
  Frische: Mittel
  Tannine: Kräftig, lagerfähig
  Säure: Balanciert
  Süße: Trocken
  Fruchtigkeit: Hoch
Eignung
  Weinart: Rotwein
  Verwendung: Stillwein, Barrique-Ausbau, PIWI-Cuvée
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Cabernet Franc - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Cabernet Franc ist eine der ältesten bekannten Rebsorten Frankreichs und gilt als genetischer Elternteil des Cabernet Sauvignon (Quelle: DNA-Analysen, INRA, Frankreich). Sie stammt vermutlich aus dem Südwesten Frankreichs, ist seit Jahrhunderten in Bordeaux heimisch und hat sich von dort aus weltweit verbreitet – unter anderem nach Italien, Kalifornien, Kanada und Argentinien. Trotz ihrer historischen Bedeutung überzeugt sie auch heute durch ihr Potenzial in kühleren Weinbaugebieten.
Besondere Eigenschaften
Cabernet Franc punktet mit einer frühen Reife, guter Frosttoleranz und ihrer robusten Natur gegenüber vielen Rebsortenkrankheiten. Die lockerbeerigen, dunkelblauen Trauben bringen fruchtige, tanninreiche Weine hervor, die an Himbeeren, schwarze Johannisbeeren und Veilchen erinnern – oft begleitet von pfeffrigen und kräuterigen Noten (Quelle: OIV Datenbank). Dank ihres mäßigen Tanningehalts erreichen die Weine schneller ihre Trinkreife als etwa Cabernet Sauvignon. Die Sorte eignet sich auch hervorragend für Roséweine oder als Bestandteil kraftvoller Cuvées.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Für Winzer in kühleren Lagen bietet Cabernet Franc entscheidende Vorteile: Sie reift früh, stellt moderate Bodenansprüche und bringt dennoch komplexe, lagerfähige Weine hervor. Ihre Vielseitigkeit erlaubt sowohl modernen Ausbau im Edelstahltank als auch traditionelle Holzfassreifung. Auch für Hobbywinzer ist die Sorte attraktiv, da sie weniger anfällig für Krankheiten und klimatisch flexibel ist. Wer einen stilvollen, aber zugänglichen Rotwein mit Tiefe sucht, liegt mit Cabernet Franc goldrichtig.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Cabernet Franc sind aromatisch vielschichtig, zeigen eine rubinrote Farbe und verbinden feine Frucht mit zarter Würze. Typisch sind Noten von Himbeere, Erdbeere, Veilchen und oft auch Paprika oder grüner Pfeffer. Am Gaumen sind sie vollmundig und elegant mit einem moderaten Tanningerüst, das besonders bei Ausbau im Barrique sanft integriert wird. Diese Charakteristik macht sie zu idealen Speisebegleitern – vom Wildgericht bis zum gereiften Hartkäse.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Cabernet Franc
  Züchter: unbekannt, wahrscheinlich Südwestfrankreich
Im Weinberg
  Resistenzen: gute Toleranz gegen Fäulnis, frostrobust
  Traube & Beeren: lockerbeerig, mittelgroß, dunkelblau, dünnhäutig
  Wuchsform: mittel bis stark, geringe Verrieselung
  Reife: mittelfrüh
  Ertrag: regelmäßig, gute Mostgewichte
  Mostsäuregehalt: moderat
  Frostbeständigkeit: gut
  Lageansprüche: kalkhaltige, gut drainierte Böden, nicht zu schwere Lagen
Im Keller
  Aroma: rote Beeren, Paprika, Veilchen, Gewürze
  Bukett: floral-fruchtig, kräutrig
  Frische: gute Balance, harmonische Säure
  Tannine: weich bis moderat
  Säure: moderat
  Süße: trocken bis halbtrocken
  Fruchtigkeit: mittel bis ausgeprägt
Eignung
  Weinart: Rotwein, Rosé
  Herstellung: sortenrein oder als Cuvée (z. B. mit Merlot, Cabernet Sauvignon)
  Tannine: fein strukturiert, reifbar
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Cabernet Jura - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die interspezifische Sorte Cabernet Jura (VB 5-02) wurde 1989 vom Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner im Kanton Jura gekreuzt – unter extremen klimatischen Bedingungen mit über 1800 mm Niederschlag pro Jahr. Als Elternteile gelten Cabernet Sauvignon sowie resistente Partner, möglicherweise Cabernet Severny oder Medina (Quelle: PIWI-International.de). Die Selektion erfolgte in Deutschland durch die Rebschule Freytag, wo die Sorte seit 2000 sortenschutzrechtlich geführt wird.
Besondere Eigenschaften
Cabernet Jura ist äußerst widerstandsfähig gegenüber Peronospora (+++), Botrytis (+++) und Oidium (++), was sie zu einer PIWI-Sorte der neuen Generation macht (Quelle: HBLA Klosterneuburg, PIWI-International). Die mittelgroßen, runden Beeren sind von einer gleichmäßigen, dicken Wachsschicht umgeben, die Fäulnis effektiv vorbeugt. Die Trauben sind walzenförmig, locker gebaut und zeigen bei Vollreife ab etwa 100° Oechsle ein typisches Schrumpfen der Beeren – ein natürlicher Lesesignalgeber. Der Wuchs ist aufrecht und kräftig, eine standortabhängige Ertragsregulierung ist sinnvoll.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Für Winzer, die pilztolerante Sorten mit Charakter suchen, ist Cabernet Jura eine hervorragende Wahl. Die Sorte punktet mit geringem Pflanzenschutzaufwand, hoher Winterfrosthärte und idealer Eignung für nachhaltigen oder ökologischen Weinbau. Ihre unkomplizierte Verarbeitung und sensorische Vielfalt machen sie attraktiv für ambitionierte Rotweinlinien – sei es reinsortig oder als Cuvée-Partner. Besonders auf kargen Böden entfaltet sie ihre Vitalität und bringt stabile Erträge (Quelle: PIWI-International).
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Cabernet Jura zeigen sich tief rubinrot, konzentriert und mit samtigen Tanninen. Aromatisch dominieren dunkle Beeren, feine Gewürznoten und ein Hauch Muskat – letzteres verleiht dem Wein eine charmante Eigenständigkeit, die an Muskat-Trollinger erinnert. Der Ausbau kann schlank oder kraftvoll erfolgen, abhängig von Maischeführung und Temperatur. Besonders im Barrique zeigt Cabernet Jura Tiefe, Eleganz und Lagerfähigkeit.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Cabernet Jura (VB 5-02)
  Züchter: Valentin Blattner, Selektion durch Rebschule Freytag (Deutschland)
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora +++, Oidium ++, Botrytis +++
  Traube & Beeren: Walzenförmig, locker, rund, mittelgroß; elastische Beerenhaut mit dicker Wachsschicht
  Wuchsform: Aufrecht, sehr kräftig; vitales Laub, geringe Geiztriebbildung
  Reife: Mittel–früh; ca. 1 Woche vor Merlot
  Ertrag: Stabil, ggf. regulierungsbedürftig
  Frostbeständigkeit: Sehr gut, winterhart
  Lageansprüche: Anspruchslos, auch auf kargen Böden
Im Keller
  Aroma: Schwarze Beeren, feine Würze
  Bukett: Dezent muskatig, fruchtbetont
  Frische: Mittel, ausbalanciert
  Tannine: Samtig, gut strukturiert
  Säure: Harmonisch
  Süße: Trocken bis halbtrocken möglich
  Fruchtigkeit: Ausgeprägt beerig
Eignung
  Weinart: Rotwein, Barriquewein
  Verwendung: Reinsortig oder als Cuvée-Partner
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Cabernet Sauvignon
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Cabernet Sauvignon zählt zu den bedeutendsten Rotweinsorten der Welt. Ursprünglich in Frankreichs Bordeaux beheimatet, entstand sie aus der natürlichen Kreuzung von Cabernet Franc und Sauvignon Blanc (Institut National de la Recherche Agronomique, 1997). Heute wird sie weltweit auf fast 300.000 Hektar angebaut – von Frankreich über Chile bis ins Napa Valley. Ihre tiefrote Farbe, markante Aromatik und robuste Struktur machen sie zur Königin unter den Cuvée-Rebsorten.
Besondere Eigenschaften
Cabernet Sauvignon liebt sonnige Lagen mit gutem Wasserabzug und zeigt eine hervorragende Eignung für den Ausbau im Holzfass. Die Beeren sind klein, mit dicker Haut, was den Weinen intensive Farb- und Tanninstruktur verleiht (Wine Grapes – Robinson et al., 2012). Die Rebe reift spät, ist jedoch erstaunlich frosttolerant und in der Lage, komplexe Weine hervorzubringen, die bei entsprechender Reife mit Aromen von Cassis, grüner Paprika, Vanille und Tabak glänzen. Ihr hohes Alterungspotenzial ist legendär.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Cabernet Sauvignon bietet höchste Flexibilität: Vom reinsortigen Premiumwein bis zur internationalen Cuvée ist alles möglich. Die Sorte gilt als langlebig, stabil und verlässlich im Ertrag – auch unter klimatisch anspruchsvolleren Bedingungen. Für Winzer, die Klasse und Lagerfähigkeit kombinieren möchten, ist diese Rebe ein sicherer Wert. Gerade für den Export oder hochwertige Fassproben ist Cabernet Sauvignon eine profilstarke Wahl.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Cabernet Sauvignon sind kraftvoll, komplex und entwickeln sich hervorragend über Jahre hinweg. In jungen Jahren dominieren schwarze Johannisbeeren, grüne Paprika und Kräuter, mit Reife treten Noten von Zedernholz, Vanille, Leder und Zigarrenkiste hinzu. Ein vollmundiger Wein, der Struktur und Finesse in idealer Balance vereint. Besonders eindrucksvoll ist die Entwicklung im Barrique: Hier entfalten sich Röstaromen, die den sortentypischen Charakter vollenden.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Cabernet Sauvignon
  Züchter: natürliche Kreuzung, Ursprung Bordeaux, Frankreich
  Züchtungsjahr: historisch überliefert ab 17. Jh., erstmals urkundlich erwähnt 1635
Im Weinberg
  Resistenzen: mäßig – erhöhte Aufmerksamkeit bei Oidium, Peronospora nötig
  Traube: klein, rund, dunkelblau, dickschalig, lockerbeerig
  Wuchsform: aufrecht, kräftig, mittel bis spät austreibend
  Geiztriebe: gering
  Laubwand: dicht, mittelgroße, fünflappige Blätter
  Verrieselung: gering
  Reife: spät (Ende Oktober)
  Ertrag: regelmäßig, mittelhoch
  Mostsäuregehalt: moderat bis hoch, sortentypisch
  Frostbeständigkeit: gut
  Lageansprüche: warme, gut drainierte Lagen mit tiefgründigen Böden bevorzugt
Im Keller
  Aroma: Cassis, schwarze Kirsche, grüne Paprika, Tabak
  Bukett: vielschichtig, von Frucht über Vegetabilität bis zu Röstaromen
  Frische: ausgeglichen, mit harmonischer Säure
  Tannine: ausgeprägt, reif, strukturgebend
  Säure: mittelhoch
  Süße: meist trocken bis trocken
  Fruchtigkeit: ausdrucksstark, besonders bei reifer Lese
Eignung
  Weinart: Rotwein, Cuvée
  Herstellung von: Barriqueweinen, Cuvées, hochwertiger Stillweine
  Tannine: ideal für Reifung und Lagerung
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Calandro - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Calandro wurde am renommierten Julius Kühn-Institut, Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof (Siebeldingen, Pfalz), von den Züchtern Rudolf Eibach und Reinhard Töpfer gezüchtet. Die Kreuzung erfolgte 1984 aus den robusten und charakterstarken Sorten Domina × Regent. Seit 2009 steht Calandro unter Sortenschutz. Als PIWI-Sorte ist Calandro ein Paradebeispiel für moderne, pilzwiderstandsfähige Rotweinreben mit Anspruch.
Besondere Eigenschaften
Calandro bringt früh reifende, tiefdunkle und extraktreiche Rotweine hervor, die an südliche Weinstile erinnern. Der hohe Tanningehalt verleiht den Weinen Struktur, Tiefe und eine lange Lagerfähigkeit. Die Sorte eignet sich ideal für den Barriqueausbau und begeistert durch ein vielschichtiges Aromenspektrum aus Beerenfrucht und rauchiger Würze. Die Weine präsentieren sich stoffig, kräftig und mit einem mediterranen Flair.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Calandro vereint eine hohe Widerstandskraft gegen Pilzkrankheiten mit exzellenter Weinqualität. Besonders im ökologischen Weinbau ist die Sorte attraktiv, da sich Pflanzenschutzmaßnahmen um bis zu 80 % reduzieren lassen. Dank ihres aufrechten Wuchses und der geringen Geiztriebbildung lässt sich Calandro zudem leicht im Weinberg bewirtschaften – eine nachhaltige Lösung für qualitätsbewusste Winzer.
Besondere Merkmale der Weine
Der Calandro zeigt sich als kraftvoller, gerbstoffreicher Rotwein mit mediterranem Charakter. Sein tiefrotes, farbkräftiges Erscheinungsbild wird von Aromen dunkler Beeren, Cassis, Holunder und feinen Rauchnoten begleitet. Am Gaumen präsentiert er sich stoffig, strukturiert und langanhaltend. Der Ausbau im Holzfass oder Barrique unterstreicht seine Eleganz, und dank seiner sehr guten Lagerfähigkeit eignet er sich hervorragend für eine lange Reifung.
Steckbrief
  Rebsorte: Calandro
  Züchter: Julius Kühn-Institut, Geilweilerhof
  Kreuzung: Domina × Regent
  Züchtungsjahr: 1984
  Sortenschutz: seit 2009
  PIWI-Status: pilzwiderstandsfähig
  Verwendung: Rotweinrebe
Im Weinberg
  Austrieb & Reife: früh, vergleichbar mit Regent
  Wuchs: mittel bis kräftig, aufrecht
  Geiztriebe: gering
  Trauben: kompakter als Regent, ca. 150 g
  Ertrag: ca. 15 % unter Regent
  Mostgewicht: im Schnitt 5 °Oe über Regent
  Resistenzen:
    
      Peronospora (Falscher Mehltau): ++
      Oidium (Echter Mehltau): ++ bis +++
      Botrytis: +++
    
  
  Pflanzenschutz-Einsparung: ca. 60–80 %
Im Keller
  Aromen: dunkle Beeren, Holunder, Rauch
  Stilistik: stoffig, gerbstoffreich, mediterran
  Säure: moderat
  Alkohol: kräftig
  Barrique: hervorragend geeignet
  Vinifikation: langes Lagerpotenzial bei hochwertiger Verarbeitung
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Calardis Blanc - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Calardis Blanc wurde 1993 vom Julius Kühn-Institut – Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof – als Kreuzung aus Calardis Musqué (Bacchus x Seyval Blanc) und Seyve Villard 39-639 gezüchtet. Der Name leitet sich vom historischen Ortsnamen Calardiswilre (Geilweilerhof) ab. Sie vereint hohe Pilzresistenzen mit exzellenter weinbaulicher Praktikabilität und ist seit 2020 offiziell in die deutsche Sortenliste eingetragen. Als PIWI-Rebsorte ermöglicht sie den weitgehenden Verzicht auf Fungizide – bis zu 80 % können laut Züchtern eingespart werden.
Besondere Eigenschaften
Calardis Blanc überzeugt mit einer lockeren, mittelgroßen Traube, die selbst in heißen Jahren kaum Sonnenbrand zeigt. Die unbeschatteten Beeren färben sich in der Reife goldgelb mit muskatellerartigem Schimmer, die Rückseite bleibt oft grünlich – ein sortentypisches Merkmal. Die Sorte ist widerstandsfähig gegenüber Peronospora, Oidium und Botrytis und zeigt gleichzeitig einen kräftigen, aufrechten Wuchs mit geringer Geiztriebbildung. Die Erträge sind überdurchschnittlich, weshalb eine gezielte Ertragsregulierung ratsam ist.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Calardis Blanc ist die ideale Rebsorte für zukunftsorientierte Winzer: nachhaltig, krankheitstolerant und flexibel im Ausbau. Ob spritziger Sommerwein oder hochwertiger Sekt – die Aromatik zwischen Riesling und Burgunder öffnet vielfältige Möglichkeiten. Dank des geringen Pflegeaufwands ist sie besonders attraktiv für ökologische Betriebe, aber auch für Nebenerwerbswinzer oder Weinbaupioniere in neuen Anbauzonen.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine präsentieren sich feinfruchtig, mit Aromen von Blutorange, Maracuja und grünem Apfel, unterlegt von einem feinwürzigen Bukett. Die spritzige Säure macht Calardis Blanc besonders interessant für den Sektbereich. Stilistisch erinnert der Wein an Riesling, bringt aber eine weichere Fruchtfülle mit und passt hervorragend in die moderne Weinstilistik mit moderatem Alkohol und frischer Mineralität.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Calardis Blanc
  Züchter: Julius Kühn-Institut, Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof
  Züchtungsjahr: 1993
  Sorteneintragung: 2020
  Sortenschutz: seit 2018
  Kreuzung: Calardis Musqué x Seyve Villard 39-639
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora (Falscher Mehltau): +++, Oidium (Echter Mehltau): ++, Botrytis: +++, Schwarzfäule: sehr gut
  Wuchsform: aufrecht, kräftig
  Geiztriebe: gering
  Verrieselung: gering
  Reife: mittel (wie Riesling)
  Ertrag: mittel bis hoch (ca. 160 kg/ar)
  Frostbeständigkeit: gut
  Lageansprüche: nicht zu schwach, gute Wasserversorgung
  Sonnenbrand: sehr gering – kaum Schäden selbst bei Hitzeperioden
Im Keller
  Aroma: Blutorange, Maracuja, Apfel
  Bukett: feinwürzig, floral, muskatähnlich
  Säure: spritzig, lebendig
  Eignung: Stillwein, Sektgrundwein
  Alkohol: moderat
  Vinifikation: Edelstahltank empfohlen zur Erhaltung der Frische
Eignung
  Weinart: Weißwein, Sekt
  Verwendung: Stillwein, Sektgrundwein
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Calardis Musqué - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die Kreuzung aus Bacchus und Seyval blanc 5-276 wurde bereits 1964 am Julius Kühn-Institut (Geilweilerhof) von Gerhardt Alleweldt vorgenommen. Sie trug zunächst die Zuchtnummer Gf.Ga-47-42 und erhielt 2023 unter dem Namen Calardis Musqué Sortenschutz. Der Name „Calardis“ nimmt Bezug auf die historische Bezeichnung „Calardiswilre“ für den Geilweilerhof – eine Hommage an Herkunft und Forschungstradition.
Besondere Eigenschaften
Calardis Musqué ist eine PIWI-Rebe mit mittelhoher Resistenz gegen Echten und Falschen Mehltau sowie Botrytis – Letzteres führt meist zur Edelfäule statt Totalschaden. Die Sorte ist zudem tolerant gegenüber Schwarzfäule. Im Weinberg verlangt sie Sorgfalt: Sie besitzt eine mittlere, aufrechte Wuchsform, eine hohe Geiztriebbildung sowie eine Neigung zur Verrieselung. Die Reife liegt rund eine Woche vor Riesling – ein klarer Vorteil in Lagen mit kurzem Vegetationsfenster.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Calardis Musqué liefert zuverlässig hochwertige Weine mit bestechender Aromatik – unabhängig von Jahrgang und Standort, wie die regelmäßigen Blindverkostungen des JKI belegen. Dank ihrer Widerstandsfähigkeit kann der Pflanzenschutzmitteleinsatz um bis zu 60 % reduziert werden, was die Sorte besonders interessant für den ökologischen Anbau macht. Für Winzer, die Nachhaltigkeit mit Qualität verbinden wollen, ist Calardis Musqué eine zukunftsweisende Wahl.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine dieser Rebsorte zeigen sich vollmundig, mit einer lebendigen, reifen Säure und einem charaktervollen Muskatton, der an Traminer erinnert. Das Aromaspektrum reicht von Ananas, Mango, Maracuja und Physalis bis zu Stachelbeere – ein exotisches Potpourri mit Eleganz und Tiefe. Die ausgeprägte Aromatik sowie das Lagerungspotenzial machen die Sorte zudem für Süßweinspezialitäten attraktiv.
Weinbauliche Merkmale
    Rebsorte: Calardis Musqué (vormals Gf.Ga-47-42)
    Züchter: Gerhardt Alleweldt, Julius Kühn-Institut, Geilweilerhof (Kreuzung 1964, Sortenschutz 2023)
Im Weinberg
    Resistenzen: Echter Mehltau: mittel–hoch, Falscher Mehltau: mittel, Botrytis: mittel, meist Edelfäule, Schwarzfäule: hoch
    Traube & Beeren: Vergleichbar mit Riesling; kleine, feste Beeren
    Wuchsform: Mittelstarker, aufrechter Wuchs
    Geiztriebbildung: Gering bis mittel
    Reife: Etwa 5 Tage vor Riesling (ca. 16. September)
    Ertrag: Mittel bis eher gering; hohe Mostgewichte (>100 °Oe) möglich
    Mostsäuregehalt: 7–10 g/l; reif und gut eingebunden
    Frostbeständigkeit: Früh austreibend, daher empfindlich gegenüber Spätfrost
    Lageansprüche: Gute Lagen bevorzugt, aber auch für Grenzlagen geeignet
Im Keller
    Aroma: Mango, Maracuja, Ananas, Grapefruit, Stachelbeere, Muskat
    Bukett: Vielschichtig, floral-fruchtig, erinnert an Traminer
    Frische: Lebendige, harmonische Säure mit angenehmer Länge
    Tannine: Weißweintypisch kaum vorhanden
    Säure: Reif und nie spitz
    Süße: Auch für edelsüße Auslesen geeignet (Edelfäule!)
    Fruchtigkeit: Sehr hoch, tropisch-exotisch
Eignung
    Weinart: Weißwein, edelsüße Weine
    Verwendung: Sortenreiner Ausbau, aromatische Cuvées, Süßweinspezialitäten
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Chardonnay
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die traditionsreiche Rebsorte Chardonnay ist eine natürliche Kreuzung aus einer Burgundersorte und Weißem Heunisch (Quelle: DWI). Seit dem 17. Jahrhundert in Frankreich kultiviert, verbreitete sie sich über die Jahrhunderte in alle weinbaubetreibenden Regionen der Welt. In Deutschland wurde Chardonnay 1991 offiziell zugelassen, jedoch waren bereits zuvor Pflanzungen auf Basis französischen Rebenmaterials verbreitet. Heute wird er auf über 2.900 Hektar angebaut, mit Schwerpunkten in Rheinhessen, der Pfalz und am Kaiserstuhl (Quelle: DWI 2023).
Besondere Eigenschaften
Chardonnay liebt kalkreiche, tiefgründige Böden in guter Lage. Die Rebe ist winterhart und nicht sehr krankheitsanfällig, zeigt jedoch eine gewisse Anfälligkeit für Botrytis aufgrund ihrer dünnhäutigen Beeren (Quelle: DWI). Der Reifezeitpunkt liegt kurz vor dem Riesling, bei guten Oechslewerten und angenehmen Säuren. Die Aromatik reicht von frischer Zitrusfrucht bis zu exotischen Aromen, ergänzt durch buttrige und vanillige Noten bei Ausbau im Barrique. Auch für Sekt- und Schaumweinbereitung ist Chardonnay hervorragend geeignet.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Chardonnay ist wandelbar wie kaum eine andere Rebsorte. Sie bringt leichte, frische Weißweine ebenso hervor wie gehaltvolle, langlebige Barriqueweine mit internationalem Format. Ihr hoher Extraktgehalt, kombiniert mit einer harmonischen Säure, macht sie zum idealen Partner für moderne Weinlinien wie auch klassische Stile. Die weltweite Beliebtheit und hohe Marktakzeptanz unterstreichen das Potenzial – sowohl für professionelle Weinbauprojekte als auch für ambitionierte Hobbywinzer.
Besondere Merkmale der Weine
Chardonnay-Weine zeigen je nach Ausbaustil ein facettenreiches Aromenspiel: Von grünem Apfel, Zitrone und Melone bis hin zu tropischen Früchten wie Mango oder Banane. Im Barrique gereift gesellen sich Nuancen von Vanille, Haselnuss und Karamell hinzu. Je nach Herkunft und Stilistik präsentieren sie sich frisch-spritzig bis cremig-opulent. In jedem Fall überzeugt Chardonnay durch Tiefe, Struktur und eine angenehme Mineralität.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Chardonnay
  Züchter: Natürliche Kreuzung (Burgunder x Weißer Heunisch)
Im Weinberg
  Resistenzen: gut gegen Frost, mäßig gegenüber Botrytis
  Traube: mittelgroß bis groß, dünnhäutig, lockerbeerig
  Wuchsform: mittelkräftig, mit stabiler Laubwandstruktur
  Geiztriebbildung: moderat
  Verrieselung: gering bei höheren Stämmen
  Reife: spät (kurz vor Riesling)
  Ertrag: mittel bis hoch, je nach Ertragsregulierung
  Mostsäuregehalt: harmonisch, in guten Lagen ausgewogen
  Frostbeständigkeit: gut
  Lageansprüche: tiefgründige, kalkreiche Böden in guter Lage
Im Keller
  Aroma: Apfel, Melone, Zitrus, tropische Früchte, bei Barriqueausbau Vanille, Haselnuss, Butter
  Bukett: feinfruchtig bis würzig-cremig
  Frische: von spritzig-leicht bis weich-opulent
  Tannine: keine, nur bei Holzfassausbau leichte Anklänge
  Säure: je nach Lesezeitpunkt präsent bis mild
  Süße: trocken bis restsüß ausgebaut möglich
  Fruchtigkeit: mittel bis sehr ausgeprägt
Eignung
  Weinart: Weißwein, Sekt, Schaumwein
  Herstellung: Stillwein, Barrique, Brut d'Argent, Sekt, Cuvée-Partner (z. B. in Champagner)
  Tannine: keine, nur Barriqueausbau mit Holzprägung
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Divico - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Divico wurde 1997 vom Schweizer Forschungszentrum Agroscope Changins am Genfer See gezüchtet. Ihre Eltern sind Gamaret (selbst eine Kreuzung aus Gamay × Reichensteiner) und Bronner – letzterer liefert die genetische Resistenz gegen Pilzkrankheiten durch Vitis amurensis, rupestris und lincecumii (Quelle: Agroscope 2022). Benannt ist Divico nach einem historischen helvetischen Heerführer. Die robuste Rotweinsorte wurde mit dem Ziel entwickelt, den Pflanzenschutzmitteleinsatz im Weinbau drastisch zu senken – mit Erfolg.
Besondere Eigenschaften
Divico zeigt exzellente Resistenzen gegen Falschen und Echten Mehltau sowie gegen Botrytis (Graufäule), selbst unter hohem Krankheitsdruck (Quelle: Agroscope). Dank lockerbeeriger Traubenstruktur und fester Beerenhaut benötigt sie nur 1–3 Behandlungen um die Blütezeit. Die Sorte besitzt einen aufrechten, mittleren bis kräftigen Wuchs und erreicht bei mittlerem Ertrag (0,8–1,0 kg/m²) regelmäßig hohe Mostgewichte von 85–90° Oe (Quelle: Züchterangaben). Aufgrund des frühen Austriebs und Reifebeginns kann regional Vogelschutz erforderlich sein.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Divico ist ideal für qualitätsorientierte Betriebe, die nachhaltigen Weinbau mit hoher Resilienz verbinden möchten. Die Rebe beweist, dass kompromisslose Qualität und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können. Ihre späte Reife, hohe physiologische Stabilität und exzellente Resistenzen machen sie zum idealen Partner für Barrique-Ausbau oder anspruchsvolle Cuvées – ganz ohne intensive Pflanzenschutzmaßnahmen.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Divico zeigen eine kräftige, dunkelrote Farbe und zeichnen sich durch würzige, pfeffrige Noten, ergänzt durch dunkle Beerenaromen (z. B. Heidelbeeren), Veilchen und feine Tannine aus (Quelle: Agroscope, PIWI Wine Awards). Der Weinstil erinnert an Gamaret oder Garanoir, überzeugt aber durch eine eigenständige Fülle und Dichte. Besonders in Barrique ausgebaut entfaltet Divico sein volles Potenzial – kraftvoll, strukturiert und dennoch elegant.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Divico (IRAC 2091)
  Züchter: Jean-Laurent Spring, Agroscope Changins-Wädenswil (Schweiz)
Im Weinberg
  Resistenzen: Echter Mehltau +++ / Falscher Mehltau +++ / Botrytis +++
  Trauben & Beeren: Lockerbeerig, stabil am Rebstock; aromatisch, wenig platzanfällig
  Wuchsform: Mittel bis kräftig, aufrecht; geeignet für das Aufbinden
  Blüte & Reife: Früh austreibend, frühe Blüte, Reifebeginn früh – Lese spät
  Ertrag & Mostgewicht: Mittel (0,8–1,0 kg/m²), 85–90° Oe
  Frostbeständigkeit: Gut
  Lageansprüche: Für ökologische Standorte, kühleres bis gemäßigtes Klima
Im Keller
  Aroma: Pfeffer, dunkle Beeren, Nelken, Veilchen
  Bukett: Würzig, beerig, floral
  Frische: Harmonisch, strukturgebend
  Tannine: Gut eingebunden, hochwertig, ideal für Ausbau
  Säure: Mittel, ausgewogen
  Süße: Trocken empfohlen
  Fruchtigkeit: Klar und präzise
Eignung
  Weinart: Sortenreiner Rotwein, Barriquewein, Cuvée-Komponente
  Verwendung: Klassischer Ausbau, Holzfass, Lagenwein
  Tannine: Ideal für Lagerung & Barrique
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Domina
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Domina wurde 1927 am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof (Siebeldingen, Pfalz) von Peter Morio durch Kreuzung von Blauem Portugieser × Spätburgunder gezüchtet (Quelle: LWG Veitshöchheim). Die Selektion erfolgte in den 1950er Jahren, der Sortenschutz wurde 1974 erteilt. In Deutschland, insbesondere in Franken, ist Domina seit Jahrzehnten etabliert. Mit rund 388 ha (Stand 2012) bleibt sie eine Spezialität mit klarer regionaler Verwurzelung.
Besondere Eigenschaften
Domina bringt mittelgroße bis große, geschulterte Trauben mit dichtbeeriger Struktur hervor. Die blau-schwarzen, runden Beeren reifen mittelspät und entwickeln kräftige Aromen von Kirsche und Brombeere (Quelle: JKI). Die Rebsorte zeigt gute Resistenz gegen Chlorose und ist wenig frostempfindlich, mit stabiler Holzreife – besonders geeignet für kalkreiche Böden (Quelle: LWG). Im Wein überzeugt sie mit kräftigem Körper, dunkler Farbe und spürbarem Tannin – ein idealer Kandidat für den Holzfassausbau.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Domina ist mehr als eine Rotweinsorte – sie ist eine Persönlichkeit im Glas. Besonders in guten Lagen ist sie dem Spätburgunder ebenbürtig, liefert aber in der Regel höhere Farbintensität und mehr Gerbstoff (Quelle: LWG). Ihr kräftiger Ausdruck bei gleichzeitig relativ einfacher Kultivierung macht sie attraktiv für professionelle Betriebe wie für ambitionierte Hobbywinzer. Wer Weine mit Tiefe, Lagerfähigkeit und regionalem Charakter sucht, findet in Domina einen verlässlichen Partner.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Domina
  Züchter: Peter Morio (Geilweilerhof, Pfalz)
Im Weinberg
  Resistenzen: gute Chlorosetoleranz; mittlere Botrytisresistenz (meist Spätbefall) (Quelle: LWG)
  Traube & Beeren: mittelgroß bis groß, dichtbeerig, geschultert; Beeren blau-schwarz, rund, mittelgroß (Quelle: JKI)
  Wuchsform: starkwüchsig, mittelfrüher Austrieb, aufrechter Wuchs, geringe Geiztriebbildung (Quelle: LWG)
  Verrieselung: relativ blühfest (Quelle: LWG)
  Reife & Ertrag: mittelspät, Erträge geringer als Portugieser/Dornfelder, ca. 80–85 °Oe, 10–12 g/l Säure (Quelle: JKI)
  Frostbeständigkeit: mittel bis gut, gute Holzreife (Quelle: LWG)
  Lageansprüche: gute Rotweinlagen, kalkreiche Böden bevorzugt (z. B. Muschelkalk) (Quelle: LWG)
Im Keller
  Aroma: feines Kirscharoma, Brombeere, leichte Rauchigkeit (Quelle: LWG)
  Bukett: sortentypisch, fruchtbetont
  Frische: säurebetont in jungen Jahren (Quelle: JKI)
  Tannine: spürbar, gut eingebunden nach Reifezeit
  Säure: 10–12 g/l, daher gut lagerfähig
  Süße: keine ausgeprägte Restsüße, trocken ausgebaut
  Fruchtigkeit: feinfruchtig bis kräftig je nach Ausbau
Eignung
  Weinart: kräftiger Rotwein
  Weitere Verwendung: ideal für Barrique-Ausbau, Cuvée mit Spätburgunder oder Lemberger, lagerfähig
  Tannine: präsent, gut strukturierend
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Donauriesling - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Donauriesling ist eine 1990er-Jahre-Züchtung aus der renommierten Rebzucht der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg (Züchter: Ferdinand Regner) (Quelle: HBLA Klosterneuburg). Die Sorte entstand aus einer Kreuzung von Riesling mit dem Resistenzpartner Fr 589-54 (Seyve Villard 12-481 × Freiburg 153-39), einer PIWI-Linie mit Pinot Gris und Gutedel-Hintergrund. Sie verbindet das klassische Aromaprofil des Rieslings mit stabiler Traubengesundheit, Trockenheitsresistenz und reduzierter Pilzanfälligkeit.
Besondere Eigenschaften
Die mitteldichten, geschulterten Trauben mit kleinen Beeren (14–18 cm) zeichnen sich durch eine verdickte Beerenhaut aus (Quelle: HBLA Klosterneuburg). Dadurch sind sie besonders widerstandsfähig gegen Botrytis und Herbstniederschläge. Der späte Austrieb und die späte Reife machen die Sorte ideal für warme Toplagen. Der Wuchs ist stark, die Triebe zeigen sich halbaufrecht bis aufrecht, mit geringer Geiztriebbildung. Donauriesling ist trockenheitsresistent, winterhart und liefert regelmäßig mittlere Erträge mit überdurchschnittlichem Extrakt.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Donauriesling empfiehlt sich besonders für qualitätsorientierte Weinbaubetriebe, die auf PIWI setzen wollen, ohne auf Rieslingcharakter zu verzichten. Die Sorte kombiniert moderne Resistenzen (Peronospora ++, Oidium +++, Botrytis +++) mit hoher Standortflexibilität (Quelle: HBLA Klosterneuburg). Durch die kleinen Beeren ergibt sich ein intensives Aromaprofil, das in anspruchsvollen Terroirs besonders gut zur Geltung kommt. Zudem sind geringere Pflanzenschutzmaßnahmen möglich.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine zeigen eine äußerst gelungene Balance aus frischer Frucht, rassiger Säure und Langlebigkeit. Aromatisch ähneln sie klassischen Rieslingen: Apfel, Zitrus, gelegentlich florale Noten. Die besten Qualitäten überzeugen mit Reifepotenzial und mineralischer Tiefe. In sensorischen Reihenverkostungen in Klosterneuburg wurde die Weinqualität mehrfach mit klassischem Rheinriesling gleichgesetzt oder sogar übertroffen (Quelle: HBLA Klosterneuburg).
Stichpunktartige Beschreibung
  Rebsorte: Donauriesling
  Züchter: HBLA Klosterneuburg (Ferdinand Regner)
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora ++, Oidium +++, Botrytis +++
  Traube/Beeren: mittelgroß, lockerbeerig, zylindrisch, 1–3 Flügel; kleine Beeren mit verdickter Haut
  Wuchsform: aufrecht bis halbaufrecht, starkes Wachstum, geringe Geiztriebbildung
  Reife/Ertrag: spätreifend, mittlerer bis guter Ertrag, hoher Extraktwert
  Frostbeständigkeit: sehr gut
  Lageanspruch: gute bis sehr gute Lagen; trockentolerant
Im Keller
  Aroma: Apfel, Zitrusfrucht, feine Rieslingnote
  Bukett: klar, fruchtig, frisch
  Frische: hoch, bei jugendlichem Ausbau
  Säure: animierend, typisch Rieslingverwandt
  Süße: trocken bis halbtrocken möglich
  Fruchtigkeit: fein und mineralisch
Eignung
  Weinart: trockene weiße Stillweine
  Verwendung: Qualitätswein, lagerfähige Riesling-Alternative, PIWI-Profilwein
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Dornfelder
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Dornfelder (Vitis vinifera 'Dornfelder') wurde 1955 an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg von August Herold aus Helfensteiner × Heroldrebe gezüchtet. Benannt wurde sie nach dem Begründer der Weinbauschule, Immanuel Dornfeld. 1979 erhielt sie den Sortenschutz und wurde ursprünglich als Deckwein zur Farbstärkung von Cuvées eingesetzt. Heute ist sie fester Bestandteil des deutschen Rotweinspektrums und wird zunehmend sortenrein ausgebaut.
Besondere Eigenschaften
Die Traube ist groß bis sehr groß, konusförmig, lockerbeerig und besitzt dickschalige, tiefblaue Beeren. Dornfelder ist mittelfrüh austreibend und mittelfrüh reifend, was eine Ernte ab Anfang September ermöglicht. Die Früchte sind fruchtig-süß, haben ein saftiges Aroma und eignen sich für Frischverzehr, Saft und Wein gleichermaßen. Die Rebsorte weist eine gute Resistenz gegen Falschen Mehltau und eine mittlere Empfindlichkeit gegen Echten Mehltau auf.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Dornfelder ist wuchsfreudig, robust und pflegeleicht. Seine dickschaligen Beeren sind wenig anfällig für Wespenfraß und Fäulnis, wodurch er sich ideal für Hausgärten und Pergolen eignet. Auch als optisches Highlight besticht er durch seine tiefrote Herbstfärbung. Der Anbau ist auch in weniger privilegierten Weinlagen möglich, sofern ein sonniger, geschützter Standort mit gut durchlässigem Boden gewählt wird.
Besondere Merkmale der Weine
Dornfelder-Weine zeichnen sich durch eine tiefdunkle, schwarzrote Farbe und einen fruchtigen, harmonischen Geschmack aus. Typische Aromen sind Kirsche, Brombeere und Holunder. Die Weine besitzen eine moderate Säure, aber durch den hohen Farbstoffgehalt auch reichlich Gerbstoffe. Sie eignen sich hervorragend für den Ausbau im Barrique, aber auch für liebliche Roséweine, weiß gekeltert oder als Federroter.
Stichpunktartige Beschreibung
  Rebsorte: Dornfelder
  Züchter: August Herold, Weinsberg (1955)
Im Weinberg
  Resistenzen: gut gegen Peronospora, mittel gegen Oidium
  Traube: groß bis sehr groß, konusförmig, lockerbeerig
  Beeren: groß, rundlich, dickschalig, tiefblau
  Wuchsform: stark, kletternd, selbstbefruchtend
  Geiztriebe: mittel
  Laub: groß, dunkelgrün, matt, fünflappig
  Verrieselung: gering
  Reifezeit: mittelfrüh (ab Anfang September)
  Ertrag: hoch bei guter Pflege
  Mostgewicht: hoch (je nach Ertrag)
  Winterhärte: gut, bei extremen Temperaturen Schutz empfohlen
  Lageanspruch: sonnig, durchlässiger Boden
Im Keller
  Aroma: Kirsche, Brombeere, Holunder
  Bukett: fruchtig-süß, harmonisch
  Frische: je nach Ausbau
  Tannine: moderat bis hoch
  Säure: moderat
  Süße: je nach Ausbau
  Fruchtigkeit: hoch
Eignung
  Weinart: Rotwein, Rosé, Federroter, weiß gekeltert, Sekt
  Herstellung: auch als Verschnitt- und Deckwein, Barrique-Ausbau geeignet
  Tannine: für Alterungspotenzial ausreichend vorhanden
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Felicia - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Felicia wurde 1984 am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof aus den Sorten Sirius × Vidal Blanc gezüchtet (Julius Kühn-Institut). Die amtliche Sortenzulassung durch das Bundessortenamt erfolgte im Dezember 2020. Bereits seit 2004 steht sie unter Sortenschutz. Der Name „Felicia“ – abgeleitet vom lateinischen „die Glückliche“ – spiegelt den Charakter der Sorte wider: unkompliziert, vielseitig und ausdrucksstark. Ihr zarter, feiner Wuchs mit glänzenden Blättern macht sie im Weinberg leicht erkennbar.
Besondere Eigenschaften
Die großen, lockerbeerigen, goldgelben Trauben sind nicht nur optisch attraktiv, sondern auch wenig anfällig für Botrytis – ein Vorteil, der gesundes Lesegut bis spät in den Herbst ermöglicht (Julius Kühn-Institut). Felicia zeigt eine mittlere Resistenz gegen Falschen Mehltau und eine hohe Resistenz gegen Echten Mehltau sowie Schwarzfäule – dadurch können bis zu 70–80 % der Pflanzenschutzmaßnahmen eingespart werden. Der Wuchs ist leicht überhängend, was etwas mehr Heftarbeit verlangt.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Felicia bringt zuverlässig hohe Erträge mit drei bis vier Trauben pro Trieb, reift ähnlich wie Müller-Thurgau und ist wegen ihrer Aromatik und Harmonie ein echter Allrounder. Sie eignet sich sowohl für den sortenreinen Ausbau als auch als Cuvée-Partner und wird auch als Zierrebe an Hauswänden geschätzt. Ihre markante Frucht mit floralen Noten, grünen Äpfeln, Aprikose, Banane und gelegentlich einem Hauch Muskat macht sie zu einer der spannendsten PIWI-Neuzüchtungen auf dem Markt.
Besondere Merkmale der Weine
Felicia-Weine zeigen sich leicht, fruchtbetont und äußerst zugänglich. Die harmonische Säure sorgt für eine angenehme Frische am Gaumen. Typisch sind feine Aromen von Apfel, Aprikose und Banane – je nach Jahrgang ergänzt durch einen dezenten Muskatton. Diese stilistische Leichtigkeit macht Felicia besonders bekömmlich und zur idealen Begleitung für moderne, frische Küchenstile oder für den täglichen Weingenuss.
Stichpunktartige Beschreibung
  Rebsorte: Felicia
  Züchter: Julius Kühn-Institut (Geilweilerhof), Züchtung 1984
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora (Falscher Mehltau): mittel, Oidium (Echter Mehltau): hoch, Botrytis: gering anfällig, Schwarzfäule: resistent
  Traube/Beeren: groß, lockerbeerig, goldgelb
  Wuchsform: nicht ganz aufrecht, erhöhter Heftaufwand
  Geiztriebe: gering
  Ertrag: hoch (3–4 Trauben pro Trieb)
  Reife: ähnlich wie Müller-Thurgau
  Mostsäuregehalt: harmonisch
  Frostbeständigkeit: gut
  Lageansprüche: gute Lagen empfohlen
Im Keller
  Aroma: florale Aromen, grüne Äpfel, Aprikose, Banane
  Bukett: zart, blumig, in manchen Jahren mit Muskatton
  Frische: ausgewogen
  Säure: mild, harmonisch
  Süße: je nach Ausbau
  Fruchtigkeit: ausgeprägt
Eignung
  Weinart: Stillwein, Verschnitt, Zier- und Tafeltraube
  Herstellung: Qualitätswein, Spätlese, Cuvée
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Fidelio - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Fidelio, auch unter der Bezeichnung Gm 8107-3 bekannt, wurde 1981 von Prof. Dr. Helmut Becker am Institut für Rebenzüchtung in Geisenheim aus Ehrenbreitsteiner × Fr 52-64 gekreuzt (Quelle: Hochschule Geisenheim). Die Sorte befindet sich aktuell im Versuchsanbau und zeigt in verschiedenen Anbaugebieten vielversprechende Ergebnisse hinsichtlich Ertragssicherheit, Weinqualität und Pflanzengesundheit. Nach abgeschlossener Anbaueignungsprüfung ist die Anmeldung beim Bundessortenamt vorgesehen.
Besondere Eigenschaften
Fidelio zeigt einen starken, aufrechten Wuchs und besitzt eine gute Winterfrostfestigkeit. Sie ist ausreichend tolerant gegenüber Peronospora, bei Oidium sind jedoch witterungsabhängig zwei Behandlungen notwendig (Quelle: Geisenheimer Rebsortenspiegel, Klon 62). Die lockerbeerige, große Traube ist nur gering anfällig für Botrytis. Der Austrieb und die Blüte erfolgen früh bis mittel, die Reifezeit ist mittel bis spät. Ertrag, Säure und Mostgewicht liegen auf hohem Niveau – ein stabiles Fundament für hochwertige Weißweine.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Fidelio ist eine ausgezeichnete Wahl für ökologisch wirtschaftende Weinbaubetriebe und alle, die sortentypische Frische mit stabiler Rebe kombinieren möchten. Sie überzeugt durch ihre rieslingähnliche Struktur, robuste Gesundheit und gleichmäßige Ertragslage. Die Sorte eignet sich besonders für mittlere Lagen und sorgt durch ihre aromatische Finesse für lebendige, blumig-frische Weißweine – mit reduziertem Pflanzenschutzbedarf.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Fidelio zeigen sich feinfruchtig und duftig, geprägt von einem rieslingähnlichen Säuregerüst und einem Bukett aus Veilchen, Rosen, Zitrusnoten und Quitte (Quelle: Fidelio Steckbrief, Rebveredlung Antes). Die elegante Aromatik und Frische machen Fidelio ideal für sortenreine Weißweine mit Finesse – besonders in Gebieten, wo klassischer Riesling schwierig wird, aber ähnliche Stilistik gewünscht ist.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Fidelio (Gm 8107-3)
  Züchter: Prof. Dr. Helmut Becker, Hochschule Geisenheim (1981)
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora: gut / Oidium: mittel / Botrytis: gering
  Trauben & Beeren: Groß, locker, leicht geschultert; große runde, grün-gelblich beduftete Beeren
  Wuchsform: Stark, aufrecht
  Geiztriebe / Laubwand: Vital, strukturstabil
  Austrieb & Blüte: Früh bis mittel
  Reife & Ertrag: Mittel bis spät; hohe Erträge und Mostgewichte (85–90 °Oe)
  Frostbeständigkeit: Gut
  Lageansprüche: Mittel
Im Keller
  Aroma: Veilchen, Rose, Quitte, Zitrus
  Bukett: Blumig-duftig mit frischer Frucht
  Frische: Rieslingähnliche Säurestruktur
  Säure: Lebendig, gut eingebunden
  Süße: Ausbau trocken bis halbtrocken empfehlenswert
  Fruchtigkeit: Fein, elegant
Eignung
  Weinart: Sortenreiner Weißwein
  Verwendung: Qualitätswein, duftige Cuvées
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Gelber Muskateller
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Der Gelbe Muskateller zählt zu den ältesten kultivierten Rebsorten der Menschheit – vermutlich stammt er aus Kleinasien und wurde bereits in der Antike genossen (Quelle: JKI, Geilweilerhof). Heute wird er vor allem in Österreich und Deutschland, insbesondere in der Pfalz, kultiviert. Seine Verwandtschaft zur internationalen Muskateller-Familie (über 200 Spielarten) zeigt sich in seinem unverkennbaren Muskataroma, das sowohl in der Traube als auch im Wein präsent ist. Trotz seiner langen Geschichte erfreut sich der Gelbe Muskateller in der modernen Weinkultur wachsender Beliebtheit.
Besondere Eigenschaften
Der Gelbe Muskateller ist spätreifend und benötigt warme, windgeschützte Lagen (Quelle: DLR Rheinpfalz). Die grüngelben, mittelgroßen Beeren reifen in kompakten, walzenförmigen Trauben heran und entwickeln bereits am Rebstock ein ausgeprägtes Muskatbukett. Die Rebe gilt als anspruchsvoll im Anbau – besonders wegen ihrer Frostempfindlichkeit – belohnt den Winzer jedoch mit einem feinen, aromatisch dichten Wein. Der sortentypische Geschmack ist eine Kombination aus floralen und exotischen Noten, mit lebendiger Säurestruktur und großem Potenzial für trockene Sommerweine wie auch restsüße Spezialitäten.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Der Gelbe Muskateller verbindet Ursprünglichkeit mit sensorischer Raffinesse. Er bringt nicht nur intensive Bukettweine hervor, sondern eignet sich auch als wertvoller Verschnittpartner in Cuvées. Die Sorte liefert durch ihre elegante Säure und duftige Frucht ein harmonisches Gesamtbild – ob als Aperitif, Speisenbegleiter oder Solist. Zudem wird sie von modernen Weinfreunden für ihre Aromatik und Vielseitigkeit geschätzt – ein echter Alleskönner im Glas (Quelle: Weinbauinstitut Freiburg, Sortenbeschreibungen).
Besondere Merkmale der Weine
Typisch für den Gelben Muskateller sind die intensiven Muskataromen, begleitet von Anklängen an Pfirsich, Orange oder sogar Kaffee und Gewürzen. Trockene Ausbaustile brillieren durch Frische und Finesse, während edelsüße Varianten durch ihr aromatisches Volumen glänzen. Muskateller-Schaumweine, wie etwa der italienische Asti Spumante, unterstreichen das Spiel von Frucht und Frische. Der Wein eignet sich ausgezeichnet als Begleiter zu Salaten, Fisch, orientalischer Küche und Desserts.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Gelber Muskateller
  Züchter: Historische Rebsorte, Ursprung Kleinasien
Im Weinberg
  Resistenzen: gering frosthart, anfällig gegen Verrieselung, mittlere Botrytisresistenz
  Trauben & Beeren: grüngelbe, mittelgroße Beeren, kompakte, walzenförmige Trauben
  Wuchs: stark, dichtlaubig, große Blätter, gute Holzausreife
  Reife & Ertrag: spät reifend, mittlere Erträge bei hoher Qualität
  Frostbeständigkeit: gering – gute Lagen erforderlich
  Lageansprüche: warme, geschützte Standorte mit mittleren bis guten Böden
Im Keller
  Aroma: Muskat, Pfirsich, Orange, Gewürze
  Bukett: feinblumig, intensiv, ausdrucksstark
  Frische: sehr hoch bei trockenen Ausbauten
  Säure: lebendig, bei edelsüßen Varianten zurückhaltend
  Süße: gut kombinierbar, auch restsüß ausbaubar
  Fruchtigkeit: sehr ausgeprägt
Eignung
  Weinart: Weißwein, Dessertwein, Schaumwein
  Herstellung: trocken, restsüß, edelsüß, Schaumwein, Cuvé
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Gewürztraminer
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Der Gewürztraminer ist eine Mutation der Rebsorte Savagnin Rose und entstammt der traditionsreichen Traminer-Familie. Bereits im 15. Jahrhundert wurden in Tramin (Südtirol) Weine dieser Linie erzeugt – ob der Gewürztraminer tatsächlich dort seinen Ursprung hat, ist ungeklärt. Die Bezeichnung wurde erstmals 1827 im Rheingau erwähnt. Heute ist der Gewürztraminer weltweit verbreitet, seine bekannteste Ausprägung stammt aus dem Elsass, wo sie offiziell 1973 als Sortenname übernommen wurde.
Besondere Eigenschaften
Die Rebsorte besitzt eine rötlich gefärbte Beerenhaut – daher auch der Name Roter Traminer – und bringt goldgelbe bis kupferfarbene Weine hervor. Ihr Duft ist unverkennbar: Rosenblüten, Litschi, Grapefruit, Gewürznelken und Honig. Gewürztraminer ist säurearm, dafür sehr extraktreich und körpervoll. Aufgrund seines natürlichen Zuckerreichtums eignet er sich hervorragend für edelsüße Auslesen, aber auch als trockener Weißwein mit aromatischer Tiefe. Eine Rarität stellen Schaumweine und Brände aus Gewürztraminer dar.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Gewürztraminer ist ein echter Aromakünstler im Weinberg – ideal für Winzer, die auf Bukettstärke setzen. Die Sorte gedeiht besonders gut in warmen Lagen, liefert stabile Erträge und besitzt ein klares, markantes Profil. Als Aromarebsorte eignet sie sich nicht nur für Soloweine, sondern auch für Cuvées mit Charakter. Für Genießer ist sie die perfekte Wahl zu asiatischer Küche, würzigem Käse oder exotischen Desserts.
Besondere Merkmale der Weine
Gewürztraminer-Weine glänzen mit komplexem Bukett und satter Farbe. Sie sind intensiv, fruchtig, floral und würzig – ein sensorisches Erlebnis. In der Nase dominieren Rosen und Litschi, gefolgt von Noten wie Kumquat, Ingwer, Veilchen und Bitterorange. Am Gaumen wirken sie weich, voluminös und mit hohem Extrakt, selbst in trockener Variante. Edelsüße Varianten zeigen ein hervorragendes Lagerungspotenzial.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Gewürztraminer
  Züchter/Herkunft: Mutation von Savagnin Rose (Traminer-Familie), historisch belegt ab 15. Jahrhundert, benannt nach Tramin/Südtirol
Im Weinberg
  Resistenzen: mäßig frostempfindlich, mittlere Anfälligkeit gegenüber Krankheiten, hohe Blühfestigkeit bei warmen Standorten
  Traube/Beeren: rötlich gefärbte Beeren, klein bis mittelgroß, festhäutig, walzenförmige, dichte Trauben
  Wuchsform: mittelstark, aufrecht, wenig Geiztriebbildung, gute Holzausreife
  Reife/Ertrag: mittelhohe Erträge, späte Reife, Ernte spät im Herbst
  Frostbeständigkeit: mäßig – bevorzugt warme, frostfreie Lagen
  Lageansprüche: kalkreiche, warme, windgeschützte Standorte – keine schweren, bindigen Böden
Im Keller
  Aroma: Rosen, Litschi, Grapefruit, Honig, Ingwer, Zimt
  Bukett: floral, exotisch, mit Tiefe
  Frische: gering bis mittel (aufgrund niedriger Säure)
  Tannine: kaum
  Säure: mild
  Süße: edelsüß bis trocken – flexibel
  Fruchtigkeit: sehr hoch
Eignung
  Weinart: Weißwein (trocken, halbtrocken, edelsüß), Schaumwein, Tresterbrand
  Herstellung: hervorragend für Spätlesen, Auslesen, Vendanges Tardives, edelsüße Ausprägungen und Dessertweine
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Goldmuskateller
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Der Goldmuskateller hat seine Wurzeln in Italien, insbesondere in den warmen Tälern Südtirols und des Trentino, wo er unter dem Namen Moscato Giallo bekannt ist. Die Sorte zählt zur weitverzweigten Muskateller-Familie und ist vermutlich eine Auskreuzung des Gelben Muskatellers mit einer unbekannten Sorte. Seit 2017 ist der Goldmuskateller auch in Deutschland offiziell zugelassen und ergänzt dort das Rebsortenspektrum in wärmeren Weinlagen.
Besondere Eigenschaften
Die Rebsorte zeichnet sich durch kräftigen Wuchs, eine lockerbeerige Traubenstruktur und dickschalige Beeren aus – was sie widerstandsfähiger gegen Botrytis macht als der Gelbe Muskateller (Quelle: HBLA Klosterneuburg). Sie reift ca. 8–10 Tage später und bringt höhere Erträge, weshalb eine gezielte Ertragsregulierung empfohlen wird. Der Geschmack der Trauben ist intensiv muskatig mit süßem Fruchtcharakter. Aufgrund der festen Beerenhaut und des späten Reifetermins ist der Anbau nur in frostfreien, sehr guten Lagen ratsam.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Goldmuskateller vereint Charakterstärke im Weinberg mit einem beeindruckenden Aromaprofil im Keller. Durch die dickschaligen Beeren ist die Sorte robuster gegenüber Fäulnis, und die späte Reifezeit macht sie zu einem idealen Partner für hochwertige Prädikatsweine oder Dessertweine. Ihre frische Säure, gepaart mit üppigen Aromen, sorgt für sensorische Vielfalt – vom trockenen Aperitif bis zum edelsüßen Secco. Sie ist außerdem bestens für experimentierfreudige Winzer und kreative Cuvées geeignet (Quelle: HBLA Klosterneuburg).
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Goldmuskateller zeigen eine ausgeprägte, typische Muskatnote, ergänzt durch Aromen von Zitrus, Pfirsich, Zitronenmelisse und gebratenem Apfel. Die Weine sind vollmundig, von goldgelber Farbe und besitzen eine rassige, belebende Säurestruktur. Besonders als Dessertwein, Schaumwein oder Aperitif entfaltet der Goldmuskateller sein volles Potenzial. Trotz der aromatischen Fülle bleibt stets eine feine Frische im Glas.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Goldmuskateller (Moscato Giallo)
  Züchter: Historische Sorte, Herkunft Italien (vermutlich Südtirol/Trentino)
Im Weinberg
  Resistenzen: Gut gegen Botrytis, eingeschränkt gegen Mehltau; anfällig für Chlorose und Phomopsis (Quelle: HBLA Klosterneuburg)
  Traube und Beeren: Lockerbeerig, länglich; große, goldgelbe, dickschalige Beeren mit süß-muskatigem Geschmack
  Wuchsform: Kräftiger Wuchs; Ausdünnung empfohlen wegen hoher Erträge
  Reife, Ertrag, Säure: Sehr späte Reife (8–10 Tage nach Gelbem Muskateller); hohe Erträge, frische Säurestruktur
  Frostbeständigkeit: Gering; frostfreie Lagen notwendig
  Lageansprüche: Warme, kalkhaltige, frostfreie Standorte mit guter Belichtung
Im Keller
  Aroma: Intensiv muskatig
  Bukett: Zitrusfrüchte, Pfirsich, Zitronenmelisse, Apfel
  Frische: Lebendige Säure
  Tannine: Keine relevante Ausprägung
  Säure: Rassig, klar strukturiert
  Süße: Für alle Ausbaustufen geeignet
  Fruchtigkeit: Sehr fruchtig und aromatisch
Eignung
  Weinart: Stillwein, Schaumwein, Dessertwein
  Verwendung: Als Aperitif, Süßwein, Secco oder für aromatische Cuvées
  Tannine: Nicht relevant; Fokus auf Aromatik und Säure
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Grüner Silvaner
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Der Grüne Silvaner – oder einfach Silvaner – ist eine der ältesten autochthonen Rebsorten in Mitteleuropa. Seine genetische Herkunft geht auf eine natürliche Kreuzung von Traminer und Österreichisch Weiß zurück (Quelle: LWG Veitshöchheim). Seit dem 17. Jahrhundert ist er nachweislich in Franken heimisch, wo er bis heute als charakterstiftende Leitsorte geschätzt wird. Sein Name leitet sich vom lateinischen „silva“ (Wald) ab und deutet auf seine historische Verbreitung im Alpenraum hin.
Besondere Eigenschaften
Der Silvaner ist eine wandlungsfähige Sorte: Seine Weine zeigen je nach Lage und Ausbau eine erstaunliche Bandbreite – von feinwürzig und kräuterbetont bis hin zu mineralisch und vielschichtig. Typisch ist eine milde Säurestruktur, zarte Fruchtaromen (z. B. Stachelbeere, Apfel) und eine feine erdige Note (Quelle: DWI, LWG). Die Rebe bringt bei guter Blüte hohe, gleichmäßige Erträge und gedeiht am besten in fruchtbaren, tiefgründigen Böden. Ihr Reifezeitpunkt liegt im mittleren Bereich, die Frostempfindlichkeit macht warme, geschützte Lagen erforderlich.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Der Grüne Silvaner vereint zuverlässigen Ertrag mit großem Ausdruckspotenzial. Besonders auf Muschelkalk und Verwitterungsböden entstehen fein strukturierte, terroirbetonte Weine. Alte Klone und „gemischte Sätze“ in fränkischen Weinbergen zeigen die beeindruckende genetische Vielfalt dieser Sorte (Quelle: LWG). Für umweltbewusste Winzer und Genießer, die das Ursprüngliche schätzen, ist Silvaner ein unverzichtbarer Bestandteil im Sortiment.
Besondere Merkmale der Weine
Silvaner-Weine besitzen eine zarte Aromatik mit Noten von frischen Kräutern, Apfel, Heu oder Stachelbeere. Die geringe Säure macht sie besonders bekömmlich und vielseitig kombinierbar. Auf guten Böden entstehen dichte, langlebige Weine mit feiner Mineralität – perfekt als Speisenbegleiter oder Solist. Durch niedrigen Alkoholgehalt und elegante Struktur überzeugen sie auch in trockenen Jahrgängen.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Grüner Silvaner
  Züchter: historisch verbreitet, genetisch: Traminer x Österreichisch Weiß
Im Weinberg
  Resistenzen: geringe Winterfrosthärte, mäßige Holzreife
  Traube: klein, zylindrisch, dichtbeerig, grüngelb, rundliche Beeren
  Wuchsform: kräftig wachsend, fruchtbar, gute Blütefestigkeit
  Geiztriebbildung: gering
  Reife: mittel
  Ertrag: hoch bei gleichmäßiger Blüte
  Mostsäuregehalt: mild bis mittel
  Frostbeständigkeit: empfindlich
  Lageansprüche: bevorzugt nährstoffreiche, warme, nicht zu trockene Böden
Im Keller
  Aroma: zart, kräuterig, heuartig
  Bukett: zurückhaltend bis feinfruchtig
  Frische: elegant, weich
  Säure: mild
  Süße: je nach Ausbau – auch als Kabinett oder Auslese
  Fruchtigkeit: zurückhaltend, terroirgeprägt
Eignung
  Weinart: Stillwein (trocken bis edelsüß)
  Herstellung: prädestiniert für terroirbetonte Orts- und Lagenweine
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Helios - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Helios wurde 1973 durch Dr. Norbert Becker am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg als Kreuzung aus Merzling, Seyve-Villard und Müller-Thurgau gezüchtet (Quelle: Staatliches Weinbauinstitut Freiburg). Die Sorte wurde speziell mit dem Ziel entwickelt, einen aromatischen, pilzfeste Weißwein hervorzubringen, der auch für den ökologischen Anbau geeignet ist. Die ersten Weine wurden 2008 am Markt eingeführt. Mit aktuell ca. 5 ha Anbaufläche in Deutschland, darunter Versuchsflächen in Franken, gehört Helios zu den jungen Hoffnungsträgern im nachhaltigen Weinbau.
Besondere Eigenschaften
Helios ist sehr widerstandsfähig gegen Peronospora und Oidium (Quelle: JKI, Staatliches Weinbauinstitut Freiburg), besitzt eine gute Frosthärte und ist somit ideal für den Anbau in mittleren Lagen. Die lockerbeerigen, mittelgroßen Trauben mit gelbgrünen Beeren reifen etwa zeitgleich mit Müller-Thurgau. Ihre geringe Verrieselungsneigung und die stabile Gesundheit des Leseguts machen Helios zu einer arbeitswirtschaftlich attraktiven Sorte. Die Rebsorte liefert aromatische Weine mit feiner Frucht, lebendiger Säure und stoffiger Textur.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Helios bietet als PIWI-Sorte bis zu 70 % Einsparung bei Fungiziden und ist damit besonders für ökologisch wirtschaftende Betriebe interessant (Quelle: Staatliches Weinbauinstitut Freiburg). Sie zeigt sich im Anbau robust und liefert zuverlässig gesundes, extraktreiches Traubenmaterial. Die Weinqualität liegt bei konsequenter Ertragssteuerung über dem Niveau von Müller-Thurgau, sowohl in Mostgewicht als auch in Struktur. Auch für Winzer mit moderaten Lagen ist Helios eine nachhaltige und qualitätsstarke Option.
Besondere Merkmale der Weine
Helios-Weine präsentieren sich fruchtbetont und stoffig mit einer lebendigen Säurestruktur. Im Duft zeigen sich blumige und rebsortentypische Nuancen, die an Müller-Thurgau erinnern. In warmen Jahren können die Weine kraftvoll und vollmundig erscheinen, in kühleren Jahren trumpfen sie mit Frische und Leichtigkeit auf. Die Bukett-Ausprägung reicht von zart bis ausgeprägt, was Helios für verschiedene Ausbaustile interessant macht.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Helios
  Züchter: Dr. Norbert Becker, Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora: sehr gut, Oidium: sehr gut
  Traube & Beeren: mittelgroß, lockerbeerig, gelbgrüne Beeren mit braunen Punkten bei Reife
  Wuchsform & Pflege: mittelkräftiger Wuchs, aufrecht, geringe Geiztriebbildung
  Reife & Ertrag: Reifebeginn wie Müller-Thurgau, Mostgewicht Ø 91° Oechsle, Ertrag Ø 112 kg/ar
  Frostbeständigkeit: gut bis sehr gut
  Lageansprüche: mittlere Lagen, keine hohen Anforderungen
Im Keller
  Aroma: blumig, fruchtig, ähnlich Müller-Thurgau
  Bukett: zart bis kräftig
  Frische: lebendige Säure
  Säure: mittel, frisch
  Süße: je nach Ausbau
  Fruchtigkeit: fein bis ausgeprägt
Eignung
  Weinart: Stillwein, frische Sommerweine
  Herstellung: auch für ökologischen Anbau und Jungweinproduktion geeignet
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Hibernal - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die Sorte Hibernal (Gm 322-58) wurde 1958 von Prof. Dr. Heinrich Birk an der Hochschule Geisenheim aus einer Selbstung von (Seibel 7053 × Riesling Klon 239) gezüchtet. Bereits 1944 erfolgte die Kreuzung, und 1977 wurde der Sorte der Sortenschutz erteilt (Quelle: Hochschule Geisenheim, Rebsortenkatalog). Ihr Name – lateinisch für „winterlich“ – verweist auf die außergewöhnliche Frosthärte der Rebe, die sie besonders für Regionen mit harten Wintern prädestiniert, etwa in Tschechien, Moldawien oder Kanada.
Besondere Eigenschaften
Hibernal ist stark winterfrosthart (bis unter –20 °C) und robust gegenüber Falschem und Echtem Mehltau (Resistenzgene Ren3, Ren9), benötigt aber 1–2 gezielte Spritzungen gegen Oidium (Quelle: HBLA Klosterneuburg, Geisenheimer Klon 4 Gm). Die Sorte besitzt einen mittelstarken bis starken Wuchs, eine gute Blütefestigkeit sowie eine mittelgroße, lockerbeerige Traube. Ihr ausgeprägtes Aroma nach tropischen Früchten und Zitrusnoten wird von feiner Säure getragen – ideal für frische, rassige Weine.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Hibernal ermöglicht den Weinbau mit reduzierter Pflanzenschutzintensität und bietet gleichzeitig aromatische Tiefe und Struktur im Wein. Besonders geeignet ist sie für kältere Standorte oder Lagen mit Spätfrostgefahr – dank ihrer extremen Winterhärte. Sie ist eine wertvolle Alternative für Winzer, die Sauvignon-ähnliche Aromen ohne Rebschutzaufwand realisieren möchten. Ihr Einsatzbereich reicht von ökologischen Betrieben bis hin zu experimentierfreudigen Winzern, die neue Wege im Weißweinprofil beschreiten wollen.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine zeigen sich duftig und fruchtig, mit Aromen von grüner Paprika, tropischen Früchten, Limette, Grapefruit und Quitte. Im Bukett erinnern sie stark an Sauvignon Blanc oder Scheurebe, wobei auch feine florale Noten durchscheinen können (Quelle: Hochschule Geisenheim, PIWI International). Das Säureprofil ist lebendig und präzise, der Geschmack frisch und klar. Je nach Ausbau können Hibernal-Weine trocken und rassig oder halbtrocken mit Fruchtschmelz gestaltet werden.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Hibernal (Gm 322-58)
  Züchter: Prof. Dr. Heinrich Birk, Hochschule Geisenheim (1958)
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora: gut, Oidium: mittel, Botrytis: gering
  Trauben & Beeren: Mittelgroß, kegelförmig, leicht geschultert, lockerbeerig; Beeren rundlich, gelbgrün mit rosa Schimmer
  Wuchsform: Mittel bis stark, mit mittlerer Geiztriebbildung
  Austrieb & Blüte: Mittel
  Reife & Ertrag: Reife mittel bis spät; Ertrag und Mostgewicht mittel bis hoch
  Frostbeständigkeit: Sehr gut (–20 °C und darunter)
  Lageansprüche: Mittel; ideal für kontinentales Klima
Im Keller
  Aroma: Tropische Früchte, Limette, Grapefruit, grüne Paprika, Quitte
  Bukett: Frisch, intensiv, leicht floral
  Frische: Lebendige, animierende Säure
  Säure: Rassig, Sauvignon-ähnlich
  Süße: Trocken bis halbtrocken möglich
  Fruchtigkeit: Sehr fruchtig mit Thiolstruktur
Eignung
  Weinart: Sortenreiner Weißwein, Verschnittpartner
  Verwendung: Fruchtige Qualitätsweine, aromatische Cuvées
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Huxelrebe
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Gezüchtet wurde die Huxelrebe 1927 von Georg Scheu an der Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey – als Kreuzung von Elbling und Courtiller Musqué. Lange galt fälschlicherweise Gutedel als Muttersorte, doch moderne DNA-Analysen bestätigten die korrekte Abstammung. Ihren Namen erhielt sie nicht vom Züchter, sondern von Fritz Huxel, einem Winzer aus Rheinhessen, der in den 1950er Jahren entscheidend zur Verbreitung der Sorte beitrug.
Besondere Eigenschaften
Die Huxelrebe ist bekannt für ihre hohen Erträge, frühe Reife und ein außergewöhnlich intensives Aromaprofil. Typische Fruchtaromen sind Maracuja, Mango, Aprikose, begleitet von einer feinen Muskatnote. Trotz ihrer Süße bleibt sie durch ihre kräftige Säurestruktur lebendig und frisch. Sie besitzt eine natürliche Neigung zur Kleinbeerigkeit, wobei kernhaltige und kernlose Beeren an derselben Traube vorkommen – ein Phänomen, das ihre Eignung für edelsüße Weine zusätzlich steigert.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Wer ausdrucksstarke Süßweine oder fruchtige Auslesen mit Lagerpotenzial erzeugen möchte, trifft mit der Huxelrebe eine sichere Wahl. Durch ihre Jungfernfrüchtigkeit kann sie sogar bei unvollständiger Befruchtung stabile Erträge liefern – ein agronomischer Vorteil bei wechselhafter Blüte. Ob als lieblich-ausgebauter Weißwein, Beerenauslese oder fruchtiger Cuvée-Partner: Die Huxelrebe überzeugt mit aromatischer Tiefe, Süße und Struktur.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine präsentieren sich blassgelb bis goldgelb, mit einem duftigen, aromatischen Bukett. Geschmacklich dominieren exotische Fruchtaromen wie Mango und Passionsfrucht, ergänzt durch Muskat- und Gewürznoten (Wikipedia 2024). Die hohe Säure gleicht die natürliche Restsüße ideal aus und macht die Weine lagerfähig. Besonders in Auslesen und Trockenbeerenauslesen zeigen die Weine ihre ganze Eleganz und Komplexität.
Weinbauliche Merkmale
    Rebsorte: Huxelrebe
    Züchter: Georg Scheu, Landesanstalt für Rebenzüchtung Alzey (1927), Kreuzung: Elbling × Courtiller Musqué
Im Weinberg
    Resistenzen: Echte/Falsche Mehltau: relativ resistent, Botrytis: empfindlich
    Traube & Beeren: Große, teils locker, teils dichtbeerige Trauben; sehr große Beeren mit Kernen, vereinzelt kernlos; dünnhäutig; gelb bis goldgelb; rosinenartige Kleinbeeren bei Verrieselung
    Wuchsform: Starkwüchsig
    Geiztriebbildung: nicht explizit angegeben
    Laubwand: Großes, leicht dreilappiges Blatt
    Reife: Frühreifend
    Ertrag: Hoch
    Mostsäuregehalt: Gut bis hoch
    Frostbeständigkeit: Empfindlich gegenüber Winterfrost (traubenshow.de)
    Lageansprüche: Keine hohen Ansprüche, fruchtbare Böden bevorzugt, keine Kalkböden
Im Keller
    Aroma: Maracuja, Mango, Aprikose, Honig, Gewürze
    Bukett: Intensiv-fruchtig, exotisch, Muskatnote
    Frische: Kräftige, tragende Säure – auch bei hoher Restsüße
    Tannine: Weißweintypisch irrelevant
    Säure: Hoch, harmonisch balanciert
    Süße: Hohe Zuckerwerte, ideal für Auslese- und Edelsüßweine
    Fruchtigkeit: Sehr fruchtig, aromatisch dicht
Eignung
    Weinart: Lieblich, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese, fruchtbetonte Cuvée
    Verwendung: Dessertwein, Begleiter zu kräftigem Käse, Gebäck, asiatischer Küche
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Johanniter - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Johanniter wurde 1968 von Dr. Johann Zimmermann am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg gezüchtet. Sie entstand aus einer Kreuzung von Riesling × (Seyve Villard 12-481 × (Ruländer × Gutedel)) und wurde später zu Ehren ihres Züchters benannt (Quelle: Staatl. Weinbauinstitut Freiburg). Der Johanniter ist eine PIWI-Sorte mit solider Resistenz gegen Peronospora und Oidium und bringt stabile, fruchtige Weißweine hervor, die denen des Rieslings ähneln. In Deutschland liegt die Anbaufläche bei über 120 ha, allein in Franken rund 20 ha (Quelle: BSA, 2019/2020).
Besondere Eigenschaften
Johanniter zeigt eine gute Peronosporaresistenz und ausreichende Oidiumresistenz. Die Sorte ist frostfest, aber durch ihren frühen Austrieb empfindlich gegenüber Spätfrösten (Quelle: Staatl. Weinbauinstitut Freiburg). Die Trauben sind kompakt, mittelgroß, walzenförmig und bringen regelmäßig hohe Mostgewichte bei mittlerer Säure. Der Wein präsentiert sich kräftig, fruchtig, mit Aromen von Birne, Melone und feiner Riesling-Säurestruktur (Quelle: LWG Bayern). Die Rebsorte ist ideal für nachhaltigen Weinbau, da der Pflanzenschutzaufwand deutlich reduziert werden kann.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Der Johanniter überzeugt durch hohe Erträge und einen stabilen Wuchs. Besonders für ökologisch wirtschaftende Betriebe ist er eine interessante Alternative zum Riesling, da bei ähnlicher Aromatik deutlich weniger Pflanzenschutz notwendig ist (Quelle: Staatl. Weinbauinstitut Freiburg). Seine gute Winterfrostfestigkeit und die geringe Geiztriebbildung machen ihn im Anbau unkompliziert. Die ausgeprägte Frucht und milde Säure bieten sowohl dem Kellermeister als auch dem Konsumenten vielfältige Möglichkeiten.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine vom Johanniter sind lebendig, elegant und zeigen eine schöne Frucht von Melone, Birne und Zitrus. Im Vergleich zum Riesling fallen sie etwas milder in der Säure aus, was sie besonders zugänglich macht. In der Jugend können grünlich-herbe Noten auftreten, die mit der Flaschenreife verschwinden (Quelle: Staatl. Weinbauinstitut Freiburg). Der Johanniter besitzt ein gutes Lagerpotenzial und eignet sich hervorragend als Speisenbegleiter zu Fisch, Geflügel und sommerlicher Küche.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Johanniter
  Züchter: Dr. Johann Zimmermann, Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora: gut, Oidium: ausreichend
  Trauben & Beeren: Mittelgroß, walzenförmig, kompakt; Beeren gelbgrün, mittelgroß, mit Pünktchen bei Vollreife
  Wuchsform: Mittelstarker Wuchs, wenig Geiztriebe, geringe Verrieselungsneigung
  Reife & Ertrag: Reife zwischen Weißburgunder und Riesling; hoher Ertrag; Mostgewicht hoch
  Säure: niedriger als beim Riesling
  Frostbeständigkeit: Gut bis sehr gut, aber empfindlich durch frühen Austrieb
  Lageansprüche: Geeignet für gute Müller-Thurgau- bis Silvanerlagen
Im Keller
  Aroma: Birne, Melone, Zitrus
  Bukett: Rieslin
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Kerner
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Herkunft und Charakteristik
Die Rebsorte Kerner wurde 1929 vom Rebzüchter August Herold am Weinbauinstitut Weinsberg durch die Kreuzung von Trollinger × Riesling gezüchtet 
(Quelle: Weinbauinstitut Weinsberg). Sortenschutz erhielt sie 1969. Ihren Namen verdankt sie dem Dichterarzt Justinus Kerner, der sich in Prosa 
und Lyrik dem Wein widmete. Heute gehört Kerner fest zum deutschen Rebsortenspiegel und ist auf etwa 2.400 ha verbreitet, insbesondere in 
Rheinhessen, der Pfalz, an der Mosel und in Franken.
Besondere Eigenschaften
Kerner ist eine robuste, winterharte Rebsorte, die gleichmäßige Erträge liefert. Im Vergleich zum Riesling erreicht sie ein höheres 
Mostgewicht bei gleichzeitig milderer Säure. Die dickschaligen, gelbgrünen Beeren wachsen auf mittelgroßen, gut strukturierten Trauben. 
Trotz ihrer Widerstandskraft zeigt sich Kerner anfällig gegenüber Echtem Mehltau und bevorzugt daher gut durchlüftete, nicht zu trockene 
Lagen. Dank der langen Reifezeit bis in den Spätherbst kann Kerner ein breites Aromenspektrum entwickeln.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Kerner überzeugt durch Vielseitigkeit: Vom erfrischenden Schoppenwein über harmonische Kabinette bis hin zu ausdrucksstarken Spätlesen 
oder Sekt lässt sich eine große Vielfalt an Weinstilen erzeugen. Die Rebsorte ist besonders für ökologisch orientierte Betriebe interessant, 
da sie stabil und gleichmäßig trägt. Dank der hohen Fruchtzuckerleistung können selbst in mittleren Lagen beeindruckende Prädikatsweine entstehen.
Besondere Merkmale der Weine
Kerner-Weine glänzen hellgelb bis strohgelb im Glas und erinnern in der Aromatik an grünen Apfel, Birne, Johannisbeere, Aprikose 
und gelegentlich an eine feine Muskatnote. Sie sind frisch, lebendig und besitzen eine klare Fruchtausprägung mit straffer Säurestruktur. 
Kerner eignet sich hervorragend zu Vorspeisen, Fischgerichten, Spargel und sommerlichen Salaten. In höheren Qualitäten zeigt er 
süße, komplexe Aromatik und besitzt ein hohes Lagerpotenzial.
Steckbrief
  Rebsorte: Kerner
  Züchter: August Herold, Staatliches Weinbauinstitut Weinsberg
  Kreuzung: Trollinger × Riesling
  Sortenschutz: 1969
  Anbaugebiete: Rheinhessen, Pfalz, Mosel, Franken
Im Weinberg
  Resistenzen: Robust gegen Witterung, anfällig gegenüber Echtem Mehltau
  Trauben / Beeren: Mittelgroß, kompakt, dickschalig, gelbgrün
  Wuchsform: Mittelkräftig, gute Holzreife, geringe Geiztriebbildung
  Reife: Spätherbst, zwischen Silvaner und Riesling
  Ertrag: Gleichmäßig, hoch; auch für Prädikatsweine geeignet
  Mostsäuregehalt: Mäßig, unter Riesling
  Frostbeständigkeit: Gut
  Lageansprüche: Liebt ausgeglichene Lagen ohne extreme Standortbedingungen
Im Keller
  Aroma: Grüner Apfel, Birne, Aprikose, feine Muskatnote
  Bukett: Aromatischer als Riesling
  Frische: Lebendig und ausgewogen
  Säure: Frisch, aber milder als Riesling
  Süße: Geeignet für trockene, restsüße und edelsüße Weine
  Fruchtigkeit: Fruchtig-frisch mit feinem Aromaspiel
Eignung
  Weinart: Stillwein, Sekt, Spätlese
  Herstellung: Für trockene bis edelsüße Weine und fruchtige Cuvées geeignet
  Besonders interessant für Schaumweine und Prädikatsweine
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Kober 5BB - Unterlagsrebe
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte (Herkunft & Charakteristik)Berlandieri × Riparia Kober 5 BB entstand durch eine gezielte Selektion des ungarischen Ausgangsmaterials der Teleki-Serie durch Franz Kober im frühen 20. Jahrhundert. Obwohl der Name häufig auf Kober als Züchter verweist, handelt es sich bei 5 BB um eine österreichische Selektion, die sich früh durch außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit und robuste Eigenschaften hervortat. Die ersten großflächigen Anpflanzungen in Deutschland erfolgten bereits in den 1920er Jahren, etwa in Bessungen bei Darmstadt.Besondere EigenschaftenDie Kober 5 BB überzeugt durch ihre hohe Aktivkalktoleranz von etwa 20 % und gute Chlorosefestigkeit. Ihre mittlere bis gute Trockentoleranz macht sie besonders geeignet für durchlässige, leichtere Böden. Sie verleiht dem Edelreis eine starke Wuchskraft, was bei Dauerbegrünung und begrenztem Wasserhaushalt von Vorteil sein kann. Besonders hervorzuheben ist die sehr gute Affinität zu nahezu allen Edelreissorten – ein Plus für die Veredlung.Warum diese Sorte eine gute Wahl istKober 5 BB ist die richtige Entscheidung für alle, die auf Standorten mit hohem Kalkgehalt sichere Ergebnisse erzielen wollen. Ihre jahrzehntelange Bewährung in der Praxis spricht für eine zuverlässige Performance. Gleichzeitig bietet die Rebe aufgrund ihrer kräftigen Wuchseigenschaften Spielräume in der Ertragsregulierung und Begrünungsstrategie. Die Vielzahl verfügbarer Geisenheimer Klone sichert auch langfristig genetische Reinheit und Gesundheit der Pflanzungen.Spezifikationen • Rebsorte: Berlandieri × Riparia 'Kober 5 BB' • Züchter: Selektion durch Franz Kober, auf Basis der Teleki-Serie • Zulassung in: Deutschland (inkl. BSA-gelistete Klone, z. B. 13 Gm, 13-3 Gm, 13-21 Gm) Im Weinberg • Resistenzen: gute Chlorosefestigkeit • Frostbeständigkeit: mittel • Wüchsigkeit: stark • Reblaustoleranz: gegeben (aufgrund Riparia-Anteil) • Kalkverträglichkeit: gut (bis ~20 % Aktivkalk) • Trockentoleranz: mittel bis gut • Chlorosefestigkeit: gut • Pfropfaffinität: sehr gut, breit einsetzbar • Bewurzelung: gut, auch für maschinelle Veredlung geeignet • Vegetationsabschluss: mittel bis spät
                                
                            
                                                                
        
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Léon Millot (5BB) - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Léon Millot wurde 1911 am Oberlin-Institut in Colmar (Elsass) von Eugène Kuhlmann gezüchtet. 
Sie entstand aus einer Kreuzung von (Vitis riparia × Vitis rupestris) × Goldriesling 
[Quelle: Kuhlmann, 1911] und trägt den Namen des elsässischen Winzers und Baumschulgärtners Léon Millot. 
Mit ihrer sehr frühen Reifezeit und der hohen Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten wurde die Sorte gezielt für den Anbau in kühleren, feuchten Regionen entwickelt.
Besondere Eigenschaften
Léon Millot ist besonders widerstandsfähig gegenüber Peronospora, Oidium und Botrytis 
[Quelle: OFAG Schweiz, 2007]. 
Die walzenförmigen, wenig geschulterten Trauben tragen kleine, runde Beeren mit dunkelblauer Schale. 
Die Sorte reift sehr früh, ist frosthart und liefert konstant hohe Erträge. 
Dank ihres kräftigen, aufrechten Wuchses und der guten Gesundheit der Trauben eignet sich Léon Millot ideal für nachhaltigen Anbau mit geringem Pflanzenschutzaufwand.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Für Winzer in feuchten, kühlen Lagen bietet Léon Millot große Vorteile: 
Durch ihre natürliche Pilzresistenz lassen sich Pflanzenschutzmaßnahmen deutlich reduzieren – ein echtes Plus im ökologischen Weinbau. 
Ihre sehr frühe Reife macht sie zu einer der wenigen roten Rebsorten, die selbst in Regionen mit kurzem Vegetationszeitraum erfolgreich kultiviert werden können 
[Quelle: Dekret Frankreich, 2008]. 
Zudem ist sie vielseitig einsetzbar und eignet sich nicht nur für Rotwein, sondern auch für Rosé, Saft und Spezialitäten.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Léon Millot zeigen eine tiefrote Farbe, weiche Tannine und eine fruchtige Aromatik. 
Typische Noten sind Brombeere, dunkle Waldfrüchte und dezente Kräuternuancen. 
Gelegentlich tritt ein feiner Fox-Ton auf, der auf den genetischen Einfluss der Vitis riparia zurückgeht, im Ausbau aber meist harmonisch eingebunden ist 
[Quelle: Weinbaubeschreibung OFAG, 2007]. 
Die Weine wirken rund, ausgewogen und angenehm zugänglich.
Steckbrief
  Rebsorte: Léon Millot
  Züchter / Herkunft: Eugène Kuhlmann, Oberlin-Institut Colmar, 1911
  Kreuzung: (Vitis riparia × Vitis rupestris) × Goldriesling
Im Weinberg
  Resistenzen: Sehr hohe Widerstandsfähigkeit gegen Peronospora, Oidium und Botrytis
  Trauben & Beeren: Walzenförmige, wenig geschulterte Trauben; kleine, runde Beeren mit dunkler Schale
  Wuchsform: Starkwüchsig, aufrechter Wuchs, geringe Geiztriebbildung
  Reife & Ertrag: Sehr frühe Reife, konstant hohe Erträge
  Frostbeständigkeit: Sehr gut
  Lageansprüche: Gering; auch für kühle, feuchte Regionen bestens geeignet
Im Keller
  Aroma: Brombeere, dunkle Waldfrüchte, feine Kräuternoten
  Bukett: Fruchtig, dezent würzig
  Frische: Mittel, harmonisch eingebunden
  Tannine: Weich bis samtig
  Säure: Ausgewogen
  Süße: Trocken bis halbtrocken
  Fruchtigkeit: Ausgeprägt
Eignung
  Weinart: Rotwein, auch geeignet für Rosé und Saft
  Besonderheiten: Ideal für ökologischen Weinbau
  Tanninstruktur: Mild, harmonisch integriert
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Levitage - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    
  Einführung in die Rebsorte
  Levitage entstand 1994 durch Professoren der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg. Die Elternsorten Regent (Gf 67-198-3) und Acolon (We 71-816-102) brachten wertvolle Eigenschaften ein: Resistenzgene gegen Peronospora und Oidium sowie aromatische Tiefe durch Lemberger- und Dornfelder-Erbanteile. Mit diesen genetischen Vorzügen ist Levitage eine zukunftsorientierte Qualitätssorte für Weinbau in gemäßigten bis warmen Klimazonen.
  Besondere Eigenschaften
  Die Sorte ist starkwüchsig mit aufrechter Triebhaltung und zeichnet sich durch eine hohe Ertragsstabilität aus. Die locker aufgebauten Trauben tragen mittelgroße Beeren mit fester Schale, wodurch sie besonders unempfindlich gegenüber Botrytis und der Kirschessigfliege sind. In Versuchen erwies sich Levitage als pflegeleicht und produktionssicher. Weinbaulich entspricht ihre Resistenzkraft etwa der von Regent, bei deutlich höherer Beständigkeit gegen Fruchtfäule.
  Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
  Levitage bietet eine gelungene Kombination aus Nachhaltigkeit, Ertrag und Qualität. Für Winzer bedeutet dies weniger Pflanzenschutzaufwand, sichere Erträge und ausgezeichnete Kellerfähigkeit. Die Weine zeigen eine tiefdunkle Farbe, warme Fruchtigkeit und weiche Gerbstoffe – ein moderner Rotwein mit Charakter und zugleich robust im Anbau. Damit ist Levitage die ideale Wahl für PIWI-orientierte Betriebe, Bio-Winzer und qualitätsbewusste Weinliebhaber, die eine zukunftssichere Alternative suchen.
  Besondere Merkmale der Weine
  Farbkräftige, vollmundige Rotweine mit Waldfrucht- und Kirsch-Aromen, harmonische Gerbstoffstruktur, ideal auch für Holzfassausbau.
  Weinbauliche Merkmale
  
    Rebsorte: Levitage (We 94-26-37)
    Züchter: Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg (1994)
  
  Im Weinberg
  
    Resistenzen: Peronospora – gut, Oidium – gut, Botrytis – sehr gut; hohe Beständigkeit gegen Kirschessigfliege
    Traube & Beeren: große, lockere Trauben mit mittelgroßen, festschaligen Beeren
    Wuchsform: stark, nahezu aufrecht, pflegeleicht
    Geiztriebbildung: vorhanden, mäßig
    Laubwand: dicht, gleichmäßig
    Reife: mittelfrüh
    Ertrag: stabil, hoch
    Mostsäuregehalt: stabil, ausgewogen, hohe Kellerfreundlichkeit
    Frostbeständigkeit: gut
    Lageansprüche: sonnig, durchlüftet; für gute Lagen geeignet
  
  Im Keller
  
    Aroma: Waldfrucht- und Kirsch-Aromen
    Bukett: fruchtig und intensiv
    Frische: ausgewogen
    Tannine: weich, harmonisch
    Säure: stabil, angenehm
    Süße: trocken bis halbtrocken ausbaubar
    Fruchtigkeit: warm, vollmundig
  
  Eignung
  
    Weinart: Rotweinproduktion
    Verwendung: PIWI-Anbau, Bio-Weinbau
  
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Merlot
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Merlot zählt zu den edelsten und gleichzeitig zugänglichsten Rebsorten der Welt. Ihre Wurzeln reichen ins französische Bordeaux zurück, wo sie sich früh einen Namen als Hauptbestandteil vieler legendärer Cuvées machte. Benannt nach der Amsel („merle“ auf Französisch), die ihre süßen, dunkelblauen Beeren liebt, hat Merlot seither eine beeindruckende Karriere rund um den Globus hingelegt.
Durch ihre natürliche Kreuzung aus Cabernet Franc und Magdeleine Noire des Charentes bringt Merlot eine harmonische Balance aus Fülle, Frucht und Eleganz mit. Heute ist sie in nahezu jedem bedeutenden Weinbauland vertreten und wird geschätzt für ihre Vielseitigkeit im Ausbau und ihre geschmeidige Stilistik – vom fruchtbetonten Einstiegswein bis zum komplexen Barrique gereiften Rotwein von Weltruf.
Besondere Eigenschaften
Merlot besticht durch seine frühreifenden, ertragreichen Reben, die auf lehmig-kalkigen Böden besonders gut gedeihen. Der Anbau gelingt auch in etwas kühleren Lagen, allerdings ist die Sorte frostempfindlich durch ihren frühen Austrieb. Geschmacklich ist Merlot bekannt für seine runden Tannine, geringe Säure und fruchtige Aromen – von Kirsche und Pflaume bis hin zu dunkler Schokolade und Zedernholz. Im Barrique ausgebaut entwickelt er komplexe Noten von Tabak, Vanille und Gewürzen.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Merlot ist ein echter Alleskönner: samtig, fruchtig, früh trinkreif und dennoch lagerfähig. Die Rebsorte eignet sich hervorragend für reinsortige Weine und ist zugleich eine unverzichtbare Komponente in klassischen Bordeaux-Cuvées. Ihre geschmeidige Struktur und der zugängliche Charakter machen Merlot zu einem perfekten Begleiter für Einsteiger wie für erfahrene Genießer – sowohl im Alltag als auch zu festlichen Anlässen. Nicht zuletzt ist Merlot ein Paradebeispiel für sortentypische Eleganz mit Tiefgang.
Besondere Merkmale der Weine
Merlot-Weine zeigen je nach Herkunft und Ausbau ganz unterschiedliche Facetten: Von fruchtbetonten, jung zu trinkenden Varianten bis hin zu strukturierten, im Eichenfass gereiften Spitzenweinen mit Reifepotenzial. Die typischen Aromen reichen von dunklen Früchten wie Brombeere, Schwarzkirsche und Pflaume bis hin zu würzigen Noten von Zimt, Tabak und Vanille. Besonders die Weine aus dem rechten Bordeaux-Ufer (z. B. Pomerol) setzen Maßstäbe in Sachen Eleganz und Tiefe.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Merlot
  Züchter: natürliche Kreuzung aus Cabernet Franc × Magdeleine Noire des Charentes
Im Weinberg
  Resistenz: empfindlich gegenüber Frühjahrsfrost, verträgt keine extreme Hitze
  Trauben/Beeren: dünnhäutig, süß, saftig, eher lockerbeerige Trauben
  Wuchsform: wuchsfreudig, ertragsreich – erfordert Ertragsregulierung
  Reife: früh
  Ertrag: hoch, Qualität steigt bei Ertragsbegrenzung
  Mostgewicht: hoch
  Frostbeständigkeit: gering bis mittel
  Lageansprüche: keine Extremstandorte, bevorzugt lehmige Böden mit guter Wasserspeicherung
Im Keller
  Aroma: dunkle Beeren, Pflaume, Schwarzkirsche, Kräuter
  Bukett: je nach Ausbau Frucht, Schokolade, Kaffee, Tabak
  Frische: moderat, eher weich
  Tannine: seidig, mild
  Säure: niedrig
  Süße: trocken bis halbtrocken
  Fruchtigkeit: sehr fruchtbetont
Eignung
  Weinart: Rotwein, Rosé
  Ausbau: Edelstahltank oder Barrique
  Stil: weich, rund, harmonisch
  Tannine: sanft, ideal für Cuvées (v. a. mit Cabernet Sauvignon)
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Monarch - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die Kreuzung Monarch stammt aus dem Jahr 1988 und wurde am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg unter der Leitung von Norbert Becker gezüchtet (Quelle: Staatliches Weinbauinstitut Freiburg). Sie ist das Ergebnis der Kombination aus Solaris (Merzling × (Zarya Severa × Muskat Ottonel)) und Dornfelder. Damit trägt sie Gene der Vitis amurensis, Vitis lincecumii, Vitis rupestris und Vitis vinifera in sich. Ihr Name ist Programm: Monarch steht für Stärke, Tiefe und Widerstandsfähigkeit.
Besondere Eigenschaften
Monarch ist eine spätreifende Sorte mit guter Frosthärte und hohem Resistenzniveau gegenüber Peronospora (Rpv3.3, Rpv10), Oidium (Ren3, Ren9) und Botrytis (Quelle: PIWI International). Ihre kräftigen, farbstarken Rotweine mit deutlichem Tanningerüst sind sowohl für den Barrique-Ausbau als auch für Cuvées geeignet. Die Fruchtaromen erinnern an dunkle Beeren wie Holunder, Brombeere und Heidelbeere. Auch bei vergleichsweise niedrigen Mostgewichten lassen sich aus Monarch vollmundige Weine mit samtigem Mundgefühl erzeugen.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Monarch bietet nicht nur geschmacklich Charakter, sondern auch ökologisch einen klaren Vorteil. Ihre hohe Krankheitsresistenz ermöglicht einen stark reduzierten Pflanzenschutzaufwand. Der kräftige Wuchs mit geringer Geiztriebbildung und geringer Stiellähme sorgt für eine unkomplizierte Bewirtschaftung. Als PIWI-Sorte mit hohem Qualitätsversprechen ist sie ideal für moderne, nachhaltige Betriebe – vom Biowinzer bis zum zukunftsorientierten Hobbyweinbau.
Besondere Merkmale der Weine
Monarch-Weine sind extraktreich, vollmundig und farbintensiv – mit spürbaren, gut eingebundenen Tanninen. Die Aromatik reicht von dunklen Beeren über Kirsche bis hin zu einer dezenten Würze. Der Ausbau im Holzfass verstärkt die Struktur und Tiefe des Weins. Durch ihre ausgewogene Balance eignet sich die Sorte sowohl für reinsortige Rotweine als auch für charaktervolle Cuvées.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Monarch
  Züchter: Norbert Becker, Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora: sehr gut (Rpv3.3, Rpv10). Oidium: sehr gut (Ren3, Ren9), Botrytis: hoch
  Trauben/Beeren: große, lockere Trauben; mittlere, runde Beeren
  Wuchsform: starkwüchsig, wenig Ranken, geringe Geiztriebbildung
  Verrieselung: gering
  Stiellähme: gering
  Reife: spät, vergleichbar mit Spätburgunder
  Ertrag: mittel bis hoch, verlässlich
  Mostgewicht: langsam ansteigend; vollmundige Weine auch bei niedrigerem Mostgewicht
  Frostbeständigkeit: sehr gut
  Lageansprüche: gute Lagen, frostgeschützt im Frühjahr
Im Keller
  Aroma: dunkle Beerenfrüchte (Brombeere, Holunder, Heidelbeere)
  Bukett: fruchtbetont mit würzigen Untertönen
  Frische: ausgewogen, bei entsprechender Säureführung
  Tannine: deutlich, kräftig, gut für Barrique-Ausbau
  Säure: mittel
  Süße: trocken bis halbtrocken
  Fruchtigkeit: hoch
Eignung
  Weinart: Rotwein
  Ausbau: Barrique, Cuvée, sortenrein
  Cuvée-Partner: fruchtige, weiche Sorten zur Abrundung
  Tannine: ideal für Lagerung und Reifung
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Müller-Thurgau
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Der Müller-Thurgau, auch als Rivaner bekannt, ist eine Kreuzung aus Riesling × Madeleine Royale (Quelle: LWG Bayern). Ursprünglich in Geisenheim gezüchtet, wurde die Sorte 1913 erstmals nach ihrem Züchter benannt. In den 1970er Jahren war er die meistverbreitete Sorte Deutschlands. Heute liegt sein Flächenanteil noch immer bei etwa 10,6 %, insbesondere in Rheinhessen, Baden, Franken und der Pfalz. Die Sorte ist bekannt für ihren frühen Reifebeginn, gute Blütefestigkeit und geringen Standortanspruch.
Besondere Eigenschaften
Müller-Thurgau reift früh, liefert hohe Erträge und gedeiht auch in weniger privilegierten Lagen. Die Reben sind starkwüchsig, ertragssicher und besonders geeignet für mittlere bis schwache Standorte (Quelle: LWG Bayern). Die Weine sind meist blumig, mild und mit feinem Muskataroma versehen. Dank ihrer Zugänglichkeit sind sie bei einem breiten Publikum beliebt. Der typische Müller-Thurgau schmeckt frisch, leicht, mit einem Hauch von Apfel, Birne oder zarten Kräutern.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Müller-Thurgau bietet selbst in durchschnittlichen Jahren verlässlich gute Qualitäten. Der Ausbau erfolgt oft im Edelstahltank, wodurch Frische und Sortenaromatik erhalten bleiben. Die Sorte ermöglicht unkomplizierte, harmonische Weine für viele Anlässe. Die Rebsorte ist auch für Spätlesen und edelsüße Varianten geeignet. Als Allrounder eignet sie sich ideal für unkomplizierte Alltagsweine ebenso wie für Spezialitäten.
Besondere Merkmale der Weine
Müller-Thurgau-Weine sind fruchtig, blumig und fein strukturiert. Die Säure ist meist mild, das Aroma oft mit Muskat, Apfel, Birne oder floralen Tönen. Die Weine eignen sich hervorragend als Begleiter zu leichten Speisen, zur Brotzeit oder als sommerlicher Terrassenwein. In heißen Jahren können sie an Struktur verlieren, überzeugen aber in der Regel durch Trinkfluss und Zugänglichkeit.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Müller-Thurgau (Rivaner)
  Züchter: Prof. Hermann Müller (Thurgau), Geisenheim/Wädenswil
Im Weinberg
  Resistenzen: empfindlich gegen Peronospora, Botrytis, Schwarzflecken, Roter Brenner
  Trauben & Beeren: konisch, geschultert, locker bis dichtbeerig; mittelgroße, ovale, gelblichgrüne Beeren mit Muskatton
  Wuchs: starkwüchsig, gute Blütefestigkeit, geringe Anforderungen, empfindlich gegen Trockenheit und Frost
  Reife & Ertrag: früh bis mittelfrüh; hohe, verlässliche Erträge, auch bei Maifrösten durch fruchtbare Beiaugen
  Lageansprüche: mittlere bis schwächere Lagen, tiefgründige, frische Böden
Im Keller
  Aroma: feinfruchtig-blumig, zarte Kräuter, Muskat, Apfel, Birne
  Bukett: elegant, leicht florale Noten
  Frische: gut, bei „sur lie“-Ausbau verstärkt
  Säure: mild bis ausgewogen
  Süße: trocken bis halbtrocken, auch restsüß
  Fruchtigkeit: hoch
Eignung
  Weinart: Weißwein
  Ausbau: Edelstahltank, „sur lie“
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Muscaris
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Muscaris wurde mit dem Ziel gezüchtet, ein früher reifendes Pendant zum Muskateller zu schaffen – mit geringerem Säuregehalt und reduzierter Botrytisanfälligkeit. Die Sorte besticht durch intensive Fruchtaromen und eine gute Resistenz gegenüber Peronospora, Oidium und Botrytis. Sie eignet sich gleichermaßen für trockene Sommerweine wie für edelsüße Dessertweine.
Besondere Eigenschaften
Muscaris besitzt eine hohe Pilzresistenz (Peronospora +++, Oidium ++, Botrytis ++), dicke Beerenhaut und ein festes Fruchtfleisch. Die Rebsorte ist früh austreibend und reift etwa zeitgleich mit dem Müller-Thurgau. Ihr starker, buschiger Wuchs verlangt erhöhte Laubarbeiten, vor allem an nährstoffreichen Standorten. Trotz hoher Mostgewichte bleiben die Trauben lange grün.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Muscaris ermöglicht aromaintensive Weine mit Muskatnoten, exotischen Fruchtanklängen und floralen Komponenten. Die Weine sind filigraner als die des Muskatellers, aber nicht weniger eindrucksvoll. Die Sorte überzeugt mit natürlicher Tanninstruktur und nachhaltigem Abgang – perfekt für den modernen, umweltschonenden Weinbau.
Besondere Merkmale der Weine
Das intensive Muskataroma wird ergänzt von Rosendüften, Schwarztee, Limette, Orange, Maracuja und Pfirsich. Die Weine zeigen sich frisch, lebendig und mit angenehm strukturierender Säure – ideal für restsüße und trockene Weinstile. Besonders empfohlen wird eine Lese bei max. 90 °Oe für trockene Weine.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Muscaris
  Züchter: Dr. Norbert Becker, Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
Im Weinberg
  Resistenzen: sehr gut gegen Peronospora, gut gegen Oidium & Botrytis
  Trauben & Beeren: mittelgroß, locker, grüngelb bis goldgelb, fleischig, pektinhaltig
  Wuchs: stark, buschig, wenig Ranken, viele Stockausschläge, hoher Laubaufwand
  Reife & Ertrag: mittlere Reife, früh hohe Mostgewichte (90 °Oe), mittleres Ertragsniveau
  Lageansprüche: mittlere bis ärmere Standorte, hohes Magnesiumbedürfnis
Im Keller
  Aroma: Muskat, tropische Früchte, Pfirsich, Limette, Orange, florale Noten
  Bukett: intensiv, verspielt, nachhaltig mit zartem Rauchton
  Frische: ausgeprägt durch gute Säurestruktur
  Tannine: feine, natürliche Tanninstruktur
  Säure: erhöht, verleiht Struktur bei restsüßen Weinen
  Süße: trocken bis edelsüß
  Fruchtigkeit: sehr hoch
Eignung
  Weinart: Weißwein
  Ausbau: Edelstahl, teils Barrique möglich
  Verwendung: Sommerwein, Dessertwein, Bukettsorte mit PIWI-Eignung
  Tanninstruktur: dezent, fein
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Muskat Ottonel 
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Die Sorte wurde 1839 von Jean-Pierre Vibert aus Angers (Frankreich) aus einem Sämling selektiert. Ab 1852 wurde sie von Jean Moreau-Robert verbreitet. Lange galt Muscat de Saumur als Kreuzungspartner, doch DNA-Analysen identifizierten schließlich Gutedel × Ingram’s Muscat als genetische Herkunft. Der Wuchs ist mittel, der Austrieb erfolgt mittelfrüh. Die Rebsorte ist sensibel im Blühverlauf und zeigt nur in geschützten, warmen Lagen ihr volles Potenzial.
Besondere Eigenschaften
Die Rebe bringt kleine bis mittelgroße Trauben mit gelbgrünen, dickschaligen Beeren hervor, die über einen intensiven, feinen Muskatgeschmack verfügen. Aufgrund der Verrieselungsneigung und Blühempfindlichkeit ist der Ertrag meist gering und schwankend – qualitativ jedoch hoch. Muskat Ottonel bevorzugt windgeschützte, warme Lagen mit guter Wasser- und Nährstoffversorgung, toleriert jedoch nur geringe Kalkgehalte im Boden und reagiert empfindlich auf Chlorose und nasses Wetter.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Winzer, die Wert auf ausdrucksstarke, feinwürzige Muskatweine mit moderatem Alkohol und klarer Struktur legen, finden in Muskat Ottonel eine vielseitige und elegante Sorte. Der Wein eignet sich hervorragend als Aperitif, für asiatische Küche, zu Spargel, Ziegenkäse oder als feiner Dessertwein in hohen Prädikatsstufen (ÖWM 2024). Besonders in klimatisch bevorzugten Regionen kann Muskat Ottonel durch Qualität statt Menge glänzen.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine zeichnen sich durch ein grünlich-gelbes Erscheinungsbild, ein duftiges, muskatbetontes Bukett und ein mildes, oft niedrig alkoholisches Profil aus. Je nach Reifegrad zeigen sich Nuancen von Birne, Mandarine, Quitte, Apfel, Orange und Mandel, oft begleitet von blumigen und würzigen Aromen. In reifen Exemplaren überzeugt die Sorte mit weicher Textur und dezentem Schmelz – ein wahrer Geheimtipp unter den Muskatrebsorten.
Weinbauliche Merkmale
    Rebsorte: Muskat Ottonel
    Züchter: Jean-Pierre Vibert, Angers (Frankreich), Selektion 1839 – Kreuzung: Gutedel × Ingram’s Muscat
Im Weinberg
    Resistenzen: Peronospora: gering, Oidium: gering, Botrytis: gering bis mittel, Chlorose bei Kälte & Kalk: anfällig
    Traube & Beeren: Mittelgroße, zylindrische Trauben; rundliche, gelbgrüne Beeren mit dicker Schale; feine Muskatnote
    Wuchsform: Mittelstark wachsend
    Geiztriebbildung: –
    Laubwand: Hängende Triebe; kleine bis mittlere, dreilappige, tief gebuchtete Blätter
    Verrieselung: Ertrag gering und unregelmäßig
    Reife: Mittel
    Ertrag: Gering und unregelmäßig
    Mostsäuregehalt: Gering bis mittel
    Frostbeständigkeit: Geringe Empfindlichkeit gegenüber Winterfrost
    Lageansprüche: Warme, sonnige, windgeschützte Lagen mit guter Versorgung; kalkarme Böden
Im Keller
    Aroma: Birne, Quitte, Apfel, Orange, Mandarine, Mandel
    Bukett: Feines bis kräftiges Muskatbukett
    Frische: Milder Gesamteindruck, abhängig von Reife
    Tannine: Weißweintypisch irrelevant
    Säure: Mild bis moderat
    Süße: Harmonisch integrierbar
    Fruchtigkeit: Vielschichtig, von blumig bis exotisch
Eignung
    Weinart: Trocken, halbtrocken, lieblich, Prädikatsstufen
    Verwendung: Aperitif, asiatische Küche, Spargelgerichte, Dessertwein, Ziegenkäse
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Ortega
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Ortega ist eine Kreuzung aus Müller-Thurgau × Siegerrebe. Sie wurde 1948 an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Würzburg gezüchtet und 1972 in die Sortenliste aufgenommen. Die Rebsorte wurde nach dem spanischen Philosophen José Ortega y Gasset benannt. Ortega gilt als frühreifende Bukettsorte mit kurzer Vegetationszeit und wird vorrangig in Rheinhessen, der Pfalz, Franken und an der Mosel angebaut. Die Flächen sind rückläufig, die Weine jedoch bleiben wegen ihrer Vielseitigkeit geschätzt.
Besondere Eigenschaften
Ortega reift früh bis mittelfrüh und eignet sich damit hervorragend für frühe Lesetermine. Die Rebsorte benötigt windgeschützte Lagen, ist empfindlich gegenüber Spätfrost und zeigt Chloroseneigung bei ungeeigneten Unterlagen. Die Trauben sind goldgelb, dickschalig und erreichen regelmäßig hohe Mostgewichte. In der Aromatik dominieren Pfirsich, Muskat und blumige Noten. Die milde Säure macht die Weine besonders verträglich.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Ob als Federweißer, Süßreserve oder hochwertige Auslese – Ortega überzeugt durch Vielseitigkeit und Fruchtfülle. Besonders bei Direktvermarktern beliebt, eignet sich die Rebsorte auch zur Tafeltraubennutzung. Im Verschnitt mit Riesling oder Kerner verleiht Ortega den Weinen mehr Schmelz und Fülle.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine zeigen sich säuremild, aromatisch und oft mit zarter Würze. Ausgebaut als restsüße Auslese sind sie ideale Dessertweine. Der Duft erinnert an Pfirsich, manchmal auch Muskat und florale Nuancen. Ortegaweine besitzen kein großes Lagerpotenzial, sind aber hervorragende Begleiter zu Mehlspeisen, frischen Früchten oder mildem Käse.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Ortega
  Züchter: Dr. Hans Breider, LWG Würzburg
Im Weinberg
  Resistenzen: geringe Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit, empfindlich gegen Spätfrost und Chlorose
  Trauben & Beeren: pyramidenförmig, locker bis mischbeerig, goldgelbe dickschalige Beeren
  Wuchs: mäßig, verrieselt leicht, windgeschützte Lagen empfohlen
  Reife & Ertrag: früh bis mittelfrüh; hohe Mostgewichte bei guter Blüte, Ertragsreduzierung empfohlen
  Lageansprüche: mittlere, geschützte Lagen mit tiefgründigen, gut durchlüfteten Böden
Im Keller
  Aroma: Pfirsich, Muskat, florale Noten
  Bukett: zart, aromatisch, leicht würzig
  Frische: eher mild durch geringe Säure
  Säure: mild
  Süße: trocken bis edelsüß
  Fruchtigkeit: hoch
Eignung
  Weinart: Weißwein
  Ausbau: Edelstahl, auch restsüß oder edelsüß
  Verwendung: Federweißer, Auslese, Süßreserve, Cuvéewein
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Paulsen 1103 - Unterlagsrebe
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die RebsortePaulsen 1103 wurde im frühen 20. Jahrhundert in Kalifornien vom Züchter Lucien Daniel auf Basis amerikanischer Wildreben entwickelt. Ihre genetische Grundlage – Vitis berlandieri × Vitis rupestris – verbindet tiefe Durchwurzelung mit Trockenheitsresistenz und Robustheit gegenüber widrigen Umweltbedingungen. Die Sorte hat sich international etabliert und zählt heute zu den Standardunterlagen für heiße, trockene Standorte mit mäßigem Kalkgehalt.Besondere EigenschaftenPaulsen 1103 ist prädestiniert für den Anbau in Regionen mit langen Trockenphasen. Die Rebe zeigt eine außergewöhnlich gute Durchwurzelung auch in kompakten Böden und besitzt eine hohe Nährstoffaufnahmefähigkeit. Ihre ausgeprägte Wuchskraft wirkt sich auf das Edelreis belebend aus, bleibt jedoch in der Regel gut steuerbar. Dank ihrer mäßigen Kalkverträglichkeit eignet sie sich besonders für kalkarme bis leicht kalkhaltige Böden.Warum diese Sorte eine gute Wahl istWinzer, die mit heißen, trockenen Klimabedingungen und durchlässigen Böden konfrontiert sind, finden in Paulsen 1103 eine verlässliche Grundlage für gesunde und vitale Rebenbestände. Ihre Fähigkeit, Wasser effizient aus tieferen Bodenschichten zu erschließen, schützt vor Trockenstress und trägt zur langfristigen Stabilität des Weingartens bei. Gleichzeitig überzeugt die Sorte durch gute Pfropfverträglichkeit und vegetative Kraft – ein vielseitiger Partner für anspruchsvolle Standorte.Spezifikationen • Rebsorte: Paulsen 1103 (Vitis berlandieri × Vitis rupestris) • Züchter: Lucien Daniel, Kalifornien (USA) • Zulassung in: Deutschland und zahlreichen Weinbauländern weltweit Im Weinberg • Resistenzen: gut gegen Reblaus (Wurzelstadien) • Frostbeständigkeit: mittel • Wüchsigkeit: stark • Reblaustoleranz: hoch (durch Wurzelresistenz) • Kalkverträglichkeit: mäßig (~12–17 % Aktivkalk) • Trockentoleranz: sehr gut • Chlorosefestigkeit: mittel • Pfropfaffinität: gut • Bewurzelung: sehr gut (tiefe Durchwurzelung) • Vegetationsabschluss: spät
                                
                            
                                                                
        
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Pflanzstäbe aus Fiberglas – 130 cm lang, Ø 7 mm
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    
Diese hochwertigen Pflanzstäbe aus Fiberglas sind die ideale Wahl für den professionellen und privaten Weinbau. Mit einer Länge von 130 cm und einem Durchmesser von 7 mm bieten sie jungen Reben zuverlässige Unterstützung in der Wachstumsphase. Eigenschaften und Vorteile:Perfekt für Weinreben: Optimale Höhe und Stabilität zur Führung junger Triebe im Weinberg oder im Hausgarten.Witterungsbeständig & langlebig: Das verwendete Fiberglas-Material ist rostfrei, UV-stabil und splittert nicht – für viele Jahre einsatzbereit. Leicht & stabil zugleich: Hohe Biegefestigkeit bei minimalem Gewicht – ideal für einfache Handhabung bei der Pflanzung. Farbwahl: Erhältlich in Weiß oder Grün – passend zur Kulturführung oder zur besseren Sichtbarkeit im Bestand. Mehrfach verwendbar: Die glatte Oberfläche verhindert das Einwachsen und erleichtert die Wiederverwendung in der nächsten Saison. Ob im professionellen Weinbaubetrieb oder für ambitionierte Hobbygärtner – diese Pflanzstäbe sorgen für eine gesunde Entwicklung Ihrer Reben und erleichtern die spätere Anbindung an das Drahtrahmengerüst.
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                                    Phoenix - PIWI
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Phoenix wurde 1964 am Geilweilerhof (Siebeldingen, Pfalz) gekreuzt und 1992 offiziell eingetragen. Die Sorte verdankt ihren Namen dem sagenumwobenen Feuervogel Phönix – ein Symbol für Widerstandskraft und Erneuerung. In Deutschland konzentriert sich der Anbau u. a. auf das Stargarder Land. Die robuste Sorte liefert aromatische, goldgelbe Beeren mit zartem Muskataroma und ist sowohl als Tafeltraube als auch zur Kelterung vielseitig einsetzbar.
Besondere Eigenschaften
Phoenix ist eine PIWI-Rebsorte mit sehr hoher Widerstandsfähigkeit gegen Echten und Falschen Mehltau sowie Botrytis. Sie ist winterhart, mittelfrüh reifend und starkwüchsig. Ihre goldgelben, mittelgroßen Beeren in großen, lockerbeerigen Trauben sind reich an Zucker und weisen ein feines Muskatbukett auf. Die Sorte ist ertragssicher, genügsam im Anbau und bestens geeignet für naturnahes Gärtnern.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Dank ihrer geringen Standortansprüche, der Robustheit gegen Krankheiten und ihres angenehmen Aromas ist Phoenix ideal für Hausgärten, Spaliere und Pergolen. Sie bringt zuverlässig hohe Erträge, ist einfach in der Pflege und überzeugt sensorisch sowohl als Tafeltraube wie auch im Glas – als Saft oder aromatischer Weißwein.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine aus Phoenix zeigen ein leichtes bis mittleres Muskataroma, sind vollmundig und besitzen eine frische bis kräftige Säurestruktur. Sie eignen sich für den Ausbau zu fruchtig-aromatischen Sommerweinen, Federweißer oder auch für Cuvées. Die Weine sind nicht lagerfähig, punkten jedoch durch ihre unkomplizierte Trinkfreude.
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Phoenix (PIWI)
  Züchter: Julius Kühn-Institut, Geilweilerhof (Prof. Dr. Gerhardt Alleweldt)
Im Weinberg
  Resistenzen: hoch gegen Peronospora und Oidium, tolerant gegenüber Botrytis
  Trauben & Beeren: große, gelbe Trauben mit mittelgroßen, kugeligen Beeren; leichtes Muskataroma
  Wuchs: kräftig, mit großem Laub, wenig anfällig, sehr winterhart
  Reife & Ertrag: mittelfrüh (ab Mitte September); sehr ertragreich
  Lageansprüche: sonnige bis halbschattige Standorte; geeignet für Hausgärten, Pergolen, große Kübel
Im Keller
  Aroma: feines Muskat, florale und fruchtige Noten
  Bukett: dezent, fruchtig, leicht würzig
  Frische: gut, ideal als jung zu trinkender Wein
  Säure: frisch bis kräftig
  Süße: trocken bis halbtrocken, auch für Süßweine geeignet
  Fruchtigkeit: hoch
Eignung
  Weinart: Weißwein, Federweißer, Saft
  Ausbau: Edelstahltank
  Verwendung: Tafeltraube, Saft, trockene bis süße Weißweine
                                
                            
                                                                
                    
    
        
                                        
    
                            
                                                                                
                            
            
            
                                                        
                                                                                        
                                                            
                                    Pinot Nova
                                
                            
                                                            
                                    
                                                                            
                                
                            
                                                            
                                    
                                    Einführung in die Rebsorte
Pinot nova wurde 1990 von Dr. Ferdinand Regner an der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg (Österreich) gezüchtet. Die Kreuzung aus Blauer Burgunder (Pinot Noir) × Malverina vereint klassische Rebsortenqualität mit der Widerstandsfähigkeit interspezifischer Linien (Vitis berlandieri, rupestris und vinifera) (Quelle: HBLA Klosterneuburg). Die Sorte befindet sich noch im Ausbau, zeigt aber vielversprechende Ergebnisse in Pilotweinbergen und Vergleichsanlagen.
Besondere Eigenschaften
Pinot nova besitzt einen sehr kräftigen Wuchs, ist wenig platzanfällig und zeigt gute Toleranz gegenüber Echten und Falschem Mehltau, Botrytis, Phomopsis und Rotem Brenner (Quelle: Klosterneuburg Sortenprofil). Sie eignet sich hervorragend für extensivere, robuste Lagen, bevorzugt jedoch nicht zu heiße Standorte – ideal also für gemäßigte Klimazonen. Die Reife erfolgt spät, ähnlich dem Spätburgunder, allerdings mit langsamer Zuckerzunahme – ein Vorteil in Zeiten des Klimawandels.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Mit ihrer Resistenz und Aromavielfalt bietet Pinot nova eine moderne Alternative zum klassischen Pinot Noir – bei deutlich reduziertem Pflanzenschutzaufwand. Durch ihre gute Frosthärte, hohe Krankheitsresistenz und geringe Säure eignet sie sich besonders für biologische Betriebe und qualitätsorientierte Rotweinerzeugung. Ihr Reifungspotenzial im kleinen Holzfass macht sie zur wertvollen Ergänzung für Kellermeister mit Anspruch.
Besondere Merkmale der Weine
Pinot nova bringt farbintensive Rotweine mit tiefer Frucht, wenig Säure und burgundischer Struktur hervor. Aromatisch dominieren Sauerkirsche, dunkle Beeren und feine Würze – häufig mit Parallelen zu St. Laurent. Der Gerbstoffgehalt ist höher als beim Pinot Noir, was die Sorte besonders für den Barrique-Ausbau und längere Lagerung prädestiniert. Die phenolische Struktur ist elegant, die Aromatik reift hervorragend unter kühlen Bedingungen aus – ein klares Plus in Zeiten steigender Temperaturen (Quelle: HBLA Klosterneuburg, Züchterangaben).
Weinbauliche Merkmale
  Rebsorte: Pinot nova (Zucht-Nr. 1924-29)
  Züchter: Dr. Ferdinand Regner, HBLA Klosterneuburg (1990)
Im Weinberg
  Resistenzen: Peronospora: sehr gut / Oidium & Botrytis: gut / Schwarzfäule & Roter Brenner: gut
  Wuchsform: Sehr kräftig, halbaufrecht
  Triebe/Laub: Anthocyanreiche Triebspitze, mittelgroßes, dreilappiges Blatt, mittlere Geiztriebbildung
  Trauben & Beeren: Mittelgroß, locker, zylindrisch; Beeren rund, blauschwarz, ca. 2 g, neutraler Geschmack
  Reife & Ertrag: Reife mittel bis spät; gute Reife nur an guten Standorten
  Frostbeständigkeit: Gut bis sehr gut
  Lageansprüche: Gut versorgte, nicht zu heiße Standorte
Im Keller
  Aroma: Sauerkirsche, dunkle Beeren, würzige Noten
  Bukett: Fruchtig, reif, mit Pinot-Charakter
  Frische: Säurearm, aber lebendig
  Tannine: Deutlich, reifungsfähig
  Säure: Gering – milde Stilistik
  Süße: Trockener Ausbau empfohlen
  Fruchtigkeit: Mittel bis hoch, je nach Ausbau
Eignung
  Weinart: Sortenreiner Rotwein, gehaltvolle Cuvée
  Verwendung: Barrique, Reservewein, Premiumweine
  Tannine: Gut eingebunden, lagerfähig