Acolon
Größe:
Kurzstamm
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Klon:
WE725
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Unterlage:
5BB
Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Acolon wurde 1971 an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg von Dr. Schlei aus den Sorten Blauer Limberger (Lemberger) und Dornfelder gekreuzt (Quelle: LWG Bayern). Erst 2002 erhielt sie den Sortenschutz – und doch hat sie sich seither in vielen deutschen Anbaugebieten etabliert. Vor allem in Württemberg, der Pfalz, Rheinhessen und Franken wächst sie auf rund 482 ha (Quelle: LWG Bayern). Acolon wurde gezielt für das deutsche Klima entwickelt und überzeugt mit robuster Wuchsform und hervorragender Fruchtqualität.
Besondere Eigenschaften
Acolon zeigt einen starken, aufrechten Wuchs mit geringer Geiztriebbildung und ähnelt im Habitus dem Lemberger, jedoch mit späterem Austrieb und früherer Reife (Quelle: LWG Bayern). Die Trauben sind lockerbeerig, die Blüte ist stabil, und die Holzreife übertrifft die der Elterngeneration. Sie ist deutlich weniger krankheitsanfällig als der Lemberger. Im Vergleich zu Dornfelder liefert Acolon höhere Mostgewichte und eine klarere, frühere Beerenfärbung – bei besserer Struktur und höherer Säure (Quelle: LWG Bayern).
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Acolon kombiniert frühe Reife mit guter Resistenz und hohem Ertragspotenzial – eine seltene Kombination bei Rotweinsorten. Sie eignet sich hervorragend für hochwertige Lagen, in denen andere Sorten an ihre Grenzen stoßen. Im Anbau bietet sie ein vorteilhaftes Blatt-Frucht-Verhältnis und zeigt sich zuverlässig im Ertrag bei gleichzeitig überdurchschnittlicher Mostqualität (Quelle: LWG Bayern). Für Winzer, die auf eine moderne, vielversprechende Rotweinsorte setzen möchten, ist Acolon eine zukunftssichere Wahl.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Acolon bestechen durch ihre tiefdunkle, fast violette Farbe und ein vielschichtiges Bukett von reifer Kirsche, Brombeere und Pflaume. Sie sind vollmundig, samtig und fruchtbetont, zeigen dabei aber eine klare Struktur und angenehme Frische. Im Vergleich zu Dornfelder sind die Weine komplexer und nachhaltiger. Acolon eignet sich hervorragend für den Fassausbau und wird gerne als Cuvée-Partner zu Spätburgunder verwendet (Quelle: LWG Bayern). Die Lagerfähigkeit ist hoch – der Wein gewinnt mit Zeit deutlich an Tiefe.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Acolon
Züchter: Dr. Schlei, Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau, Weinsberg, 1971
Im Weinberg
Resistenzen: Geringe Krankheitsanfälligkeit, besonders gegenüber Botrytis
Traube & Beeren: Lockerbeerige Trauben, frühe Einfärbung, hohe Beerenreife
Wuchsform: Starkwüchsig, aufrecht, geringe Geiztriebbildung, gute Holzreife
Geiztriebbildung: Gering
Laubwand: Günstiges Blatt-Frucht-Verhältnis
Verrieselung: Stabil
Reife: Frühreifend
Ertrag: Zuverlässig, hoch
Mostsäuregehalt: Höher als Dornfelder
Frostbeständigkeit: Gut
Lageansprüche: Eignet sich für gute Silvaner- bis Müller-Thurgau-Lagen
Im Keller
Aroma: Kirsche, Pflaume, Brombeere
Bukett: Fruchtbetont, feinwürzig
Frische: Gut erhaltene Fruchtsäure
Tannine: Samtig, rund
Säure: Frisch, klar, nicht zu dominant
Süße: Trocken bis halbtrocken ausbaubar
Fruchtigkeit: Intensiv, aber ausgewogen
Eignung
Weinart: Rotwein
Verwendung: Sehr gut für Barrique, Cuvée mit Spätburgunder, fruchtiger Ausbau
Allegro - PIWI
Größe:
Kurzstamm
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Klon:
Gm1
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Unterlage:
SO4
Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Allegro entstand 1983 an der Forschungsanstalt Geisenheim durch die Kreuzung von Chancellor (Seibel 7053) × Rondo (Quelle: Forschungsanstalt Geisenheim). Sie vereint das Erbgut zahlreicher wilder und kultivierter Rebenarten, darunter Vitis vinifera, Vitis aestivalis, Vitis labrusca, Vitis rupestris und Vitis amurensis. Diese genetische Vielfalt bildet die Grundlage für ihre besondere Widerstandskraft. 2002 erhielt Allegro Sortenschutz, 2009 wurde sie offiziell in die Sortenliste eingetragen.
Besondere Eigenschaften
Allegro ist eine spät reifende Rotweinsorte mit ausgeprägter Resistenz gegen Echten und Falschen Mehltau (Oidium, Plasmopara) sowie geringer Botrytisanfälligkeit (Quelle: Geisenheimer Sortenbeschreibung). Auch bei Frost zeigt sie sich robust – dank der Winterhärte ihrer Elternsorten. Die lockerbeerigen Trauben bringen kräftig gefärbte, rubinrote Weine hervor, die durch Würznoten, Aromen roter Waldfrüchte und eine ausgewogene Tanninstruktur überzeugen. Der mittlere Säuregehalt unterstützt die Balance im Wein.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Allegro ist eine Sorte für Winzer, die zukunftsorientiert arbeiten und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren möchten – ohne qualitative Einbußen im Wein. Die Sorte eignet sich hervorragend für den ökologischen oder integrierten Weinbau. Sie bietet stabile Erträge, hohe Traubengesundheit bis zur späten Lese und ein attraktives Geschmacksprofil für Verbraucher. Wer nachhaltigen Rotwein mit klarer Stilistik erzeugen möchte, liegt mit Allegro goldrichtig.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Allegro zeigen eine intensiv rubinrote Farbe und ein fruchtiges Aromenspektrum, das an reife rote Waldfrüchte erinnert. Feine Würznoten und milde, ausgewogene Tannine machen sie zugänglich, aber gleichzeitig strukturiert. Sie lassen sich gut lagern, profitieren aber auch von jungem Genuss. Durch die elegante Frucht und die nachhaltige Farbe eignet sich Allegro ebenso für sortenreine Rotweine wie für Cuvées.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Allegro
Züchter: Forschungsanstalt Geisenheim (Kreuzung 1983)
Sortenschutz: 2002 | Eintragung in Sortenliste: 2009
Im Weinberg
Resistenzen: Sehr gut gegen Oidium & Plasmopara (Echter & Falscher Mehltau), geringe Botrytisanfälligkeit
Traube & Beeren: Lockerbeerig, spätreifend, gute Farbausprägung
Wuchsform: Robust, vital, frosthart
Reife: Späte Reife
Ertrag: Stabil
Mostsäuregehalt: Mittel
Frostbeständigkeit: Sehr gut
Lageansprüche: Keine besonderen Ansprüche – geeignet für nachhaltigen Anbau in vielen Lagen
Im Keller
Aroma: Reife rote Waldfrüchte, feine Würznoten
Bukett: Fruchtig-würzig
Frische: Gute Balance durch mittlere Säure
Tannine: Mild, harmonisch eingebunden
Säure: Mittel
Süße: Trocken bis halbtrocken ausbaubar
Fruchtigkeit: Mittel bis sehr fruchtig
Eignung
Weinart: Rotwein
Verwendung: Sortenrein oder in Cuvée, auch für nachhaltigen Ausbau geeignet
Blauer Frühburgunder
Größe:
Kurzstamm
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Klon:
ST180
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Unterlage:
SO4
Einführung in die Rebsorte
Der Blaue Frühburgunder entstand durch eine natürliche Mutation des Spätburgunders (Pinot Noir) und zählt zu den ältesten Kulturrebsorten Mitteleuropas. Seine frühere Reife und aromatische Dichte machten ihn über Jahrhunderte zur gefragten Sorte – vor allem an der Ahr, in Rheinhessen und in der Pfalz. Im 20. Jahrhundert geriet er fast in Vergessenheit, doch durch die Arbeit der Weinforschungsanstalt Geisenheim wurde er in den 1970er-Jahren revitalisiert. Heute erlebt er – besonders im Ahrtal – eine verdiente Renaissance.
Besondere Eigenschaften
Frühburgunder unterscheidet sich vom Spätburgunder vor allem durch seine frühere Reife (bis zu vier Wochen) und die kleineren, dickschaligen Beeren, die deutlich weniger anfällig für Botrytis sind. Die Sorte bringt bei geringeren Erträgen Weine mit tiefem Rubinrot, reicher Frucht und milder Säure hervor. Aufgrund der frühen Blüte ist sie allerdings blühempfindlich und verrieselungsanfällig, weshalb sie nur in geschützten Lagen zuverlässig hohe Qualitäten bringt. Durch ihre frühe Lese eignet sie sich besonders für Weinbaugebiete mit feuchtem Herbstklima.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Der Blaue Frühburgunder bietet Winzern mit geeigneten Lagen eine Rarität mit hoher Marktwirkung: Er kombiniert burgundische Eleganz mit frühem Ertragspotenzial. Für klimatisch kühlere Standorte ist er geradezu ideal – denn dort erreicht er hohe Mostgewichte bei geringem Risiko von Fäulnis. Sein samtiger, tiefgründiger Stil hebt sich deutlich von anderen Frührotweinsorten ab. Die geringe Rebfläche in Deutschland (ca. 262 ha) unterstreicht seine Exklusivität.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine des Frühburgunders zeigen eine kräftige, ziegel- bis rubinrote Farbe, häufig intensiver als beim Spätburgunder. Am Gaumen offenbaren sie eine konzentrierte Frucht, milde Säure und ein samtiges Mundgefühl. Je nach Jahrgang können breitere, marmeladige Fruchtnoten entstehen – bei selektiver Lese entstehen jedoch feine, lagerfähige Spitzenweine mit großem Burgundercharakter. Sie passen hervorragend zu Wild, kräftigem Braten und gereiftem Käse.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Blauer Frühburgunder
Züchter / Herkunft: Natürliche Mutation des Spätburgunders, uralte Sorte
Wiederentdeckt: 1970er-Jahre, Geisenheim
Im Weinberg
Resistenzen: Geringe Botrytisanfälligkeit durch dicke Beerenhaut
Traube & Beeren: Klein, dickschalig, rubinrot, frühreifend
Wuchsform: Unproblematisch, verrieselungsanfällig, empfindlich gegenüber Wespen-/Vogelfraß
Reife: Bis zu 4 Wochen früher als Spätburgunder
Ertrag: Ca. 50 hl/ha
Mostsäuregehalt: Gering
Frostbeständigkeit: Mittel
Lageansprüche: Nur in geschützten Lagen anbauwürdig, nicht zu warme Standorte bevorzugt
Im Keller
Aroma: Rote Beeren, Schwarzkirsche, manchmal marmeladig
Bukett: Fruchtig, duftig
Frische: Geringe Säure, weich und rund
Tannine: Reif, samtig
Säure: Niedrig, harmonisch
Süße: Trocken
Fruchtigkeit: Mittel bis hoch, je nach Lesezeitpunkt
Eignung
Weinart: Rotwein
Verwendung: Stillwein, lagerfähig, sortenrein
Blauer Portugieser
Größe:
Hochstamm
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Klon:
BU29
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Unterlage:
5BB
Einführung in die Rebsorte
Trotz seines Namens stammt der Blaue Portugieser nicht aus Portugal, sondern aus der Untersteiermark, dem heutigen Slowenien. Neue genetische Untersuchungen zeigen, dass er aus einer Kreuzung von Blauer Zimmettraube × Grüner Silvaner hervorging. In Deutschland wurde er ab etwa 1840 – maßgeblich durch Johann Philipp Bronner – verbreitet, insbesondere in der Pfalz und in Rheinhessen, wo er noch heute einen bedeutenden Anteil an der Rebfläche hat. International wird er auch in Österreich, Ungarn (Kékoportó), Slowenien und Kroatien angebaut.
Besondere Eigenschaften
Blauer Portugieser ist eine sehr wüchsige, frühreifende Rebsorte mit hoher Ertragsleistung – bei bis zu 200 hl/ha sind Ertragskorrekturen notwendig, um Qualität zu sichern. Die mittelgroßen, runden Beeren wachsen an kompakten, fruchtigen Trauben mit attraktivem Aroma. Die Rebsorte ist anfällig für Echten und Falschen Mehltau, Schwarzfleckenkrankheit und leidet unter harten Winterfrösten, zeigt aber dennoch gute Winterfrostfestigkeit in gemäßigten Klimazonen. Ihre große Stärke liegt in der Frühreife – mit Trauben, die schon in den ersten Herbstwochen gelesen werden können.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Der Blaue Portugieser ist ein ideal geeigneter Rotwein für den frühen Verkauf, da er schon im Frühjahr nach der Ernte trinkfertig ist. Die Sorte eignet sich für Weißherbst, junge Rotweine oder auch Traubensaft – eine große Stärke für die Direktvermarktung und das Weinangebot für jeden Tag. Durch gezielte Ertragsregulierung kann die Sorte auch hochwertig ausgebaut werden – sogar im Barrique. Ihre Zugänglichkeit macht sie bei Konsumenten beliebt und für Winzer kalkulierbar.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Blauem Portugieser sind hellrot, fruchtig und besitzen eine dezente Säure sowie milde Tannine. Typische Aromen sind Himbeere, Erdbeere, Brombeere, oft auch Kirsche und feine Kräuternoten wie Estragon. Im leichten Ausbau sind sie unkompliziert und frisch, im Barrique hingegen überraschend gehaltvoll. Die Weine sind schnell trinkreif, was sie zu beliebten Begleitern zu Brotzeiten, Pasta, Geflügel und mildem Käse macht.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Blauer Portugieser
Züchter / Herkunft: Kreuzung aus Blauer Zimmettraube × Grüner Silvaner, Ursprung: Untersteiermark (heute Slowenien)
Verbreitung: Deutschland (Pfalz, Rheinhessen, Ahr), Österreich, Ungarn, Slowenien, Kroatien
Im Weinberg
Resistenzen: Anfällig für Oidium, Peronospora, Schwarzfleckenkrankheit
Trauben / Beeren: Mittelgroße, runde, kompakte, fruchtige Beeren
Wuchsform: Starkwüchsig
Reife / Ertrag / Mostsäure: Früh reifend, sehr hohe Erträge, moderate Säure
Frostbeständigkeit: Winterfrostfest, aber empfindlich bei extremen Temperaturen
Lageansprüche: Frühreifend auch in einfacheren, kühleren Lagen geeignet
Im Keller
Aroma: Himbeere, Erdbeere, Kirsche, Brombeere, feine Kräuternoten
Bukett: Fruchtig, leicht, animierend
Frische: Milder Säuregehalt, weicher Trinkfluss
Tannine: Mild bis weich
Säure: Niedrig bis mittel
Süße: Trocken bis halbtrocken
Fruchtigkeit: Hoch
Eignung
Weinart: Rotwein, Rosé (Weißherbst), Traubensaft
Herstellung: Jungwein, auch hochwertig im Barrique möglich
Tannine: Weich, gut verträglich
Blauer Spätburgunder (Pinot Noir)
Größe:
Hochstamm
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Klon:
FR1801
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Unterlage:
SO4
Einführung in die Rebsorte
Der Blauer Spätburgunder, international bekannt als Pinot Noir, gilt als eine der ältesten und edelsten Rebsorten der Welt. In Deutschland wurde er bereits 884 von Karl dem III. eingeführt, heute ist er mit über 11.000 ha eine der bedeutendsten roten Sorten hierzulande. Seine genetischen Wurzeln reichen zurück bis zur Römerzeit. Neuere Studien deuten auf eine natürliche Kreuzung von Traminer × Schwarzriesling (Pinot Meunier) hin. Seine Herkunft liegt im Burgund – seine Zukunft liegt überall dort, wo Winzer sein Potenzial erkennen.
Besondere Eigenschaften
Der Spätburgunder stellt hohe Ansprüche an Lage und Klima. Er gedeiht besonders gut in kühlen Weinregionen mit kalkhaltigen Böden. Die Sorte reift mittelspät, besitzt kleine bis mittelgroße, dichtbeerige Trauben mit dünnhäutigen, empfindlichen Beeren, die sehr aromatisch sind. Sie reagiert empfindlich auf Botrytis, erfordert also gezielte Klonwahl oder lockere Traubenstrukturen. Aufgrund der Frühblüte ist sie spätfrostgefährdet. Der Ertrag ist qualitätsorientiert bei 40–70 hl/ha. Bei optimalem Ausbau entstehen herkunftsgeprägte, elegante Rotweine.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Wer Terroir, Handwerk und Geduld miteinander vereinen will, trifft mit Spätburgunder die perfekte Wahl. Die Rebsorte ist in der Lage, die Herkunft so präzise wie kaum eine andere zu spiegeln. Die Bandbreite reicht von feinfruchtigen Jungweinen bis hin zu barriquegereiften, langlebigen Spitzenweinen mit burgundischer Tiefe. Auch als Rosé (Weißherbst) oder Blanc de Noirs bietet die Sorte spannende Ausbauvarianten. Ihre Vielschichtigkeit begeistert nicht nur Fachpublikum, sondern auch Endkunden – wenn man ihre feine Art zu deuten weiß.
Besondere Merkmale der Weine
Spätburgunder-Weine zeichnen sich durch eine dunkel rubinrote Farbe, Aromen von Kirsche, Brombeere und Waldbeeren sowie dezente Mandel- und Kräuternoten aus. Gereifte Weine zeigen nussige Komponenten und zarte Bittermandeltöne. Typisch ist das samtige Mundgefühl, die fein eingebundene Säure und – bei Ausbau im Holzfass – würzige Anklänge von Vanille und Zimt. Trotz geringerer Farbintensität zählen sie zu den komplexesten Rotweinen der Welt.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Blauer Spätburgunder (Pinot Noir)
Züchter / Herkunft: Burgund, natürliche Kreuzung von Traminer × Schwarzriesling
Verbreitung: Weltweit bedeutend (Deutschland, Frankreich, Schweiz, Kalifornien, Australien)
Synonyme: Pinot Noir, Blauburgunder, Schwarzburgunder, Clevner
Im Weinberg
Resistenzen: Empfindlich gegen Botrytis (je nach Klon), empfindlich auf Spätfrost
Traube & Beeren: Mittelgroß, dichtbeerig, dünnhäutig, rund bis oval
Wuchsform: Mittelstark, gleichmäßig, Triebspitzen spätfrostgefährdet
Reife: Mittelspäte Reife
Ertrag: Qualitätsorientierter Ertrag 40–70 hl/ha
Mostsäuregehalt: Ausgeglichen
Frostbeständigkeit: Gering bis mittel (je nach Lage und Klon)
Lageansprüche: Tiefgründige, kalkreiche, warme Hanglagen mit Wasserversorgung
Im Keller
Aroma: Kirsche, Brombeere, Waldfrüchte, Mandeln, Veilchen
Bukett: Fruchtig-würzig, zart floral
Frische: Elegante, feine Säurestruktur
Tannine: Reif, samtig, gut ausbaubar im Holzfass
Säure: Harmonisch
Süße: Trocken bis halbtrocken
Fruchtigkeit: Hoch, je nach Lesezeitpunkt und Ausbau
Eignung
Weinart: Rotwein, Weißherbst, Rosé, Blanc de Noirs, Sekt
Verwendung: Stillwein, Schaumwein, Barriqueausbau
Blauer Zweigelt
Größe:
Kurzstamm
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Klon:
ST9
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Unterlage:
5BB
Einführung in die Rebsorte
Der Blauer Zweigelt ist eine Neuzüchtung aus St. Laurent × Blaufränkisch, die 1922 von Dr. Fritz Zweigelt an der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt Klosterneuburg in Österreich entwickelt wurde. Heute ist er die wichtigste Rotweinsorte Österreichs mit über 5.000 ha Anbaufläche. In Deutschland ist er seit 2000 auch in Bayern zugelassen, besonders in Franken gewinnt er langsam an Bedeutung. Sein durchsetzungsstarker Wuchs, die hohe Krankheitsresistenz und die vielseitigen Weinqualitäten machen ihn zu einer zukunftssicheren Rebsorte.
Besondere Eigenschaften
Der Blaue Zweigelt kombiniert hohe Erträge, kräftigen Wuchs und eine gute Widerstandskraft gegen Krankheiten. Die Rebe ist mittelspät reifend, robust gegen Frost und eignet sich für mittlere bis gute Lagen. Die Trauben sind mittelgroß bis groß, lockerbeerig, hartschalig und äußerst saftig. Seine hohe Ertragsstabilität muss allerdings durch konsequente Laub- und Ertragsregulierung begleitet werden, um Weinqualitäten mit Tiefe und Lagerfähigkeit zu erzielen. Die Sorte ist deutlich frosthärter als Dornfelder und weniger anfällig für Pilzkrankheiten.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Blauer Zweigelt bietet verlässliche Mengen, gute Wuchskraft und ein breites Qualitätsspektrum – von fruchtigen Alltagsweinen bis hin zu komplexen Barriqueweinen. Der geringe Bodenanspruch macht ihn auch für leichtere und kalkreiche Böden geeignet. In guten Lagen bringt er aromatische Rotweine mit satter Farbe, saftiger Frucht und spürbarem Reifepotenzial hervor. Auch als Cuvée-Partner ist er sehr geschätzt. Seine gute Winterhärte und Krankheitsresistenz machen ihn zu einer zukunftsfähigen Sorte in Zeiten des Klimawandels.
Besondere Merkmale der Weine
Zweigelt-Weine zeigen eine kräftige rubinrote Farbe mit violetten Reflexen, ein Aroma von Sauerkirschen, dunklen Beeren und eine leicht würzige Note. Die Weine besitzen kräftiges, aber gut eingebundenes Tannin und entwickeln bei Reife und Holzfasslagerung eine komplexe, lagerfähige Struktur. Im jugendlichen Ausbau sind sie fruchtig und animierend, im Barrique gereift überzeugen sie mit Tiefe, Samtigkeit und einem langen Nachhall.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Blauer Zweigelt
Züchter / Herkunft: Prof. Dr. Fritz Zweigelt, LFZ Klosterneuburg, Österreich
Abstammung: St. Laurent × Blauer Limberger (Blaufränkisch)
Zulassung Bayern: seit 1.8.2000
Im Weinberg
Resistenzen: Sehr gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten, frostfest
Traube & Beeren: Mittelgroße bis große, lockerbeerige, ovale, saftige Beeren
Wuchsform: Sehr kräftig, hohe Fruchtbarkeit, intensiver Laubarbeit bedarf
Reife: Mittlere Reifezeit (Anfang Oktober)
Ertrag: Hohe Erträge (150–300 g/Traube)
Mostsäuregehalt: Mäßig
Frostbeständigkeit: Gut
Lageansprüche: Mittelgute bis gute Lagen, meidet Spätfroststandorte
Im Keller
Aroma: Sauerkirsche, dunkle Beeren, leichte Würze
Bukett: Fruchtig-würzig
Frische: Lebendig, rund
Tannine: Kräftig, reif, gut strukturierbar im Barrique
Säure: Mäßig
Süße: Trocken bis halbtrocken
Fruchtigkeit: Hoch
Eignung
Weinart: Rotwein
Verwendung: Stillwein, Barrique, Cuvée
Bolero - PIWI
Größe:
Kurzstamm
Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Bolero (Zuchtnummer: Gm 8221-3) wurde 1982 von Prof. Dr. Helmut Becker an der Forschungsanstalt Geisenheim gezüchtet. Sie entstand aus einer interspezifischen Kreuzung von Gm 6427-5 (Rotberger × Reichensteiner) × Chancellor (Seibel 7053).
Dank ihres genetischen Hintergrunds aus Vitis vinifera, Vitis labrusca, Vitis rupestris und Vitis lincecumii verbindet Bolero klassische Aromen mit hoher Widerstandskraft und früher Reife.
Seit 2016 ist sie in Österreich zudem als Sorte für die Spezialität „Uhudler“ im Burgenland zugelassen.
Besondere Eigenschaften
Bolero zeichnet sich durch ihre frühe Reife, einen schwachen Wuchs und gleichzeitig hohe Erträge aus.
Die Sorte verfügt über eine hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen Echten Mehltau, Falschen Mehltau und Botrytis und gehört damit zu den nachhaltigsten PIWI-Sorten.
Die kompakten Trauben mit rundlichen, dunkelblauen Beeren liefern rubinrote, fruchtige Rotweine mit angenehm weichen, harmonisch eingebundenen Tanninen.
Dank ihres feinen Aromas eignet sich Bolero außerdem sehr gut als Tafeltraube.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Bolero ist ideal für Winzer und Hobbygärtner, die auf eine nachhaltige Bewirtschaftung setzen möchten.
Sie bringt hohe Erträge, erfordert wenig Pflanzenschutz und ist unkompliziert im Anbau.
Dank der frühen Reife eignet sich Bolero auch für kühlere Standorte.
Ob als Tafeltraube oder zur Weinbereitung: Die Sorte ist vielseitig einsetzbar und daher besonders interessant für Direktvermarkter, Naturweinfreunde und Betriebe mit Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine aus Bolero präsentieren sich rubinrot mit aromatischer Fruchtfülle und Noten von reifen Waldbeeren.
Sie sind harmonisch, rund und verfügen über eine weiche, samtige Tanninstruktur.
Bolero eignet sich hervorragend sowohl für sortenreine Weine als auch als Cuvée-Partner.
Durch ihre frühe Reife kann die Sorte auch in nördlicheren Anbaugebieten zuverlässig ausreifen.
Steckbrief
Rebsorte: Bolero (Gm 8221-3)
Züchter / Herkunft: Forschungsanstalt Geisenheim, Prof. Dr. Helmut Becker, 1982
Kreuzung: Gm 6427-5 (Rotberger × Reichensteiner) × Chancellor (Seibel 7053)
Verbreitung: Deutschland, Österreich (seit 2016 Uhudler-Zulassung im Burgenland)
Im Weinberg
Resistenzen: Hohe Toleranz gegenüber Peronospora, Oidium und Botrytis
Trauben / Beeren: Mittelgroß, kompakt, dunkelblau, rundlich
Wuchsform: Schwachwüchsig, sehr ertragreich
Reife / Ertrag / Mostsäure: Früh reifend, hohe Erträge, harmonische Mostsäure
Frostbeständigkeit: Gut, auch für kühle Standorte geeignet
Lageansprüche: Gering, bevorzugt mittlere bis gute Lagen
Im Keller
Aroma: Reife rote Waldbeeren, zarte Würze
Bukett: Fruchtig, klar und intensiv
Frische: Harmonisch mit milder Säure
Tannine: Weich, samtig
Säure: Ausbalanciert
Süße: Trocken bis halbtrocken möglich
Fruchtigkeit: Mittel bis hoch
Eignung
Weinart: Rotwein, Tafeltraube
Herstellung: Sortenrein oder Cuvée, auch für Uhudler geeignet
Tanninstruktur: Mild, rund
Cabernet Cantor
Größe:
Kurzstamm
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Klon:
FR720
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Unterlage:
SO4
Einführung in die Rebsorte
Cabernet Cantor wurde 1989 am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg gezüchtet. Die Kreuzung basiert auf Seibel 7053 (Chancellor) × Solaris, kombiniert mit genetischen Einflüssen von Merzling, Zarya Severa und Muskat-Ottonel. Die Sorte gehört zur Gruppe der PIWI-Rebsorten und trägt das amtliche Zuchtkürzel FR 523-89 r. Mit ihrer eleganten Anlehnung an klassische Bordeaux-Sorten und zugleich sehr guter Krankheitsresistenz ist sie ein Paradebeispiel für modernen, nachhaltigen Rotweinanbau.
Besondere Eigenschaften
Cabernet Cantor zeigt einen starken, waagrechten Wuchs mit wenig Geiztrieben, was die Laubarbeit erleichtert. Der Austrieb erfolgt wenige Tage vor dem Spätburgunder, die Reife etwa eine Woche früher. Die Sorte ist sehr robust gegenüber Peronospora, Oidium und Botrytis, was unter anderem der lockerbeerigen Traubenstruktur zu verdanken ist. Große Beeren und hohe Mostgewichte sprechen für ein hervorragendes Ertragspotenzial.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Cabernet Cantor ist ideal für Weinbau in kühleren und feuchteren Regionen und eine sinnvolle Alternative zum Spätburgunder, da sie weniger anfällig für Fäulnis ist. Die hohe Pilzresistenz macht sie besonders attraktiv für den PIWI-Anbau mit reduziertem Pflanzenschutzaufwand. Die elegante, an Merlot erinnernde Weinqualität spricht zudem gezielt ein anspruchsvolles Publikum an. Auch bei Direktvermarktern punktet die Sorte durch gute Färbung und Trinkfreude.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine des Cabernet Cantor präsentieren sich dunkel rubinrot, farbintensiv und extraktreich. Aromatisch zeigen sie dezente Würze, milde Gerbstoffe und eine elegante Struktur, die an Merlot oder Cabernet Sauvignon erinnert. Trotz der kräftigen Farbe bleiben die Weine weich und zugänglich, was sie vielseitig einsetzbar macht – von sortenreinen Weinen bis hin zu eleganten Cuvées.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Cabernet Cantor
Züchter / Herkunft: Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
Kreuzung: Seibel 7053 (Chancellor) × Solaris
Verbreitung: Deutschland, Belgien, Niederlande, Polen, Dänemark
Zuchtnummer: FR 523-89 r
Im Weinberg
Resistenzen: Peronospora +++, Oidium +++, Botrytis ++
Traube & Beeren: Groß, lockerbeerig, hohe Mostgewichte
Wuchsform: Stark, waagrecht, wenig Geiztriebe
Geiztriebbildung: Gering
Verrieselung: Wenig
Reife: Ca. 1 Woche vor Spätburgunder
Ertrag: Ertragreich
Mostsäuregehalt: Ausgeglichen
Frostbeständigkeit: Gut
Lageansprüche: Anspruchslos, auch für kühlere Lagen geeignet
Im Keller
Aroma: Würzig, dunkelbeerig
Bukett: Dezent mit Merlot-Charakter
Frische: Mild, harmonisch
Tannine: Weich, rund
Säure: Ausgeglichen
Süße: Trocken ausgebaut
Fruchtigkeit: Mittel bis hoch
Eignung
Weinart: Rotwein
Verwendung: Stillwein, Cuvée, teilweise auch für Barrique-Ausbau geeignet
Cabernet Cortis - PIWI
Größe:
Kurzstamm
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Klon:
FR680
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Unterlage:
5BB
Einführung in die Rebsorte
Cabernet Cortis wurde 1982 von Norbert Becker am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg gezüchtet. Die Kreuzung aus Cabernet Sauvignon × Solaris hatte das Ziel, einen Rotwein mit internationalem Format auch für kühlere Weinbauregionen zu ermöglichen. Die Sorte trägt das Zuchtkürzel FR 680 und ist ein wichtiger Vertreter moderner PIWI-Reben, die den Pflanzenschutz reduzieren und stabile Erträge liefern.
Besondere Eigenschaften
Cabernet Cortis zeigt einen kräftigen, aufrechten Wuchs mit wenig Geiztrieben. Die großen, länglich-walzenförmigen Trauben tragen kleine, lockerbeerige Beeren mit robuster Haut. Die Sorte reift etwa eine Woche vor dem Spätburgunder, ist frostresistent und weist eine gute Pilzfestigkeit gegen Peronospora, Oidium und Botrytis auf. Dank hoher Extrakt- und Tanningehalte eignet sich die Sorte hervorragend für den Holzfassausbau.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Cabernet Cortis ist wie geschaffen für den nachhaltigen, zukunftsorientierten Weinbau: Wenig Pflegeaufwand, gute Winterhärte und stabile Erträge. Die Sorte eignet sich sowohl für den professionellen Qualitätsweinbau als auch für ambitionierte Hobbywinzer, die einen ausdrucksstarken, tiefdunklen Rotwein erzeugen möchten. Auch für Saft oder Frischverzehr ist sie durch die aromatischen Beeren geeignet.
Besondere Merkmale der Weine
Der Wein zeigt eine dunkle, tiefrote bis violette Farbe und präsentiert sich mit kräftiger Struktur, intensiven Aromen von Cassis, Holunder und schwarzem Pfeffer. Das würzige Bukett ist typisch für die Cabernet-Familie, doch der Cabernet Cortis geht noch einen Schritt weiter: Dank seiner phenolreichen Zusammensetzung reifen die Weine hervorragend im Holzfass und entwickeln mit der Zeit eine beeindruckende Komplexität und Langlebigkeit.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Cabernet Cortis
Züchter / Herkunft: Staatliches Weinbauinstitut Freiburg, 1982
Kreuzung: Cabernet Sauvignon × Solaris
Klon: FR 680
Im Weinberg
Resistenzen: Peronospora ++, Oidium ++, Botrytis ++
Traube & Beeren: Groß, länglich-walzenförmig, lockerbeerig, klein bis mittelgroß
Wuchsform: Aufrecht, kräftig, wenig Geiztriebe
Geiztriebbildung: Gering
Reife: Früh reifend, ca. 1 Woche vor Spätburgunder
Ertrag: Hoch, extraktreich
Mostsäuregehalt: Balanciert
Frostbeständigkeit: Sehr gut
Lageansprüche: Geringer als Spätburgunder, gute Lagen empfohlen
Im Keller
Aroma: Würzig, Cassis, Holunder, Pfeffer
Bukett: Tief und aromatisch
Frische: Mittel
Tannine: Kräftig, lagerfähig
Säure: Balanciert
Süße: Trocken
Fruchtigkeit: Hoch
Eignung
Weinart: Rotwein
Verwendung: Stillwein, Barrique-Ausbau, PIWI-Cuvée
Cabernet Franc
Größe:
Kurzstamm
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Klon:
7Gm Truant
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Unterlage:
5BB
Einführung in die Rebsorte
Cabernet Franc ist eine der ältesten bekannten Rebsorten Frankreichs und gilt als genetischer Elternteil des Cabernet Sauvignon (Quelle: DNA-Analysen, INRA, Frankreich). Sie stammt vermutlich aus dem Südwesten Frankreichs, ist seit Jahrhunderten in Bordeaux heimisch und hat sich von dort aus weltweit verbreitet – unter anderem nach Italien, Kalifornien, Kanada und Argentinien. Trotz ihrer historischen Bedeutung überzeugt sie auch heute durch ihr Potenzial in kühleren Weinbaugebieten.
Besondere Eigenschaften
Cabernet Franc punktet mit einer frühen Reife, guter Frosttoleranz und ihrer robusten Natur gegenüber vielen Rebsortenkrankheiten. Die lockerbeerigen, dunkelblauen Trauben bringen fruchtige, tanninreiche Weine hervor, die an Himbeeren, schwarze Johannisbeeren und Veilchen erinnern – oft begleitet von pfeffrigen und kräuterigen Noten (Quelle: OIV Datenbank). Dank ihres mäßigen Tanningehalts erreichen die Weine schneller ihre Trinkreife als etwa Cabernet Sauvignon. Die Sorte eignet sich auch hervorragend für Roséweine oder als Bestandteil kraftvoller Cuvées.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Für Winzer in kühleren Lagen bietet Cabernet Franc entscheidende Vorteile: Sie reift früh, stellt moderate Bodenansprüche und bringt dennoch komplexe, lagerfähige Weine hervor. Ihre Vielseitigkeit erlaubt sowohl modernen Ausbau im Edelstahltank als auch traditionelle Holzfassreifung. Auch für Hobbywinzer ist die Sorte attraktiv, da sie weniger anfällig für Krankheiten und klimatisch flexibel ist. Wer einen stilvollen, aber zugänglichen Rotwein mit Tiefe sucht, liegt mit Cabernet Franc goldrichtig.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Cabernet Franc sind aromatisch vielschichtig, zeigen eine rubinrote Farbe und verbinden feine Frucht mit zarter Würze. Typisch sind Noten von Himbeere, Erdbeere, Veilchen und oft auch Paprika oder grüner Pfeffer. Am Gaumen sind sie vollmundig und elegant mit einem moderaten Tanningerüst, das besonders bei Ausbau im Barrique sanft integriert wird. Diese Charakteristik macht sie zu idealen Speisebegleitern – vom Wildgericht bis zum gereiften Hartkäse.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Cabernet Franc
Züchter: unbekannt, wahrscheinlich Südwestfrankreich
Im Weinberg
Resistenzen: gute Toleranz gegen Fäulnis, frostrobust
Traube & Beeren: lockerbeerig, mittelgroß, dunkelblau, dünnhäutig
Wuchsform: mittel bis stark, geringe Verrieselung
Reife: mittelfrüh
Ertrag: regelmäßig, gute Mostgewichte
Mostsäuregehalt: moderat
Frostbeständigkeit: gut
Lageansprüche: kalkhaltige, gut drainierte Böden, nicht zu schwere Lagen
Im Keller
Aroma: rote Beeren, Paprika, Veilchen, Gewürze
Bukett: floral-fruchtig, kräutrig
Frische: gute Balance, harmonische Säure
Tannine: weich bis moderat
Säure: moderat
Süße: trocken bis halbtrocken
Fruchtigkeit: mittel bis ausgeprägt
Eignung
Weinart: Rotwein, Rosé
Herstellung: sortenrein oder als Cuvée (z. B. mit Merlot, Cabernet Sauvignon)
Tannine: fein strukturiert, reifbar
Cabernet Jura - PIWI
Größe:
Kurzstamm
|
Unterlage:
SO4
Einführung in die Rebsorte
Die interspezifische Sorte Cabernet Jura (VB 5-02) wurde 1989 vom Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner im Kanton Jura gekreuzt – unter extremen klimatischen Bedingungen mit über 1800 mm Niederschlag pro Jahr. Als Elternteile gelten Cabernet Sauvignon sowie resistente Partner, möglicherweise Cabernet Severny oder Medina (Quelle: PIWI-International.de). Die Selektion erfolgte in Deutschland durch die Rebschule Freytag, wo die Sorte seit 2000 sortenschutzrechtlich geführt wird.
Besondere Eigenschaften
Cabernet Jura ist äußerst widerstandsfähig gegenüber Peronospora (+++), Botrytis (+++) und Oidium (++), was sie zu einer PIWI-Sorte der neuen Generation macht (Quelle: HBLA Klosterneuburg, PIWI-International). Die mittelgroßen, runden Beeren sind von einer gleichmäßigen, dicken Wachsschicht umgeben, die Fäulnis effektiv vorbeugt. Die Trauben sind walzenförmig, locker gebaut und zeigen bei Vollreife ab etwa 100° Oechsle ein typisches Schrumpfen der Beeren – ein natürlicher Lesesignalgeber. Der Wuchs ist aufrecht und kräftig, eine standortabhängige Ertragsregulierung ist sinnvoll.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Für Winzer, die pilztolerante Sorten mit Charakter suchen, ist Cabernet Jura eine hervorragende Wahl. Die Sorte punktet mit geringem Pflanzenschutzaufwand, hoher Winterfrosthärte und idealer Eignung für nachhaltigen oder ökologischen Weinbau. Ihre unkomplizierte Verarbeitung und sensorische Vielfalt machen sie attraktiv für ambitionierte Rotweinlinien – sei es reinsortig oder als Cuvée-Partner. Besonders auf kargen Böden entfaltet sie ihre Vitalität und bringt stabile Erträge (Quelle: PIWI-International).
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Cabernet Jura zeigen sich tief rubinrot, konzentriert und mit samtigen Tanninen. Aromatisch dominieren dunkle Beeren, feine Gewürznoten und ein Hauch Muskat – letzteres verleiht dem Wein eine charmante Eigenständigkeit, die an Muskat-Trollinger erinnert. Der Ausbau kann schlank oder kraftvoll erfolgen, abhängig von Maischeführung und Temperatur. Besonders im Barrique zeigt Cabernet Jura Tiefe, Eleganz und Lagerfähigkeit.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Cabernet Jura (VB 5-02)
Züchter: Valentin Blattner, Selektion durch Rebschule Freytag (Deutschland)
Im Weinberg
Resistenzen: Peronospora +++, Oidium ++, Botrytis +++
Traube & Beeren: Walzenförmig, locker, rund, mittelgroß; elastische Beerenhaut mit dicker Wachsschicht
Wuchsform: Aufrecht, sehr kräftig; vitales Laub, geringe Geiztriebbildung
Reife: Mittel–früh; ca. 1 Woche vor Merlot
Ertrag: Stabil, ggf. regulierungsbedürftig
Frostbeständigkeit: Sehr gut, winterhart
Lageansprüche: Anspruchslos, auch auf kargen Böden
Im Keller
Aroma: Schwarze Beeren, feine Würze
Bukett: Dezent muskatig, fruchtbetont
Frische: Mittel, ausbalanciert
Tannine: Samtig, gut strukturiert
Säure: Harmonisch
Süße: Trocken bis halbtrocken möglich
Fruchtigkeit: Ausgeprägt beerig
Eignung
Weinart: Rotwein, Barriquewein
Verwendung: Reinsortig oder als Cuvée-Partner
Cabernet Sauvignon
Größe:
Hochstamm
Einführung in die Rebsorte
Cabernet Sauvignon zählt zu den bedeutendsten Rotweinsorten der Welt. Ursprünglich in Frankreichs Bordeaux beheimatet, entstand sie aus der natürlichen Kreuzung von Cabernet Franc und Sauvignon Blanc (Institut National de la Recherche Agronomique, 1997). Heute wird sie weltweit auf fast 300.000 Hektar angebaut – von Frankreich über Chile bis ins Napa Valley. Ihre tiefrote Farbe, markante Aromatik und robuste Struktur machen sie zur Königin unter den Cuvée-Rebsorten.
Besondere Eigenschaften
Cabernet Sauvignon liebt sonnige Lagen mit gutem Wasserabzug und zeigt eine hervorragende Eignung für den Ausbau im Holzfass. Die Beeren sind klein, mit dicker Haut, was den Weinen intensive Farb- und Tanninstruktur verleiht (Wine Grapes – Robinson et al., 2012). Die Rebe reift spät, ist jedoch erstaunlich frosttolerant und in der Lage, komplexe Weine hervorzubringen, die bei entsprechender Reife mit Aromen von Cassis, grüner Paprika, Vanille und Tabak glänzen. Ihr hohes Alterungspotenzial ist legendär.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Cabernet Sauvignon bietet höchste Flexibilität: Vom reinsortigen Premiumwein bis zur internationalen Cuvée ist alles möglich. Die Sorte gilt als langlebig, stabil und verlässlich im Ertrag – auch unter klimatisch anspruchsvolleren Bedingungen. Für Winzer, die Klasse und Lagerfähigkeit kombinieren möchten, ist diese Rebe ein sicherer Wert. Gerade für den Export oder hochwertige Fassproben ist Cabernet Sauvignon eine profilstarke Wahl.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Cabernet Sauvignon sind kraftvoll, komplex und entwickeln sich hervorragend über Jahre hinweg. In jungen Jahren dominieren schwarze Johannisbeeren, grüne Paprika und Kräuter, mit Reife treten Noten von Zedernholz, Vanille, Leder und Zigarrenkiste hinzu. Ein vollmundiger Wein, der Struktur und Finesse in idealer Balance vereint. Besonders eindrucksvoll ist die Entwicklung im Barrique: Hier entfalten sich Röstaromen, die den sortentypischen Charakter vollenden.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Cabernet Sauvignon
Züchter: natürliche Kreuzung, Ursprung Bordeaux, Frankreich
Züchtungsjahr: historisch überliefert ab 17. Jh., erstmals urkundlich erwähnt 1635
Im Weinberg
Resistenzen: mäßig – erhöhte Aufmerksamkeit bei Oidium, Peronospora nötig
Traube: klein, rund, dunkelblau, dickschalig, lockerbeerig
Wuchsform: aufrecht, kräftig, mittel bis spät austreibend
Geiztriebe: gering
Laubwand: dicht, mittelgroße, fünflappige Blätter
Verrieselung: gering
Reife: spät (Ende Oktober)
Ertrag: regelmäßig, mittelhoch
Mostsäuregehalt: moderat bis hoch, sortentypisch
Frostbeständigkeit: gut
Lageansprüche: warme, gut drainierte Lagen mit tiefgründigen Böden bevorzugt
Im Keller
Aroma: Cassis, schwarze Kirsche, grüne Paprika, Tabak
Bukett: vielschichtig, von Frucht über Vegetabilität bis zu Röstaromen
Frische: ausgeglichen, mit harmonischer Säure
Tannine: ausgeprägt, reif, strukturgebend
Säure: mittelhoch
Süße: meist trocken bis trocken
Fruchtigkeit: ausdrucksstark, besonders bei reifer Lese
Eignung
Weinart: Rotwein, Cuvée
Herstellung von: Barriqueweinen, Cuvées, hochwertiger Stillweine
Tannine: ideal für Reifung und Lagerung
Calandro - PIWI
Größe:
Kurzstamm
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Unterlage:
SO4
Einführung in die Rebsorte
Calandro wurde am renommierten Julius Kühn-Institut, Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof (Siebeldingen, Pfalz), von den Züchtern Rudolf Eibach und Reinhard Töpfer gezüchtet. Die Kreuzung erfolgte 1984 aus den robusten und charakterstarken Sorten Domina × Regent. Seit 2009 steht Calandro unter Sortenschutz. Als PIWI-Sorte ist Calandro ein Paradebeispiel für moderne, pilzwiderstandsfähige Rotweinreben mit Anspruch.
Besondere Eigenschaften
Calandro bringt früh reifende, tiefdunkle und extraktreiche Rotweine hervor, die an südliche Weinstile erinnern. Der hohe Tanningehalt verleiht den Weinen Struktur, Tiefe und eine lange Lagerfähigkeit. Die Sorte eignet sich ideal für den Barriqueausbau und begeistert durch ein vielschichtiges Aromenspektrum aus Beerenfrucht und rauchiger Würze. Die Weine präsentieren sich stoffig, kräftig und mit einem mediterranen Flair.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Calandro vereint eine hohe Widerstandskraft gegen Pilzkrankheiten mit exzellenter Weinqualität. Besonders im ökologischen Weinbau ist die Sorte attraktiv, da sich Pflanzenschutzmaßnahmen um bis zu 80 % reduzieren lassen. Dank ihres aufrechten Wuchses und der geringen Geiztriebbildung lässt sich Calandro zudem leicht im Weinberg bewirtschaften – eine nachhaltige Lösung für qualitätsbewusste Winzer.
Besondere Merkmale der Weine
Der Calandro zeigt sich als kraftvoller, gerbstoffreicher Rotwein mit mediterranem Charakter. Sein tiefrotes, farbkräftiges Erscheinungsbild wird von Aromen dunkler Beeren, Cassis, Holunder und feinen Rauchnoten begleitet. Am Gaumen präsentiert er sich stoffig, strukturiert und langanhaltend. Der Ausbau im Holzfass oder Barrique unterstreicht seine Eleganz, und dank seiner sehr guten Lagerfähigkeit eignet er sich hervorragend für eine lange Reifung.
Steckbrief
Rebsorte: Calandro
Züchter: Julius Kühn-Institut, Geilweilerhof
Kreuzung: Domina × Regent
Züchtungsjahr: 1984
Sortenschutz: seit 2009
PIWI-Status: pilzwiderstandsfähig
Verwendung: Rotweinrebe
Im Weinberg
Austrieb & Reife: früh, vergleichbar mit Regent
Wuchs: mittel bis kräftig, aufrecht
Geiztriebe: gering
Trauben: kompakter als Regent, ca. 150 g
Ertrag: ca. 15 % unter Regent
Mostgewicht: im Schnitt 5 °Oe über Regent
Resistenzen:
Peronospora (Falscher Mehltau): ++
Oidium (Echter Mehltau): ++ bis +++
Botrytis: +++
Pflanzenschutz-Einsparung: ca. 60–80 %
Im Keller
Aromen: dunkle Beeren, Holunder, Rauch
Stilistik: stoffig, gerbstoffreich, mediterran
Säure: moderat
Alkohol: kräftig
Barrique: hervorragend geeignet
Vinifikation: langes Lagerpotenzial bei hochwertiger Verarbeitung
Divico - PIWI
Größe:
Kurzstamm
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Unterlage:
SO4
Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Divico wurde 1997 vom Schweizer Forschungszentrum Agroscope Changins am Genfer See gezüchtet. Ihre Eltern sind Gamaret (selbst eine Kreuzung aus Gamay × Reichensteiner) und Bronner – letzterer liefert die genetische Resistenz gegen Pilzkrankheiten durch Vitis amurensis, rupestris und lincecumii (Quelle: Agroscope 2022). Benannt ist Divico nach einem historischen helvetischen Heerführer. Die robuste Rotweinsorte wurde mit dem Ziel entwickelt, den Pflanzenschutzmitteleinsatz im Weinbau drastisch zu senken – mit Erfolg.
Besondere Eigenschaften
Divico zeigt exzellente Resistenzen gegen Falschen und Echten Mehltau sowie gegen Botrytis (Graufäule), selbst unter hohem Krankheitsdruck (Quelle: Agroscope). Dank lockerbeeriger Traubenstruktur und fester Beerenhaut benötigt sie nur 1–3 Behandlungen um die Blütezeit. Die Sorte besitzt einen aufrechten, mittleren bis kräftigen Wuchs und erreicht bei mittlerem Ertrag (0,8–1,0 kg/m²) regelmäßig hohe Mostgewichte von 85–90° Oe (Quelle: Züchterangaben). Aufgrund des frühen Austriebs und Reifebeginns kann regional Vogelschutz erforderlich sein.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Divico ist ideal für qualitätsorientierte Betriebe, die nachhaltigen Weinbau mit hoher Resilienz verbinden möchten. Die Rebe beweist, dass kompromisslose Qualität und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können. Ihre späte Reife, hohe physiologische Stabilität und exzellente Resistenzen machen sie zum idealen Partner für Barrique-Ausbau oder anspruchsvolle Cuvées – ganz ohne intensive Pflanzenschutzmaßnahmen.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Divico zeigen eine kräftige, dunkelrote Farbe und zeichnen sich durch würzige, pfeffrige Noten, ergänzt durch dunkle Beerenaromen (z. B. Heidelbeeren), Veilchen und feine Tannine aus (Quelle: Agroscope, PIWI Wine Awards). Der Weinstil erinnert an Gamaret oder Garanoir, überzeugt aber durch eine eigenständige Fülle und Dichte. Besonders in Barrique ausgebaut entfaltet Divico sein volles Potenzial – kraftvoll, strukturiert und dennoch elegant.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Divico (IRAC 2091)
Züchter: Jean-Laurent Spring, Agroscope Changins-Wädenswil (Schweiz)
Im Weinberg
Resistenzen: Echter Mehltau +++ / Falscher Mehltau +++ / Botrytis +++
Trauben & Beeren: Lockerbeerig, stabil am Rebstock; aromatisch, wenig platzanfällig
Wuchsform: Mittel bis kräftig, aufrecht; geeignet für das Aufbinden
Blüte & Reife: Früh austreibend, frühe Blüte, Reifebeginn früh – Lese spät
Ertrag & Mostgewicht: Mittel (0,8–1,0 kg/m²), 85–90° Oe
Frostbeständigkeit: Gut
Lageansprüche: Für ökologische Standorte, kühleres bis gemäßigtes Klima
Im Keller
Aroma: Pfeffer, dunkle Beeren, Nelken, Veilchen
Bukett: Würzig, beerig, floral
Frische: Harmonisch, strukturgebend
Tannine: Gut eingebunden, hochwertig, ideal für Ausbau
Säure: Mittel, ausgewogen
Süße: Trocken empfohlen
Fruchtigkeit: Klar und präzise
Eignung
Weinart: Sortenreiner Rotwein, Barriquewein, Cuvée-Komponente
Verwendung: Klassischer Ausbau, Holzfass, Lagenwein
Tannine: Ideal für Lagerung & Barrique
Domina
Größe:
Hochstamm
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Klon:
ST49
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Unterlage:
SO4
Einführung in die Rebsorte
Domina wurde 1927 am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof (Siebeldingen, Pfalz) von Peter Morio durch Kreuzung von Blauem Portugieser × Spätburgunder gezüchtet (Quelle: LWG Veitshöchheim). Die Selektion erfolgte in den 1950er Jahren, der Sortenschutz wurde 1974 erteilt. In Deutschland, insbesondere in Franken, ist Domina seit Jahrzehnten etabliert. Mit rund 388 ha (Stand 2012) bleibt sie eine Spezialität mit klarer regionaler Verwurzelung.
Besondere Eigenschaften
Domina bringt mittelgroße bis große, geschulterte Trauben mit dichtbeeriger Struktur hervor. Die blau-schwarzen, runden Beeren reifen mittelspät und entwickeln kräftige Aromen von Kirsche und Brombeere (Quelle: JKI). Die Rebsorte zeigt gute Resistenz gegen Chlorose und ist wenig frostempfindlich, mit stabiler Holzreife – besonders geeignet für kalkreiche Böden (Quelle: LWG). Im Wein überzeugt sie mit kräftigem Körper, dunkler Farbe und spürbarem Tannin – ein idealer Kandidat für den Holzfassausbau.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Domina ist mehr als eine Rotweinsorte – sie ist eine Persönlichkeit im Glas. Besonders in guten Lagen ist sie dem Spätburgunder ebenbürtig, liefert aber in der Regel höhere Farbintensität und mehr Gerbstoff (Quelle: LWG). Ihr kräftiger Ausdruck bei gleichzeitig relativ einfacher Kultivierung macht sie attraktiv für professionelle Betriebe wie für ambitionierte Hobbywinzer. Wer Weine mit Tiefe, Lagerfähigkeit und regionalem Charakter sucht, findet in Domina einen verlässlichen Partner.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Domina
Züchter: Peter Morio (Geilweilerhof, Pfalz)
Im Weinberg
Resistenzen: gute Chlorosetoleranz; mittlere Botrytisresistenz (meist Spätbefall) (Quelle: LWG)
Traube & Beeren: mittelgroß bis groß, dichtbeerig, geschultert; Beeren blau-schwarz, rund, mittelgroß (Quelle: JKI)
Wuchsform: starkwüchsig, mittelfrüher Austrieb, aufrechter Wuchs, geringe Geiztriebbildung (Quelle: LWG)
Verrieselung: relativ blühfest (Quelle: LWG)
Reife & Ertrag: mittelspät, Erträge geringer als Portugieser/Dornfelder, ca. 80–85 °Oe, 10–12 g/l Säure (Quelle: JKI)
Frostbeständigkeit: mittel bis gut, gute Holzreife (Quelle: LWG)
Lageansprüche: gute Rotweinlagen, kalkreiche Böden bevorzugt (z. B. Muschelkalk) (Quelle: LWG)
Im Keller
Aroma: feines Kirscharoma, Brombeere, leichte Rauchigkeit (Quelle: LWG)
Bukett: sortentypisch, fruchtbetont
Frische: säurebetont in jungen Jahren (Quelle: JKI)
Tannine: spürbar, gut eingebunden nach Reifezeit
Säure: 10–12 g/l, daher gut lagerfähig
Süße: keine ausgeprägte Restsüße, trocken ausgebaut
Fruchtigkeit: feinfruchtig bis kräftig je nach Ausbau
Eignung
Weinart: kräftiger Rotwein
Weitere Verwendung: ideal für Barrique-Ausbau, Cuvée mit Spätburgunder oder Lemberger, lagerfähig
Tannine: präsent, gut strukturierend
Dornfelder
Größe:
Kurzstamm
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Klon:
WE700
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Unterlage:
SO4
Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Dornfelder (Vitis vinifera 'Dornfelder') wurde 1955 an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg von August Herold aus Helfensteiner × Heroldrebe gezüchtet. Benannt wurde sie nach dem Begründer der Weinbauschule, Immanuel Dornfeld. 1979 erhielt sie den Sortenschutz und wurde ursprünglich als Deckwein zur Farbstärkung von Cuvées eingesetzt. Heute ist sie fester Bestandteil des deutschen Rotweinspektrums und wird zunehmend sortenrein ausgebaut.
Besondere Eigenschaften
Die Traube ist groß bis sehr groß, konusförmig, lockerbeerig und besitzt dickschalige, tiefblaue Beeren. Dornfelder ist mittelfrüh austreibend und mittelfrüh reifend, was eine Ernte ab Anfang September ermöglicht. Die Früchte sind fruchtig-süß, haben ein saftiges Aroma und eignen sich für Frischverzehr, Saft und Wein gleichermaßen. Die Rebsorte weist eine gute Resistenz gegen Falschen Mehltau und eine mittlere Empfindlichkeit gegen Echten Mehltau auf.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Dornfelder ist wuchsfreudig, robust und pflegeleicht. Seine dickschaligen Beeren sind wenig anfällig für Wespenfraß und Fäulnis, wodurch er sich ideal für Hausgärten und Pergolen eignet. Auch als optisches Highlight besticht er durch seine tiefrote Herbstfärbung. Der Anbau ist auch in weniger privilegierten Weinlagen möglich, sofern ein sonniger, geschützter Standort mit gut durchlässigem Boden gewählt wird.
Besondere Merkmale der Weine
Dornfelder-Weine zeichnen sich durch eine tiefdunkle, schwarzrote Farbe und einen fruchtigen, harmonischen Geschmack aus. Typische Aromen sind Kirsche, Brombeere und Holunder. Die Weine besitzen eine moderate Säure, aber durch den hohen Farbstoffgehalt auch reichlich Gerbstoffe. Sie eignen sich hervorragend für den Ausbau im Barrique, aber auch für liebliche Roséweine, weiß gekeltert oder als Federroter.
Stichpunktartige Beschreibung
Rebsorte: Dornfelder
Züchter: August Herold, Weinsberg (1955)
Im Weinberg
Resistenzen: gut gegen Peronospora, mittel gegen Oidium
Traube: groß bis sehr groß, konusförmig, lockerbeerig
Beeren: groß, rundlich, dickschalig, tiefblau
Wuchsform: stark, kletternd, selbstbefruchtend
Geiztriebe: mittel
Laub: groß, dunkelgrün, matt, fünflappig
Verrieselung: gering
Reifezeit: mittelfrüh (ab Anfang September)
Ertrag: hoch bei guter Pflege
Mostgewicht: hoch (je nach Ertrag)
Winterhärte: gut, bei extremen Temperaturen Schutz empfohlen
Lageanspruch: sonnig, durchlässiger Boden
Im Keller
Aroma: Kirsche, Brombeere, Holunder
Bukett: fruchtig-süß, harmonisch
Frische: je nach Ausbau
Tannine: moderat bis hoch
Säure: moderat
Süße: je nach Ausbau
Fruchtigkeit: hoch
Eignung
Weinart: Rotwein, Rosé, Federroter, weiß gekeltert, Sekt
Herstellung: auch als Verschnitt- und Deckwein, Barrique-Ausbau geeignet
Tannine: für Alterungspotenzial ausreichend vorhanden
Léon Millot (5BB) - PIWI
Größe:
Kurzstamm
Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Léon Millot wurde 1911 am Oberlin-Institut in Colmar (Elsass) von Eugène Kuhlmann gezüchtet.
Sie entstand aus einer Kreuzung von (Vitis riparia × Vitis rupestris) × Goldriesling
[Quelle: Kuhlmann, 1911] und trägt den Namen des elsässischen Winzers und Baumschulgärtners Léon Millot.
Mit ihrer sehr frühen Reifezeit und der hohen Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten wurde die Sorte gezielt für den Anbau in kühleren, feuchten Regionen entwickelt.
Besondere Eigenschaften
Léon Millot ist besonders widerstandsfähig gegenüber Peronospora, Oidium und Botrytis
[Quelle: OFAG Schweiz, 2007].
Die walzenförmigen, wenig geschulterten Trauben tragen kleine, runde Beeren mit dunkelblauer Schale.
Die Sorte reift sehr früh, ist frosthart und liefert konstant hohe Erträge.
Dank ihres kräftigen, aufrechten Wuchses und der guten Gesundheit der Trauben eignet sich Léon Millot ideal für nachhaltigen Anbau mit geringem Pflanzenschutzaufwand.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Für Winzer in feuchten, kühlen Lagen bietet Léon Millot große Vorteile:
Durch ihre natürliche Pilzresistenz lassen sich Pflanzenschutzmaßnahmen deutlich reduzieren – ein echtes Plus im ökologischen Weinbau.
Ihre sehr frühe Reife macht sie zu einer der wenigen roten Rebsorten, die selbst in Regionen mit kurzem Vegetationszeitraum erfolgreich kultiviert werden können
[Quelle: Dekret Frankreich, 2008].
Zudem ist sie vielseitig einsetzbar und eignet sich nicht nur für Rotwein, sondern auch für Rosé, Saft und Spezialitäten.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Léon Millot zeigen eine tiefrote Farbe, weiche Tannine und eine fruchtige Aromatik.
Typische Noten sind Brombeere, dunkle Waldfrüchte und dezente Kräuternuancen.
Gelegentlich tritt ein feiner Fox-Ton auf, der auf den genetischen Einfluss der Vitis riparia zurückgeht, im Ausbau aber meist harmonisch eingebunden ist
[Quelle: Weinbaubeschreibung OFAG, 2007].
Die Weine wirken rund, ausgewogen und angenehm zugänglich.
Steckbrief
Rebsorte: Léon Millot
Züchter / Herkunft: Eugène Kuhlmann, Oberlin-Institut Colmar, 1911
Kreuzung: (Vitis riparia × Vitis rupestris) × Goldriesling
Im Weinberg
Resistenzen: Sehr hohe Widerstandsfähigkeit gegen Peronospora, Oidium und Botrytis
Trauben & Beeren: Walzenförmige, wenig geschulterte Trauben; kleine, runde Beeren mit dunkler Schale
Wuchsform: Starkwüchsig, aufrechter Wuchs, geringe Geiztriebbildung
Reife & Ertrag: Sehr frühe Reife, konstant hohe Erträge
Frostbeständigkeit: Sehr gut
Lageansprüche: Gering; auch für kühle, feuchte Regionen bestens geeignet
Im Keller
Aroma: Brombeere, dunkle Waldfrüchte, feine Kräuternoten
Bukett: Fruchtig, dezent würzig
Frische: Mittel, harmonisch eingebunden
Tannine: Weich bis samtig
Säure: Ausgewogen
Süße: Trocken bis halbtrocken
Fruchtigkeit: Ausgeprägt
Eignung
Weinart: Rotwein, auch geeignet für Rosé und Saft
Besonderheiten: Ideal für ökologischen Weinbau
Tanninstruktur: Mild, harmonisch integriert
Merlot
Größe:
Hochstamm
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Klon:
Gm13
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Unterlage:
5BB
Einführung in die Rebsorte
Merlot zählt zu den edelsten und gleichzeitig zugänglichsten Rebsorten der Welt. Ihre Wurzeln reichen ins französische Bordeaux zurück, wo sie sich früh einen Namen als Hauptbestandteil vieler legendärer Cuvées machte. Benannt nach der Amsel („merle“ auf Französisch), die ihre süßen, dunkelblauen Beeren liebt, hat Merlot seither eine beeindruckende Karriere rund um den Globus hingelegt.
Durch ihre natürliche Kreuzung aus Cabernet Franc und Magdeleine Noire des Charentes bringt Merlot eine harmonische Balance aus Fülle, Frucht und Eleganz mit. Heute ist sie in nahezu jedem bedeutenden Weinbauland vertreten und wird geschätzt für ihre Vielseitigkeit im Ausbau und ihre geschmeidige Stilistik – vom fruchtbetonten Einstiegswein bis zum komplexen Barrique gereiften Rotwein von Weltruf.
Besondere Eigenschaften
Merlot besticht durch seine frühreifenden, ertragreichen Reben, die auf lehmig-kalkigen Böden besonders gut gedeihen. Der Anbau gelingt auch in etwas kühleren Lagen, allerdings ist die Sorte frostempfindlich durch ihren frühen Austrieb. Geschmacklich ist Merlot bekannt für seine runden Tannine, geringe Säure und fruchtige Aromen – von Kirsche und Pflaume bis hin zu dunkler Schokolade und Zedernholz. Im Barrique ausgebaut entwickelt er komplexe Noten von Tabak, Vanille und Gewürzen.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Merlot ist ein echter Alleskönner: samtig, fruchtig, früh trinkreif und dennoch lagerfähig. Die Rebsorte eignet sich hervorragend für reinsortige Weine und ist zugleich eine unverzichtbare Komponente in klassischen Bordeaux-Cuvées. Ihre geschmeidige Struktur und der zugängliche Charakter machen Merlot zu einem perfekten Begleiter für Einsteiger wie für erfahrene Genießer – sowohl im Alltag als auch zu festlichen Anlässen. Nicht zuletzt ist Merlot ein Paradebeispiel für sortentypische Eleganz mit Tiefgang.
Besondere Merkmale der Weine
Merlot-Weine zeigen je nach Herkunft und Ausbau ganz unterschiedliche Facetten: Von fruchtbetonten, jung zu trinkenden Varianten bis hin zu strukturierten, im Eichenfass gereiften Spitzenweinen mit Reifepotenzial. Die typischen Aromen reichen von dunklen Früchten wie Brombeere, Schwarzkirsche und Pflaume bis hin zu würzigen Noten von Zimt, Tabak und Vanille. Besonders die Weine aus dem rechten Bordeaux-Ufer (z. B. Pomerol) setzen Maßstäbe in Sachen Eleganz und Tiefe.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Merlot
Züchter: natürliche Kreuzung aus Cabernet Franc × Magdeleine Noire des Charentes
Im Weinberg
Resistenz: empfindlich gegenüber Frühjahrsfrost, verträgt keine extreme Hitze
Trauben/Beeren: dünnhäutig, süß, saftig, eher lockerbeerige Trauben
Wuchsform: wuchsfreudig, ertragsreich – erfordert Ertragsregulierung
Reife: früh
Ertrag: hoch, Qualität steigt bei Ertragsbegrenzung
Mostgewicht: hoch
Frostbeständigkeit: gering bis mittel
Lageansprüche: keine Extremstandorte, bevorzugt lehmige Böden mit guter Wasserspeicherung
Im Keller
Aroma: dunkle Beeren, Pflaume, Schwarzkirsche, Kräuter
Bukett: je nach Ausbau Frucht, Schokolade, Kaffee, Tabak
Frische: moderat, eher weich
Tannine: seidig, mild
Säure: niedrig
Süße: trocken bis halbtrocken
Fruchtigkeit: sehr fruchtbetont
Eignung
Weinart: Rotwein, Rosé
Ausbau: Edelstahltank oder Barrique
Stil: weich, rund, harmonisch
Tannine: sanft, ideal für Cuvées (v. a. mit Cabernet Sauvignon)
Monarch - PIWI
Größe:
Kurzstamm
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Klon:
FR620
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Unterlage:
SO4
Einführung in die Rebsorte
Die Kreuzung Monarch stammt aus dem Jahr 1988 und wurde am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg unter der Leitung von Norbert Becker gezüchtet (Quelle: Staatliches Weinbauinstitut Freiburg). Sie ist das Ergebnis der Kombination aus Solaris (Merzling × (Zarya Severa × Muskat Ottonel)) und Dornfelder. Damit trägt sie Gene der Vitis amurensis, Vitis lincecumii, Vitis rupestris und Vitis vinifera in sich. Ihr Name ist Programm: Monarch steht für Stärke, Tiefe und Widerstandsfähigkeit.
Besondere Eigenschaften
Monarch ist eine spätreifende Sorte mit guter Frosthärte und hohem Resistenzniveau gegenüber Peronospora (Rpv3.3, Rpv10), Oidium (Ren3, Ren9) und Botrytis (Quelle: PIWI International). Ihre kräftigen, farbstarken Rotweine mit deutlichem Tanningerüst sind sowohl für den Barrique-Ausbau als auch für Cuvées geeignet. Die Fruchtaromen erinnern an dunkle Beeren wie Holunder, Brombeere und Heidelbeere. Auch bei vergleichsweise niedrigen Mostgewichten lassen sich aus Monarch vollmundige Weine mit samtigem Mundgefühl erzeugen.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Monarch bietet nicht nur geschmacklich Charakter, sondern auch ökologisch einen klaren Vorteil. Ihre hohe Krankheitsresistenz ermöglicht einen stark reduzierten Pflanzenschutzaufwand. Der kräftige Wuchs mit geringer Geiztriebbildung und geringer Stiellähme sorgt für eine unkomplizierte Bewirtschaftung. Als PIWI-Sorte mit hohem Qualitätsversprechen ist sie ideal für moderne, nachhaltige Betriebe – vom Biowinzer bis zum zukunftsorientierten Hobbyweinbau.
Besondere Merkmale der Weine
Monarch-Weine sind extraktreich, vollmundig und farbintensiv – mit spürbaren, gut eingebundenen Tanninen. Die Aromatik reicht von dunklen Beeren über Kirsche bis hin zu einer dezenten Würze. Der Ausbau im Holzfass verstärkt die Struktur und Tiefe des Weins. Durch ihre ausgewogene Balance eignet sich die Sorte sowohl für reinsortige Rotweine als auch für charaktervolle Cuvées.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Monarch
Züchter: Norbert Becker, Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
Im Weinberg
Resistenzen: Peronospora: sehr gut (Rpv3.3, Rpv10). Oidium: sehr gut (Ren3, Ren9), Botrytis: hoch
Trauben/Beeren: große, lockere Trauben; mittlere, runde Beeren
Wuchsform: starkwüchsig, wenig Ranken, geringe Geiztriebbildung
Verrieselung: gering
Stiellähme: gering
Reife: spät, vergleichbar mit Spätburgunder
Ertrag: mittel bis hoch, verlässlich
Mostgewicht: langsam ansteigend; vollmundige Weine auch bei niedrigerem Mostgewicht
Frostbeständigkeit: sehr gut
Lageansprüche: gute Lagen, frostgeschützt im Frühjahr
Im Keller
Aroma: dunkle Beerenfrüchte (Brombeere, Holunder, Heidelbeere)
Bukett: fruchtbetont mit würzigen Untertönen
Frische: ausgewogen, bei entsprechender Säureführung
Tannine: deutlich, kräftig, gut für Barrique-Ausbau
Säure: mittel
Süße: trocken bis halbtrocken
Fruchtigkeit: hoch
Eignung
Weinart: Rotwein
Ausbau: Barrique, Cuvée, sortenrein
Cuvée-Partner: fruchtige, weiche Sorten zur Abrundung
Tannine: ideal für Lagerung und Reifung
Pinot Nova
Größe:
Kurzstamm
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Klon:
Klbg1
|
Unterlage:
SO4
Einführung in die Rebsorte
Pinot nova wurde 1990 von Dr. Ferdinand Regner an der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg (Österreich) gezüchtet. Die Kreuzung aus Blauer Burgunder (Pinot Noir) × Malverina vereint klassische Rebsortenqualität mit der Widerstandsfähigkeit interspezifischer Linien (Vitis berlandieri, rupestris und vinifera) (Quelle: HBLA Klosterneuburg). Die Sorte befindet sich noch im Ausbau, zeigt aber vielversprechende Ergebnisse in Pilotweinbergen und Vergleichsanlagen.
Besondere Eigenschaften
Pinot nova besitzt einen sehr kräftigen Wuchs, ist wenig platzanfällig und zeigt gute Toleranz gegenüber Echten und Falschem Mehltau, Botrytis, Phomopsis und Rotem Brenner (Quelle: Klosterneuburg Sortenprofil). Sie eignet sich hervorragend für extensivere, robuste Lagen, bevorzugt jedoch nicht zu heiße Standorte – ideal also für gemäßigte Klimazonen. Die Reife erfolgt spät, ähnlich dem Spätburgunder, allerdings mit langsamer Zuckerzunahme – ein Vorteil in Zeiten des Klimawandels.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Mit ihrer Resistenz und Aromavielfalt bietet Pinot nova eine moderne Alternative zum klassischen Pinot Noir – bei deutlich reduziertem Pflanzenschutzaufwand. Durch ihre gute Frosthärte, hohe Krankheitsresistenz und geringe Säure eignet sie sich besonders für biologische Betriebe und qualitätsorientierte Rotweinerzeugung. Ihr Reifungspotenzial im kleinen Holzfass macht sie zur wertvollen Ergänzung für Kellermeister mit Anspruch.
Besondere Merkmale der Weine
Pinot nova bringt farbintensive Rotweine mit tiefer Frucht, wenig Säure und burgundischer Struktur hervor. Aromatisch dominieren Sauerkirsche, dunkle Beeren und feine Würze – häufig mit Parallelen zu St. Laurent. Der Gerbstoffgehalt ist höher als beim Pinot Noir, was die Sorte besonders für den Barrique-Ausbau und längere Lagerung prädestiniert. Die phenolische Struktur ist elegant, die Aromatik reift hervorragend unter kühlen Bedingungen aus – ein klares Plus in Zeiten steigender Temperaturen (Quelle: HBLA Klosterneuburg, Züchterangaben).
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Pinot nova (Zucht-Nr. 1924-29)
Züchter: Dr. Ferdinand Regner, HBLA Klosterneuburg (1990)
Im Weinberg
Resistenzen: Peronospora: sehr gut / Oidium & Botrytis: gut / Schwarzfäule & Roter Brenner: gut
Wuchsform: Sehr kräftig, halbaufrecht
Triebe/Laub: Anthocyanreiche Triebspitze, mittelgroßes, dreilappiges Blatt, mittlere Geiztriebbildung
Trauben & Beeren: Mittelgroß, locker, zylindrisch; Beeren rund, blauschwarz, ca. 2 g, neutraler Geschmack
Reife & Ertrag: Reife mittel bis spät; gute Reife nur an guten Standorten
Frostbeständigkeit: Gut bis sehr gut
Lageansprüche: Gut versorgte, nicht zu heiße Standorte
Im Keller
Aroma: Sauerkirsche, dunkle Beeren, würzige Noten
Bukett: Fruchtig, reif, mit Pinot-Charakter
Frische: Säurearm, aber lebendig
Tannine: Deutlich, reifungsfähig
Säure: Gering – milde Stilistik
Süße: Trockener Ausbau empfohlen
Fruchtigkeit: Mittel bis hoch, je nach Ausbau
Eignung
Weinart: Sortenreiner Rotwein, gehaltvolle Cuvée
Verwendung: Barrique, Reservewein, Premiumweine
Tannine: Gut eingebunden, lagerfähig
Regent
Größe:
Kurzstamm
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Klon:
GF1
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Unterlage:
5BB
Einführung in die Rebsorte
Regent ist eine Kreuzung aus Diana x Chambourcin und wurde von Dr. Gerhardt Alleweldt gezüchtet. Die Elternsorten verleihen ihr hohe Mostgewichte, Widerstandsfähigkeit gegen Falschen und Echten Mehltau sowie gute Toleranz gegenüber Frost. Seit 1996 ist Regent in Deutschland als Rebsorte zugelassen. Benannt wurde sie nach dem berühmten Diamanten „Regent“. Die tiefdunkle Farbe der Weine verdankt sie ihrem hohen Gehalt an Farbstoffen wie Malvidin.
Besondere Eigenschaften
Regent zeichnet sich durch mittleren bis kräftigen Wuchs aus. Die Sorte treibt mittelfrüh aus, ist robust, frosthart und sehr widerstandsfähig gegenüber Pilzkrankheiten. Die Trauben sind lockerbeerig, die Beeren rund, mittelgroß und besitzen eine tiefblaue Farbe. Die Reife erfolgt ab Mitte September. Regent bringt hohe Mostgewichte und überzeugt durch ein feinfruchtiges, kirschiges Aroma mit weichen Tanninen.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Regent ist besonders geeignet für den Anbau in kühleren Rotweinlagen, wo klassische Sorten wie Spätburgunder oft an ihre Grenzen stoßen. Sie benötigt wenig Pflanzenschutz und bietet dennoch hohe Erträge und konstant gute Weinqualitäten. Auch für den Hausgarten ist sie ideal – sowohl für Frischverzehr als auch für Wein oder Saft.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine sind kräftig, farbstoffreich und zeigen Aromen von Kirsche, Brombeere und Johannisbeere. Die moderate Säure und die samtigen Tannine sorgen für ein harmonisches Mundgefühl. Im Holzfass ausgebaut, entfaltet Regent eine angenehme Struktur und Tiefe. Die Weine sind sowohl jung trinkreif als auch lagerfähig.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Regent
Züchter: Dr. Gerhardt Alleweldt, JKI Geilweilerhof (Siebeldingen, Pfalz)
Im Weinberg
Resistenzen: Hoch gegen Peronospora, Oidium, Reblaus (Blätter)
Trauben & Beeren: Mittelgroß, lockerbeerig, rund, blau
Wuchs: Mittel bis stark, windempfindlich
Reife & Ertrag: Mittelfrüh, hohe Mostgewichte
Lageansprüche: Bevorzugt warme, sonnige Standorte; gut geeignet für kühle Randlagen
Im Keller
Aroma: Kirsche, Johannisbeere, dunkle Beeren
Bukett: Fruchtig, mit zartem Tannin
Frische: Angenehm, gut balanciert
Tannine: Samtig, gut integrierbar
Säure: Moderat
Süße: Trocken bis halbtrocken
Fruchtigkeit: Hoch
Eignung
Weinart: Rotwein, auch für Cuvées
Ausbau: Edelstahl oder Barrique
Verwendung: Wein, Saft, Tafeltraube
Tanninstruktur: Weich, rund, samtig
Rondo - PIWI
Größe:
Kurzstamm
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Klon:
Gm1
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Unterlage:
SO4
Einführung in die Rebsorte
Die interspezifische Rebsorte Rondo geht auf eine Kreuzung von Zarya Severa (mit Vitis amurensis-Anteil) × St. Laurent zurück. Die ursprüngliche Kreuzung erfolgte 1964 durch Prof. Vilém Kraus in der damaligen Tschechoslowakei, die Weiterentwicklung übernahm Helmut Becker am Institut in Geisenheim. Rondo wurde 1997 in die Sortenliste aufgenommen. Sie überzeugt durch hohe Resistenz gegen Falschen Mehltau und Botrytis, gute Frosthärte und tiefrote Trauben – ideal für kühle Lagen.
Besondere Eigenschaften
Rondo ist früh reifend, besitzt einen kräftigen, hängenden Wuchs und zeigt frühzeitigen Austrieb – was Spätfrostgefahr mit sich bringt. Die großen, lockerbeerigen Trauben färben sehr gut aus. Die Sorte ist wenig chlorosefest, verrieselt leicht und neigt zu Stiellähme, weshalb eine gute Laubpflege notwendig ist. Sie stellt keine hohen Anforderungen an den Standort – normale Müller-Thurgau-Lagen sind ausreichend.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Rondo ist eine robuste, pflegeleichte Sorte für umweltbewusste Winzer und Hobbygärtner. Sie eignet sich ideal für den ökologischen Anbau, ist frosthart und bringt hohe Farbausprägung und gute Fruchtigkeit mit. Ob als Färbertraube in Cuvées, sortenrein im Barrique oder als Saft- und Tafeltraube – Rondo ist vielseitig und liefert zuverlässig dichte, farbkräftige Rotweine.
Besondere Merkmale der Weine
Rondo-Weine sind tiefdunkel, mit rubinrotem bis violettem Farbton. In der Nase dominieren dunkle Kirschen, Brombeeren und Waldbeeren. Die Tannine sind weich und samtig, die Säure bleibt auch nach biologischem Säureabbau lebendig. In guten Jahren können komplexe, südlich anmutende Rotweine entstehen – mit Potenzial für den Holzfassausbau.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Rondo
Züchter: Prof. Kraus (Tschechoslowakei), weitergeführt von Helmut Becker (Geisenheim)
Im Weinberg
Resistenzen: Peronospora ++, Botrytis ++, Oidium +
Wuchs: kräftig, hängend, dichter Laubwuchs
Trauben & Beeren: groß, locker, gut ausgefärbt; Beeren mittelgroß, blau, kugelig
Reife & Ertrag: frühreifend (Ende September), gute Erträge, Beerenabfall bei zu spätem Lesen möglich
Lageansprüche: ähnlich wie Müller-Thurgau, spätfrostgefährdete Standorte meiden
Im Keller
Aromen: dunkle Kirschen, Brombeeren, Waldbeeren
Bukett: fruchtig, bei unzureichender Pflege leicht vegetativ
Farbe: rubinrot bis violett
Tannine: mild, samtig
Säure: mittel bis hoch
Ausbau: Edelstahltank oder Holzfass
Eignung
Verwendung: Rotwein (sortenrein oder Cuvée), Saft, Tafeltraube
Besonderheit: Färbertraube für Verschnitt, sehr gut für Bio-Anbau geeignet
Tanninstruktur: samtig, gut eingebunden
Schwarzriesling
Größe:
Kurzstamm
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Klon:
WE273
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Unterlage:
SO4
Einführung in die Rebsorte
Der Schwarzriesling ist vermutlich älter als der Spätburgunder und gilt als möglicher Urvater der Burgunderfamilie. Die Sorte wurde bereits im 16. Jahrhundert dokumentiert und ist heute weltweit verbreitet. In Frankreich ist sie als Pinot Meunier Bestandteil vieler Champagner-Cuvées. Die Bezeichnung "Müllerrebe" stammt von der stark behaarten Blattunterseite, die aussieht, als sei sie mit Mehl bestäubt.
Besondere Eigenschaften
Schwarzriesling treibt spät aus und ist deshalb wenig anfällig für Spätfrost. Die Rebe ist robust, winterhart und stellt geringere Ansprüche an Lage und Boden als der Spätburgunder. Sie ist wenig anfällig gegen Mehltau, allerdings durch die dichte Beerenstruktur botrytisanfällig. Der Wuchs ist hängend, was eine intensivere Laubarbeit erfordert.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Schwarzriesling ist unkompliziert im Anbau und liefert zuverlässig fruchtige, harmonische Rotweine mit guter Trinkreife. Als leichter, eleganter Rotwein eignet er sich hervorragend für die Alltagsgastronomie sowie als vielseitiger Essensbegleiter. Auch als Blanc de Noir bietet er sich für Sekte oder weiße Stillweine mit feiner Frucht an.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine zeigen eine rubin- bis ziegelrote Farbe mit Aromen von Kirschen, roten Beeren, Johannisbeeren und Nuancen von Pfeffer, Paprika und feinen Röstnoten. Sie sind fruchtig, samtig und besitzen eine milde Säure. Je nach Ausbau können sie trocken oder fruchtsüß ausfallen.
Weinbauliche Merkmale
Rebsorte: Schwarzriesling (Pinot Meunier, Müllerrebe)
Züchter: Mutation des Spätburgunders, bereits im 16. Jh. dokumentiert
Im Weinberg
Austrieb: spät
Reife: mittlere bis späte Reife
Wuchsform: hängend
Laubwand: arbeitsintensiv aufgrund hängender Triebe
Ertrag: zuverlässig
Mostsäuregehalt: mild
Frostbeständigkeit: gute Winterhärte
Lageansprüche: gering
Besonderheiten: etwas botrytisanfällig, robust gegenüber Mehltau
Im Keller
Weinstil: fruchtige, leichte bis gehaltvolle Rotweine
Verwendung: auch für Blanc de Noir und Sektgrundwein geeignet
Aroma: Kirsche, rote Beeren, Johannisbeere, Pfeffer, Paprika, Röstnoten
Säure: mild
Süße: trocken bis fruchtsüß
Eignung
Weinart: Rotwein, Blanc de Noir, Sektgrundwein
Verwendung: Alltagswein, harmonischer Essensbegleiter